Meine Lieben, bereits im letzten Jahr – als ich meinen Mann für zwei Monate nach Deutschland begleitet habe – habe ich es geliebt, noch während ich unterwegs war, euch auf meine kleinen Abenteuer mitzunehmen. Nun sitze ich erneut irgendwo in einem Hotel im Nirgendwo (buchstäblich – das Hotel befindet sich mitten im Wald), habe zwei wunderschöne und unvergessliche Tage in der wunderschönen Hansestadt Hamburg hinter mir und weil ich zwar ebenso im letzten Jahr unzählige Stunden dort verbracht, euch aber nie “wirklich” dorthin mitgenommen habe, dachte ich mir, es wird mal wieder Zeit, meine Liebe zu dieser einzigartigen Stadt in schwarz und weiß (und ganz wenig Farbe) zu verewigen.

Wenn ich mich richtig erinnere, hat mich mein Mann vor fünfzehn oder sechzehn Jahren zum ersten Mal in den Norden entführt. Seit wir uns kennen, hat er mich pausenlos damit “genervt”, dass er mir unbedingt einmal diese Gegend Deutschlands zeigen möchte, da er während seiner Ausbildung einige Sommer immer wieder dort auf Praktika verbracht hat. Meine Begeisterung hat sich allerdings ziemlich in Grenzen gehalten. Mit Hamburg hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt nur Hafen, Industrie und Fischgeruch in Verbindung gebracht – Schande über mich, denn nichts könnte ferner liegen. Aber gut, irgendwann habe ich mich offensichtlich also doch breitschlagen lassen und Hamburg und ich, wer hätte das gedacht, das war Liebe auf den ersten Blick.
Wer mir hier schon länger folgt, der weiß auch, dass meine alllllllerallerliebste Stadt auf diesem Planeten und bestimmt auch darüber hinaus für immer und ewig London ist und bleiben wird (kleiner Funfact am Rande – zum Geburtstag in diesem Jahr habe ich einen Weihnachtstrip in meine Lieblingsstadt geschenkt bekommen, der wohl allerdings aufgrund der aktuellen Lage mindestens noch ein weiteres Jahr auf sich warten lassen muss, was fast so schlimm schmerzt wie meine OP vor ein paar Wochen). London ist einfach die großartigste Stadt überhaupt, aaaaaber – wenn ich es einmal nicht nach London schaffe, dann ist Hamburg eindeutig die einzige Stadt (neben Amsterdam), die mir immer so klitzekleine Londonmomente bescheren kann und deshalb hat es gar nicht anders sein können, als dass ich mich unsterblich in diese wunderschöne Metropole verliebe.

Mittlerweile kann ich ehrlich nicht mehr zählen, wie oft es mich schon erneut in den Norden gezogen hat. Eine Zeit lang sind wir tatsächlich jeden Herbst erneut in die Hansestadt gereist und mittlerweile, durch die vielen “arbeitsbedingten” Aufenthalte meines Mannes in der Gegend, hat für mich Hamburg fast schon einen Status wie Wien – ein kleines bisschen eine weitere Heimatstadt meines Herzens.

So, jetzt aber erst mal genug geschwärmt. Mittlerweile seid ihr alle ohnedies schon Profis und wisst, wie es hier abläuft. Zuerst erzähle ich euch ein paar wichtige und nützliche Fakten und dannnnn nehme ich euch natürlich auch noch auf mein persönliches Hamburgerlebnis mit, also nur noch ein klein wenig Geduld.

Was ihr schon immer über die Hansestadt Hamburg wissen wolltet (oder auch nicht, aber da müsst ihr dann wohl trotzdem durch):

• Die Hansestadt Hamburg (HH) ist als Stadtstaat eine Kommune und gleichzeitig ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
• Die Stadt liegt an den Mündungen der Bille und der Alster in die Unterelbe, die etwa 100 Kilometer weiter nordwestlich in die Nordsee mündet.
• Mit 1,85 Millionen Einwohnern ist HH die zweitgrößte Stadt Deutschlands, die drittgrößte im deutschen Sprachraum und die achtgrößte der Europäischen Union.
• Hamburg selber ist in sieben Bezirke aufgeteilt und grenzt im Norden an Schleswig-Holstein und im Süden an Niedersachsen.
• Der Hamburger Hafen ist der größte Seehafen Deutschlands und gehört zu den zwanzig größten Containerhäfen weltweit.
• Die gesamte Hansestadt ist mit dem dazugehörigen Flughafen als Verkehrsknotenpunkt einer der bedeutendsten Logistikstandorte Europas.
• Außerdem mit 7,2 Millionen Besuchern und 14,5 Millionen Übernachtungen im Jahr (Zahlen aus dem Jahr 2018) ist die Hansestadt eines der attraktivsten Tourismusziele Deutschlands und gilt als eine der Städte mit der größten Lebensqualität weltweit.
• Beliebte Attraktionen neben den Sehenswürdigkeiten sind der jährliche Hafengeburtstag, den ich selbst im letzten Jahr erleben durfte, der Altonaer Fischmarkt und der Hamburger Dom, was ich beides auch schon besuchen konnte.
• Mittlerweile hat sich Hamburg auch als Musicalstadt etabliert. (Quelle: Wikipedia)

