DIY – pimp my home

Meine Lieben, fragt mich bitte nicht, warum ich ständig englischsprachige Titel verwende, obwohl doch jeder Beitrag von mir ausnahmslos auf Deutsch geschrieben wird. Eine eventuelle Erklärung, ihr glaubt nicht, wie ewig lang ich jedes Mal brauche, bis mir genau diese eine Zeile einfällt. Und sind wir mal ehrlich, meistens klingt es auf Englisch einfach besser. Ich meine – mach es selbst, verschönere dein Zuhause – klingt schon ziemlich dämlich. Ich gebe außerdem zu, dass DIY ein sehr weit hergeholter Begriff für diesen Beitrag ist, Fakt ist aber auch, ich habe alles selbst gemacht, sehr wenig Budget aufgewendet und trotzdem eine deutlich sichtbare Veränderung bewirkt.

Aber fangen wir doch besser von Anfang an. Ihr wisst, ich liebe es, meine Wohnung umzugestalten. Das “Umstell-Gen” habe ich von meiner Mama geerbt, kann es in dieser Wohnung allerdings kaum ausleben, da alles so perfekt an seinen Platz passt, dass ich daran nichts verändern kann (oder eher will). Trotzdem hat es seit dem Einzug ein paar kleinere Baustellen gegeben, die mich nicht gänzlich glücklich gemacht haben, und ich kann schon mal spoilern, in das Ergebnis meiner Aktion bin ich richtig verliebt, denn es hätte auch furchtbar schiefgehen können, was allerdings zum Glück nicht passiert ist. Da ich weiß, wie sehr ihr Interieurbeiträge liebt, freut es mich, dass ich endlich wieder ein paar Veränderungen mit euch teilen kann.

Fangen wir doch beim DIY an. Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich, glaube ich, schon öfters erwähnt, dass ich mir irgendwann in näherer Zukunft ein neues Esszimmer wünsche. Zwar entspricht das schon nach wie vor den Tatsachen, denn ich suche bereits seit Jahren nach einem ganz bestimmten Esstisch, da ich aber für die Art von Tisch, die ich suche, eher auf Antiquitätenmärkte und ähnliches angewiesen bin, wird die Suche sehr wahrscheinlich noch weitere Jahre andauern. Außerdem mag ich meine jetzigen Esszimmermöbel noch immer sehr, andererseits habe ich mich an dem hellen, leicht ins Orange gehenden Holz sattgesehen.
Ausgangslage der Aktion war also, ich wollte mein Scandi-Esszimmer mit wenigen Mitteln so umgestalten, dass es einen “cooleren”, urbaneren Look bekommt.

Die einfachste und billigste Methode, wenn man sich keine neuen Möbel kaufen möchte, ist es, selbst zu lackieren. Da der Großteil meiner Wohnung in Weiß mit schwarzen Akzenten gehalten ist, war die Farbwahl das Einfachste an der Aktion. Der Plan war, alle Holzteile schlicht und einfach schwarz zu lackieren. Normalerweise greife ich in so einem Fall gerne auf Spraylack zurück, damit habe ich in letzter Zeit allerdings keine guten Erfolge erzielt, also bin ich dieses Mal klassisch auf Eimer, Pinsel und Rolle umgestiegen und das Ergebnis kann sich definitiv sehen lassen.

Was ihr wissen müsst, ich bin so ein “Hau-drauf-Mensch”. Sprich, normalerweise sollte man glatte Oberflächen erst einmal abschleifen, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen – was ich natürlich nicht gemacht habe. Die ersten zwei Schichten wurden von mir ohne Vorbehandlung auf Stuhlbeine und Tischfüße mit dem Pinsel aufgetragen und als alles trocken war, habe ich mit der Rolle noch ein Touch-up darüber gestrichen, um trotzdem ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen, was mir tatsächlich gelungen ist. Ich muss nämlich zugeben, etwas riskant war die Aktion schon, denn wäre es nicht schön geworden oder hätte nicht so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe, wären meine Esszimmermöbel für den Sperrmüll gewesen.

Ganz ehrlich, ich hätte niemals gedacht, wie stark die Veränderung ausfallen würde.

Etwas, was euch an den Bildern vielleicht gleich aufgefallen ist – Mirli ist jetzt endlich erwachsen geworden und hat sich Vorhänge gekauft. Tatsache ist, ich hatte bisher deshalb keine, da ich Vorhänge extrem bieder finde und gerade die Fenster in unserer Wohnung so schön sind, dass es eigentlich eine Schande ist, sie zu verdecken. Trotzdem muss ich zugeben, obwohl es mich weniger gestört hat als gedacht, die gefühlten 672 Fenster, die alle direkt in unsere Wohnung blicken, haben immer häufiger ein ungutes Gefühl bei mir ausgelöst. Das war die letzten Jahre deshalb kein Problem, da gerade die Fenster, die in unser Esszimmer gehen, zu Büros gehören, die während der Coronazeit natürlich dunkel geblieben sind. Jetzt allerdings, da alles wieder seinem gewohnten Gang folgt, haben wir uns immer häufiger unwohl und doch etwas beobachtet gefühlt.

