Meine Lieben, was soll ich sagen, ich bin Grazerin, also Steiererin, und wir kommen quasi mit Schischuhen an den Füßen auf die Welt. Sobald ich halbwegs laufen konnte, hatte ich schon Plastikschi, die man an die Winterstiefel schnallen konnte und bin damit bei uns zu Hause im Park den Hügel hinuntergerutscht. Danach kam eine lange Karierre durch diverse Schikurse – nicht immer freiwillig.
Ich bin mir nicht sicher wann genau, aber ich glaube, im Volksschulalter habe ich für ein paar Jahre pausiert. Nach zwei für mich traumatischen Unfällen beim Liftfahren, haben mich meine Eltern nicht mehr zum Schifahren bringen können, denn ohne Liftfahren ist es mit dem Schifahren nun mal schwierig. Spätestens mit den ersten Schulschikursen bin ich dann aber zum Schifahren zurückgekehrt und heute ist es für mich eine der schönsten Wintersportarten überhaupt.Jedes Jahr in den Semesterferien ist es für mich mit der Familie auf Schiurlaub gegangen. Mein Papa ist ein begnadeter Schifahrer und viele meiner schönsten Kindheitserinnerungen haben mit diesen Urlauben zu tun.
IMMER, wenn es für mich auf einen Schiausflug geht, habe ich unsere Schiurlaub-Familienhymne im Ohr, die zumindest jedem Österreicher ein Begriff sein wird. Ich sage nur so viel “Und I wü schiiiiifoan …”
Der perfekte Schitag beginnt zuerst einmal mit dem perfekten Schioutfit. Vor zwei Jahren habe ich mir eine komplett neue Schimontur gekauft, denn mit dem richtigen Outfit macht gleich jeder Sport noch mehr Spaß. Schon einige Zeit davor habe ich im Ausverkauf meine erste Alprausch Schijacke ergattert, die eigentlich nicht wirklich billig sind, aber ich habe sie im Ausverkauf für die Hälfte erstanden. Allerdings wollte ich zuerst nicht glauben, dass sie tatsächlich warm genug halten kann und somit für jedes Wetter beim Schifahren geeignet ist.
Ich wurde wie so oft eines Besseren belehrt: Der Begriff Funktionsjacke hat schon seinen Grund. Es kommt mir noch immer wie Zauberei vor, dass so ein dünnes Stöffchen wirklich warm halten kann – tut es aber -, und deshalb habe ich mir vor zwei Jahren gleich die nächste Jacke von Alprausch gekauft.Nach der perfekten Schihose habe ich länger suchen müssen, da ich genaue Vorstellungen hatte, was die Farbe und den Schnitt angeht. Schlussendlich habe ich diese Hose von Roxy gefunden und bin sehr zufrieden damit.
Allerdings war die Wahl einer weißen Schihose nicht die beste Idee. Erstens einmal vom Sicherheitsaspekt aus gesehen – eine weiße Schihose ist fast schon eine Tarnhose im Schnee, was ich nicht bedacht habe -, und zweitens der offensichtliche Grund, ich muss sie nach jedem Mal tragen waschen. Aber eigentlich ist mir das auch egal, denn wenn ich mir etwas einbilde, dann muss es genau so sein.
Die braunen Schihandschuhe habe ich passend zu dem kleinen Lederabzeichen am linken Arm der Jacke ausgesucht (ich bin ein ziemlicher Monk) und bei Amazon gefunden. Ja, ich weiß, man sollte den heimischen Handel unterstützen, aber findet mal braune Handschuhe im Geschäft …
Meine Schibrille habe ich ebenso über Amazon bezogen. Bitte lacht mich nicht aus, aber es ist eine Kinderschibrille, da ich IMMER ein Problem beim Brillenkauf habe und wer will schon wie Puck die Stubenfliege herumlaufen. Rucksack darf natürlich auch nicht fehlen, da ich NIE ohne Kamera aus dem Haus gehe und “Verbandsmaterial”, Getränke, kleine Snacks, Taschentücher und Ersatzpulli bzw. Handschuhe habe ich so auch stets griffbereit.