WAS HAMBURG ANSONSTEN ZU BIETEN HAT:

• Zu den meist besuchten Orten gehören die Hamburger Innenstadt rund um das Rathaus samt Binnenalster,
• natürlich ebenso die Aussenalster,
• der Hamburger Hafen mit den Landungsbrücken in St.Pauli,
• die moderne HafenCity samt der Elbphilharmonie,
• die Reeperbahn,
• der Elbtunnel,
• die Speicherstadt und mein persönlicher Tipp: das Miniaturwunderland, das unter anderem dort zu finden ist,
• die Hauptkirche St. Michaelis “Michel”, die das historische Wahrzeichen der Stadt darstellt,
• für Vergnügen im Grünen Planten und Blomen oder der Tierpark Hagenbeck,
• das Schanzenviertel sollte nicht verpasst werden,
• die Hamburger Kunsthalle und die Deichtorhallen für Kunstinteressierte,
• das Museumsschiff Cap San Diego oder Rickmer Rickmers, das U-Boot Museum,
• für Architekturfans das Chilehaus oder die Deichstraße
• und damit auch das Shoppingvergnügen nicht zu kurz kommt die Mönckebergstraße über den Jungfernstieg mit dem Alsterhaus bis zu den Nobelboutiquen am Neuen Wall.

DIE KULINARIK DARF NATÜRLICH AUCH NICHT ZU KURZ KOMMEN:

… denn mittlerweile haben sich doch einige “Lieblingslokale” von mir in Hamburg angesammelt:

• Nord Coast Coffee Roastery
• Zeit für Brot (die Zimtschneckenkreationen sind ein MUSS)
• Atelier F
• Espresso House
• Hanging Out Cafe
• Hey Papa
• Café Brooks
• Cafe Reisebar
• bona´me Hamburg

So, das jetzt erst mal zu den Hard Facts, kommen wir nun zum vergnüglichen Teil. Da mein Mann und ich generell sehr gerne über Nacht reisen, sind wir am Samstag in der Früh schlussendlich nach einer zehnstündigen Autofahrt in Hamburg “gelandet” und konnten gleich schon mal in unserem Hotel, dem Ginn Hotel Elbspeicher – das ich euch im übrigen absolut empfehlen kann – einchecken, ein bisschen frischmachen und dann haben wir mit ziemlich schnellen Schritten unser Frühstückslokal, in dem wir (zum Glück!!) schon zuvor reserviert hatten, angesteuert.

Unser persönliches Hamburg-Erlebnis DAY I:

Die Nord Coast Coffee Roastery direkt an der wunderschönen Deichstraße ist für mich zu einem Fixpunkt bei jedem Hamburgbesuch geworden. Der Kaffee dort soll richtig gut sein (das muss ich als Nicht-Kaffee-Trinker jetzt einfach so glauben). Mich selbst zieht allerdings eher das geniale Ambiente, die Hammer Aussicht und die süßen Leckereien an. Mein Frühstück der Wahl an diesem Tag – Chai Latte und eine suuuuperleckere Zimtschnecke und obwohl für diese zwei Tage eigentlich nur dunkle Wolken und Regenschauer angesagt waren, hat mir doch tatsächlich beim Frühstück die Sonne mitten ins Gesicht gelacht.
Besser hätte dieser Tag nicht starten können.

Danach sind wir ohne Plan durch die Altstadt spaziert, haben dem Jungfernstieg “Hallo” gesagt, sind durch die Alsterarkaden zum Rathaus spaziert, einmal die Mönckebergstraße rauf und runter, haben ein paar Geschäfte durchstöbert (allerdings habe ich das ziemlich schnell wieder aufgegeben, weil Corona hin oder her, es wird NIE passieren, dass ich mich um einzukaufen irgendwo anstellen werde) und als sich dann doch ein paar schwarze Regenwolken haben blicken lassen, sind wir vor den ersten Regentropfen ins Espresso House geflüchtet.

Im letzten Frühling habe ich diesen Coffee Shop entdeckt und mich sofort in das Interieur verliebt. Eine sehr willkommene Alternative zu Starbucks und in den bequemen Fauteuils mit heißer Schokolade und Banana Bread den Regen aussitzen, also gemütlicher und kuscheliger geht es gar nicht. Hach, wie sehr ich den Herbst doch liebe.Den Rest des Tages haben wir dann auf genau dieselbe Art und Weise verbracht und haben jede Sekunde, jeden Schritt, jeden Atemzug in einer unserer Lieblingsstädte inhaliert.
Und auch wenn es mit 18 Uhr schon noch früh war – der Tag hat zu diesem Zeitpunkt für uns bereits 19 Stunden angedauert und somit haben wir es uns mit Lebkuchen und ein paar Weihnachts-Vlogs zurück im Hotel gemütlich gemacht und diesen perfekten ersten Tag genauso perfekt ausklingen lassen.
Einfach perfekt eben!