Die dunklen Stuhl- und Tischfüße und die Vorhänge haben allein schon eine enorme Veränderung erwirkt. Zusätzlich ist eine neue Hängelampe und eine neue Tischlampe bei uns eingezogen, die ich beide bei Ikea gefunden und mich schockverliebt habe. Dieses Retrodesign war genau das, was ich gesucht habe. Ursprünglich war noch eine Konsole an der Wand angedacht, stattdessen habe ich aber einen Blumenkübel aus dunklem Stahl umfunktioniert, der nun als Aufbewahrung für meine LPs genutzt wird. Im Sommer wird ein Plattenspieler mit integriertem Tischchen im Retrodesign das Esszimmer vervollständigen.

Ich findes es immer wieder faszinierend, wie kleine Verändungen einem Raum einen komplett neuen Look verleihen können und die Wirkung eines Zimmers enorm switchen. Wie ich finde, ist mein Wunsch nach einem urbanen, gemütlichen Esszimmer durchaus aufgegangen.

Bereits im Herbst habe ich in meinem Monatsrückblick erzählt, dass ich im Wohnzimmer ebenfalls ein paar Kleinigkeiten verändert habe. Baumeister Bob hat erneut Stuckleisten verarbeitet und da unser Couchtisch ebenfalls hölzerne Tischbeine wie der Esszimmertisch hat, haben wir diese natürlich gleich mit lackiert.

Da ich es generell mag, wenn sich einzelne Stücke in jedem Zimmer wiederholen, haben wir dieselbe Decken- und Tischlampe wie im Esszimmer auch fürs Wohnzimmer gekauft. Wie euch vielleicht aufgefallen ist, haben wir den Lampenschirm aus Glas bei der Wohnzimmerlampe weggelassen. Grund dafür ist, dass das schwarze Glas in diesem großen Raum zu viel Licht weggenommen hat. Ich muss aber auch sagen, dass ich diese Dekobirne noch viel schöner und passender finde und dieselbe Tischlampe am Klavier, die auch in der Küche zu finden ist, erfüllt schon allein den Zweck des durchgängigen Designs. Natürlich komplettieren Vorhänge nun auch unser Wohnzimmer. Obwohl es mich zuvor nie wirklich gestört hat, dass man bei uns im Grunde alles sehen konnte, kann ich nicht einmal beschreiben, wie es sich jetzt anfühlt, dass man eben nicht mehr wortwörtlich am Präsentierteller liegt.
Ein ganz anderes Wohngefühl, das muss ich ehrlich zugeben.

Ansonsten habe ich ein wenig umdekoriert, oh, und natürlich, jetzt hätte ich es beinahe vergessen, mein Lesesessel, den ich vor Weihnachten bekommen habe, ist inzwischen ein absolutes Lieblingsteil geworden. Der perfekte Platz, um Musik zu hören, zu lesen und zu schreiben.

Wie ihr seht, kann man mit wenigen Mitteln, etwas Arbeit und einzelnen Veränderungen seinem Zuhause einen neuen Stil verpassen. Am liebsten würde ich dies sowieso in regelmäßigen Abständen tun, doch ich muss zugeben, in dieser Wohnung habe ich immer ein wenig Angst, etwas zu verändern, denn es besteht ja auch die Möglichkeit, dass eine Umgestaltung das Gegenteil einer Verbesserung bewirkt – was bei diesem Wohnungsprojekt definitiv nicht der Fall war.

eine Lieben, am liebsten würde ich monatlich Interieurbeiträge verfassen und ich weiß auch, dass diese mit zu den beliebtesten zählen, aber ich gehöre nun mal nicht zu jenen, die sich ständig neu einrichten und in regelmäßigen Abständen Dekogeschäfte und Möbelhäuser leerkaufen. Auch hier versuche ich, Konsum einzuschränken, und so viel wie möglich selbst zu machen, wenn mich einmal wieder der Drang nach Veränderung überkommt. Nachdem uns unsere Lampen bereits seit der Vorwohung begleitet haben, wurde es allerhöchste Zeit, diese einmal auszuwechseln und die alten Modelle über “will haben” abzugeben, damit sie in Zukunft ein anderes Zuhause zum Leuchten bringen können.
Wie ihr seht, halte ich es nach wie vor ganz nach dem Motto  “weniger ist mehr”. Ich liebe mein puristisches, minimalistisches Zuhause und bin jetzt natürlich sehr gespannt, wie ihr mein “pimp my home” Projekt findet.
Wir lesen uns in Kürze wieder, ich freue mich auf euch, alles Liebe, love&peace,