Last but not least: Liebe Kinder, tragt bitte IMMER einen Helm! Ich mache das nämlich nicht, stelle damit allerdings kein gutes Vorbild dar. Ich habe es wirklich probiert, aber ES GEHT EINFACH NICHT! Ich fühle mich so eingeengt und drehe komplett durch, und glaubt mir, das will niemand erleben. Deshalb trage ich meist nur meine heißgeliebte Pudelmütze und meinen Loopschal. Mir ist bewusst, dass das im Grunde nicht ausreicht, aber Alternative wäre, gar nicht schizufahren und das kommt auch nicht infrage. Ich muss aber dazu sagen, ich bin kein wirklich rasanter Fahrer mehr. Nach zwei Krankenhausaufenthalten in den letzten drei Jahren (die nichts mit dem Schifahren zu tun hatten) muss ich beim Sport generell aufpassen, und außerdem fahre ich seit – sagen wir mal – mind. dreißig Jahren unfallfrei und hoffe weiterhin einfach das Beste. Somit wären wir jetzt top eingekleidet, fehlen nur noch die Schuhe, Schi und Stecken. Diese leihe ich mir inzwischen aus, da meine Ausrüstung schon sehr veraltet ist und für eine Neuanschaffung gehe ich nicht mehr oft genug schifahren.
Von Kopf bis Fuß bin ich somit perfekt für den Schitag gerüstet und es kann ab auf die Piste gehen.
Zu meinen nun folgenden liebsten Schigebieten muss ich anmerken, dass ich persönlich kleine Gebiete bevorzuge. Ich bin Fan von Naturschnee und das findet man in großen Gebieten nur selten. Es macht mir auch keinen Spaß, wenn die Pisten zu überfüllt sind. Außerdem brauche ich persönlich keine Riesenauswahl an Liften. Wenn ich ein paar schöne Strecken zur Verfügung habe, bin ich schon glücklich. Da ich viele Jahre mit meiner Familie im Gasteinertal Urlaub gemacht habe, gehört diese Region definitiv zu meinen liebsten Schiorten. Ganz speziell Sportgastein ist ein großer Favorit von mir. Die letzten Jahre bin ich häufig und gerne auf die Planneralm in der wunderschönen (eh klar) Steiermark oder auch auf die Riesneralm anbei gefahren.
Und als letzten Tipp von meiner Seite möchte ich noch die Flachau erwähnen.
Natürlich gibt es unzählige einmalige Schiregionen in Österreich. Tirol, Kärnten, Salzburg, egal wo, aber dies sind meine persönlichen Favoriten.
Der perfekte Schitag beginnt für mich bereits mit der Anreise. Meistens kehren wir auf der Fahrt in einer Autobahn-Raststation ein, um uns mit einem Frühstück zu stärken. Anschließend geht es weiter zum jeweiligen Schigebiet und ich schaue als Erstes, dass ich zu einer Schiausrüstung komme, sonst schaut es eher schlecht aus mit dem Fahrvergnügen (kleiner Tipp am Rande: Es macht Sinn, schon vorab zu reservieren, was fast überall möglich ist, um keine böse Überraschung zu erleben). Schnell noch die Schipässe besorgen und schon kann es losgehen.
Gibt es etwas Schöneres als die erste Liftfahrt Richtung Gipfel, auszusteigen und das erste Mal auf ein verschneites Panorama zu blicken? Das ist mit das Großartigste am Schifahren. Eins mit der Natur, Bergluft, Wind im Haar und unbeschreibliche Ausblicke, da macht auch die Kälte überhaupt nichts aus.Dann die erste Abfahrt – keine Worte. Es dauert immer ein paar Schwünge, bis man wieder “drinnen” ist und dann kann nichts mehr den Schispass trüben. Zwischendurch den Einkehrschwung erproben, das geht immer noch am besten. Durchgefroren in eine gemütliche Schihütte, mit einer heißen Schokolade oder Tee die Finger wärmen, zur Erfrischung ein Schiwasser (nie käme ich auf die Idee, zu Hause Syrup mit Wasser zu trinken, aber auf der Schihütte gehört das dazu).
Was natürlich unbezahlbar ist, wenn du an deinem Schitag auch noch das Glück hast und von Sonnenschein begleitet wirst. Ich sage nur so viel: Sonnenschein, Schihütte & Kaiserschmarrn = Himmel.