DAY II

Also ich werde doch sehr gerne am Sonntagmorgen mit Starbucks Chai geweckt (#husbandgoals) und dann noch mit der Aussicht auf einen herrlichen Tag in Hamburg. Nach einem ersten kleinen Frühstück im Bett mit eben diesem Chai und Milchbrötchen mussten wir leider schon wieder aus unserem gemütlichen Hotel auschecken. Normalerweise wäre die Lage dieser Unterkunft perfekt gewesen an einem Sonntag, denn der Elbspeicher grenzt direkt an den Hamburger Fischmarkt, der jeden Sonntag normalerweise dort abgehalten wird. Aufgrund der diesjährigen Situation pausiert dieser allerdings leider zur Zeit. Wir sind jedoch trotzdem ein bisschen am Wasser entlangspaziert und haben diesen ruhigen Sonntagmorgen genossen.

Der Plan daraufhin wäre ursprünglich gewesen, ein Frühstückslokal anzusteuern, aber nach dem dritten vergeblichen Versuch haben wir dieses Vorhaben etwas resigniert aufgegeben. Tatsächlich habe ich sogar bereits einmal einen Beitrag darüber geschrieben, wie unmöglich ich es finde, dass man ohne Reservierung (und das war schon vor C so) nirgendwo mehr essen gehen kann. Ich finde das so eine Unart, denn als Tourist will man meist spontan einkehren – aber keine Chance. Schlussendlich haben wir uns in der Bäckerei Zeit für Brot eine leckere Zimtschnecke geholt und es uns damit in einer der schönsten Starbucks-Filialen mit Blick auf den Jungfernstieg gemütlich gemacht – keine Angst, natürlich haben wir dort auch etwas konsumiert.Der kurze Ärger war daraufhin ganz schnell wieder vergessen, denn als es langsam zu regnen begonnen hat, ich meine Hände um die warme Teetasse gelegt und den vereinzelten Spaziergängern zugesehen habe – keine Worte. Eigentlich genau so, wie ein Sonntag sein soll. Ruhig, kuschelig und langsam.

Wenn ich ehrlich bin, war ich dem Wetter gar nicht böse, denn wie bereits erwähnt, hatten wir mehr Sonne zu Gesicht bekommen, als jemals gedacht, und ohne dieses Wetter wären wir nicht in den Deichtorhallen im Haus der Photographie gelandet. Gezeigt werden dort momentan Arbeiten des Fotografen Matt Black unter dem Titel “American Geography”. Matt Black ist ein amerikanischer Dokumentarfotograf, dessen Arbeit sich auf Themen wie Armut, Migration und Umwelt konzentriert hat. Ich war einfach nur überwältigt und begeistert. Wenn ihr in Hamburg oder Umgebung wohnt, kann ich euch diesen Besuch nur absolut empfehlen.Und dann, als wir das Museum wieder verlassen haben, hat sich doch tatsächlich noch einmal die Sonne hervorgekämpft und wir konnten doch noch eine kleine Runde durch die Speicherstadt drehen, die immer und bei jedem Besuch Hamburgs einer meiner Lieblingsorte ist.

Tja, und damit sind unsere zwei perfekten Hamburgtage dann auch langsam zu Ende gegangen – aber noch nicht der “Urlaub”. Die Fahrt hat uns ein bisschen weiter in den Süden nahe Hannover gebracht, wo mein Mann einige Termine zu absolvieren hat und ich, ich sitze eben nun hier, erinnere mich zurück, teile mit euch meine Lieblingsmomente und freue mich auf zwei weitere wunderschöne Tage, aber darüber werde ich euch ein anderes Mal berichten.

eine Lieben, habe ich schon erwähnt, wie sehr ich es liebe, dass ich euch quasi live vom Geschehen hier berichten kann. Das ist doch irgendwie anders, als erst von zu Hause aus an alles zurückzuerinnern.
Jetzt mal raus mit der Sprache, wer von euch ist ein Nordlicht oder wer ist dem Norden so verfallen wie ich? Ich freue mich jetzt schon, wenn wir uns nächsten Donnerstag wiederlesen und dann werden wieder mal ein paar Leckereien in Mirli´s Bakery gezaubert. Na, seid ihr dabei? Genießt inzwischen diese wunderschöne Jahreszeit, lasst das Herbstlaub rascheln und haltet eure Füße schön warm. Alles, alles liebe, love&peace,