Homestory – mein Leberaum

Meine Lieben, ziemlich genau 3 Monate ist es nun her, dass wir unser neues Heim bezogen haben. Jeder Tag fühlt sich noch immer ganz besonders für mich an und die Herzerl in meinen Augen wollen einfach nicht weichen – und natürlich sollen sie das auch gar nicht. Und weil ich es nunmal versprochen habe, führe ich euch heute weiter durch mein neues Reich.

Meine Küche mit angrenzendem Esszimmer habe ich euch ja schon gezeigt und heute kommt endlich DAS Zimmer an die Reihe. Das Zimmer, in dem wir bestimmt die meiste Zeit verbringen, alleine, zu zweit, mit Freunden, mit Familie – ich finde den Begriff “Wohnzimmer” immer viel zu banal für diesen Raum. Ich halte es da ganz mit dem Werbeslogan eines allseits bekannten Einrichtungshauses “wohnst du noch, oder lebst du schon?”. Ich finde, besser kann man es gar nicht ausdrücken: wohnst du noch, oder lebst du schon?! Mein Zuhause ist meine Burg, meine Festung. Hier darf ich “ich” sein, hier kann ich mir meine eigene Welt erschaffen, hier fühle ich mich sicher und warm aufgehoben, hier bleibt der Alltag vor der Türe, all der Lärm, der Stress, das Chaos. Ich verschließe meine Eingangstür und bin Z U H A U S E. Nein, hier wohne ich bestimmt nicht nur. Wohnen ist eine Adresse, eine Postanschrift, eine Spalte in einem Formular. Hier lebe ich. All meine Energie, all meine Liebe, all mein Lachen, all meine Freude, aber ab und zu auch all mein Schmerz, all meine Traurigkeit – all meine Gefühle sammeln sich in diesen vier Wänden. Werden gespeichert, absorbiert und umgewandelt in neue Energie. Kommen zu mir zurück, geben mir Kraft, machen mich stark – füllen mich mit Leben.

Nein, wie könnte ich hier nur wohnen. Jede Ecke ist mit Liebe gefüllt, mit Liebe gestaltet. Hier eine Reiseerinnerung, dort ein Bild von Menschen mit denen ich mein Leben verbringe, der Fleck auf dem Sofa hat eine Geschichte, der Kratzer auf der Tischplatte erzählt seine eigene. Wie könnte das einfach “wohnen” sein. Wenn man eine Wohnung betritt, dann fühlt man sie richtig, diese Energie. Wenn ich zu Besuch bei jemandem bin, dann übertrete ich an der Eingangstür eine Schwelle, dann betrete ich dessen Welt. Für mich ist die Einladung in ein “fremdes” Zuhause immer der größte Vertrauensbeweis, es gibt fast keinen intimeren und persönlicheren Ort, als die eigenen vier Wände. Im Vorraum hängen Jacken, vielleicht hängt daran noch der eine oder andere Regentropfen oder eine Schneeflocke, über die Stuhllehne ist eine Weste geworfen worden, der Schlüssel liegt griffbereit am Schuhschrank, die halbleere Kaffeetasse steht auf der Anrichte – das sind nicht nur Gegenstände, das sind kleine Teile eines Lebens.

Teile eines Lebens und ich habe die Ehre, dass ich eine kleine Spur hinterlassen darf. Vielleicht hinterlasse ich versehentlich eine Schramme im Boden, die bleibt für immer, ich habe nun meine eigene Geschichte in einem anderen Zuhause. Nein, das ist nicht nur wohnen, das bedeutet Leben.

Das ist nun mein sechstes Zuhause und bisher war es immer so, abgesehen von dem Ort, an dem ich aufgewachsen bin, dass ich erstmal ein paar Wochen gebraucht habe, um heimisch zu werden, um eben nicht nur zu wohnen, sondern mein neues Zuhause auch mit Leben zu füllen. Hier war es ganz anders. Von der ersten Sekunde an hatte ich das Gefühl, als ob dieser Ort für mich bestimmt war. Als ob er auf mich gewartet hat.

Ein bisschen wie wenn man neue Menschen trifft. Mit manchen kann man Stunden verbringen und man ist sich beim Verabschieden fremder als beim Kennenlernen und andere Menschen sind vom ersten Augenblick an ein Teil von dir, als ob sie schon immer zu deinem Leben dazugehört haben. So kann es auch mit Häusern und Wohnungen sein. In manchen kannst du Jahre verbringen und ihr werdet immer nur WG-Partner bleiben und dann gibt es diesen besonderen Ort, mit dem du sofort eins wirst. Ich habe meinen “Lebenspartner” gefunden, nein, wir wohnen nicht nur gemeinsam, wir leben gemeinsam. Ich darf Spuren hier hinterlassen, ich bekomme soviel Energie und Kraft zurück. Egal was der Alltag für mich bereit hält, ich weiß, ich habe hier meine Burg, meine Festung, hier darf ich leben und “ich” sein. 

Meine Lieben, ich hätte euch jetzt jede Menge über meine Einrichtung erzählen können, wie sehr ich das Helle liebe, nachdem ich jahrelang in einer dunklen Wohnung “gewohnt” habe, aber was soll ich euch über das Interieur erzählen, das ihr nicht an den Bildern selbst erkennen könnt. Ich habe mich ein bisschen von “Scandi-Homes” inspirieren lassen, wollte unbedingt ein paar Industrial Elemente einfließen lassen und ich glaube, es ist mir ganz gut gelungen. Ich liebe es, ich lebe es und so schnell will ich hier nicht wieder weg. Ihr Lieben, ich würde ja jetzt eigentlich gerne frage, wie euch mein Zuhause gefällt, aber ehrlich gesagt – und das ist nicht böse gemeint – ist es egal. Denn das wollte ich mit meinen Worten sagen, euer Heim ist EUER Heim, eure Festung, hier regiert ihr und nur IHR seid dort wichtig. So und jetzt macht es euch in EUREM zuhause gemütlich und LEBT. Alles Liebe, love&peace,