Mehr brauche ich wirklich nicht. Danach erneut die Schi anschnallen und die angegessenen Kalorien gleich wieder verbrennen. Wenn ich ehrlich bin, war ich nie der Typ, der mit der ersten Liftfahrt um neun Uhr am Berg steht und bis am Abend durchfährt. Ich mag es lieber etwas gemütlicher, deshalb bleibt es meist nicht bei dem einen Schihüttenbesuch. Aber ja, genau so muss für mich ein perfekter Schitag ausschauen. Wenn man am Nachmittag die Schi wieder abschnallt, erstmal läuft wie der erste Mensch am Mond und sich dann ins warme Auto setzt Richtung Heimat mit roten Bäckchen, zerzausten Haaren und einem seligen Lächeln im Gesicht.
Danach fehlt nur noch ein heißes Schaumbad, Kuscheldecke, Schokolade und eine gute DVD und so geht für mich ein perfekter Schitag zu Ende.
Meine Lieben, wie immer freue ich mich sehr über eure Kommentare. Wie schaut für euch ein perfekter Schitag aus, habt ihr Tipps für mich, vielleicht ein Schigebiet, das ich unbedingt einmal ausprobieren sollte? Ich freue mich über jede Nachricht von euch.
Alles Liebe, love&peace,
10 Comments
schoenesland
14/02/2016 at 10:43Wunderbar:))) da verweilt man (Mann) gern und liest! Vielen Dank dafuer, das Du Dir so unglaublich viel Muehe machst, wie auch beim USA Bericht .
Ganz Toll
LG Ronald
MirliMe
15/02/2016 at 12:07Vielen Dank für deine lieben Worte, freut mich sehr dass auch “Mann” sich hierher verirrt und ich freue mich ganz außerordentlich über dein Kommentar. Wünsche dir noch einen schönen Tag, glg!
Freuleinbetty
14/02/2016 at 21:37Das sieht alles nach einem wundervollen Tag im Schnee aus :))) du hast es wie immer so toll geschrieben das man direkt Lust bekommt einem Ski Urlaub zu machen :-))) mach weiter soooooo
Lg Betty
MirliMe
15/02/2016 at 12:08Meine liebe Betty, vielen lieben Dank für dein Kommentar, es tut so gut dass zu lesen und spornt mich immer weiter an. Dann mach ich mich gleich mal an den nächsten Beitrag! Wünsche dir noch einen wundervollen Tag, alles Liebe!
kathisworld
15/02/2016 at 16:49So, auf ein Neues – gestern konnte ich ja leider kein Kommentar hinterlassen! 🙁
Hab so lachen müssen – bin nämlich selber ein kleiner Monk und sehr detailverliebt, aber lass dir sagen, in Sachen Outfit hat sich das wirklich ausgezahlt! 🙂 Sieht einfach suuuper aus und wenn es auch noch funktional ist, vergibt die „Fashion-Polizei“ in diesem Fall 2 Daumen nach oben! 😉
Ich bin jetzt keine megapassionierte Skifahrerin (Schande über mein Haupt), aber ich glaub das liegt daran, dass ich als Kind zu viele Skikurse besucht habe (war in den Semesterferien als Kind immer 1 Woche Skiurlaub) und mir das immer furchtbar auf die Nerven ging, weil 1 Woche einfach schon recht intensiv ist – da fehlt mir ein bisserl die Ausdauer!
Nichtsdestotrotz hat mir dein Beitrag jetzt doch wieder Lust aufs Skifahren gemacht!!!Du kannst das echt richtig richtig gut (ob Rezept, Buchtipp, Reisebereicht oder Skifahr-Tipps – ich spür immer sofort Hummeln in meinen 4 Buchstaben, wenn ich deine großartigen Beiträge lese und will nachbacken, Buch kaufen , Flugticket kaufen oder Skier anschnallen-*g*).
Wenn das Wetter passt, muss man ehrlich zugeben, ist „Schifoan echt das Leiwandste, wos ma si nur vurstölln kaun“ *träller träller* 😉
Best feeling ever, nach dem Skifahren: weiche Knie, rote Bäckchen und ich weiß wie selig man von der frischen Luft danach immer schläft! 🙂 Hoffe also du hattest letzte Nacht genau jenen seligen Schlaf!?
dickes Bussi mein Schneehaserl und DANKE für einen weiteren GROSSARTIGEN Beitrag – mach bitte so weiter!!!!
MirliMe
16/02/2016 at 11:57Meine liebe Kathi, als allererstes schonmal DANKE dass du dir die Mühe machst und es noch ein zweites Mal versuchst…so unglaublich lieb und zweitens soooo 1.000 mal DANKE für dieses Wahnsinns Kommentar. Du haust mich immer wieder aufs Neue um meine “Partner-Monk” 😉 Mir ist es ja was das Schifahren angeht ganz gleich gegangen. Meine ersten Jahre bin ich auch immer von einem zum anderen Schikurs gereicht worden, egal bei welchem Wetter jeden Tag auf die Piste und damals gab es ja noch wirkliche Winter…ich kann mich noch an einen Schiurlaub in Semmering erinnern, da hatte es bis -20°C (!) und ich 4 oder 5-jähriger Stöpsel bin mit eingefrorener Nase und Händen den Berg hinunter gerutscht. Das hat nicht wirklich Spaß gemacht. Erst die letzten Jahre hab ichs wieder für mich entdeckt und jetzt kann ich mir selber einteilen wie lange und bei welchem Wetter ich fahre und so kann ich es einfach genießen….also, vielleicht einen erneuten Versuch wert Süße!
Deine Worte (ich weiß ich wiederhole mich) aber es ist Tatsache: die sind mit ein Grund warum ich mich jeden Tag aufs Neue an den Computer setze und schreibe. Ich bin so dankbar und froh, dass du das quasi mit mir gemeinsam machst. Manchmal überrollt mich das ganze, weil alles soviel schneller und größer wird, als ich das jemals so früh erwartet hatte (wenn überhaupt) und dann besinne ich mich wieder an den eigentlichen Grund: ich will einfach nur anderen Menschen Freude bereiten und anscheinend schaffe ich das und das ist alles was für mich zählst. DANKE!!!! …und sorry, ist etwas länger geworden!
Jennifer
16/02/2016 at 15:50Da bekommt man direkt Lust rauf auf die Piste zu gehen 🙂 leider sehe ich nie so stylish beim Skifahren aus haha. Toller Post
MirliMe
16/02/2016 at 15:53Du Süße, vielen Dank…da werde ich gleich ein bißerl rot 😉 und am Ende eines Schitages sehe ich meistens auch nicht mehr ganz so tylisch aus…freut mich sehr, dass ich dir damit Lust auf einen Schitag habe machen können…Ziel erreicht 😉 Hab noch einen schönen Tag meine Liebe!
Laura
31/05/2016 at 9:20Was für ein toller Beitrag, habe gerade so eine Lust auf Skifahren bekommen – und das im Mai 😀
Sehr schönes Skioutfit, nicht immer so die Neonfarben, gefällt mir 🙂 Und danke für die Tipps mit den Gebieten, ich hoffe ich kann mal eins davon ausprobieren. Wir aus Berlin kommen ja leider zu selten in den Genuss Ski zu fahren, mehr als 1 Urlaub nach Österreich ist im Jahr kaum machbar. Aber dank dir kann ich den nächsten kaum erwarten!! LG
MirliMe
31/05/2016 at 10:58Liebe Laura, vielen Dank für dein so liebes Kommentar, ich bin wirklich nicht so sehr der Paradiesvogel und gerade beim Schifahren mag ich sogar am allerliebsten so Retrostil, ganz “zünftig” quasi. Ich habe als Steier ja das Glück, die tollsten Schigebiete mit einer kurzen Autofahrt erreichen zu können und nicht weitersagen, aber ich freu mich auch jetzt schon wieder auf die Schisaison, aber natürlich wird zuerst einmal der Sommer in vollen Zügen genossen. Ich schicke dir ganz ganz leibe Grüße nach Berlin und schön dass du “hier” bist, allerliebste Grüße und einen wunderschönen Tag, x S.Mirli!