Acht

Meine Lieben, habe ich da gerade den einen oder anderen zusammenzucken gesehen, als ihr den Titel registriert habt? Tut mir leid, dass ich euch diesen Schock verpassen muss, aber ja, es ist tatsächlich schon wieder so weit, der 30. Januar steht da in meinem Kalender und das bedeutet, ich muss euch diesen einen Satz um die Ohren hauen, den keiner von euch mehr sehen kann, aber einmal im Jahr muss es sein, also Augen zu und durch (macht die Augen einfach wirklich zu, dann müsst ihr ihn doch nicht lesen): Kaum zu glauben, aber wahr, MirliMe wird acht Jahr!Jetzt kommt schon, seid ehrlich, hat das wirklich weh getan? Tatsache ist, auch wenn es nicht vorstellbar ist, dass schon wieder ein ganzes Jahr rum ist, aber ES IST SO! Mir ist schon bewusst, dass das eine Alterserscheinung ist, dass von Jahr zu Jahr die Zeit schneller vergeht, und wenn ich so auf die letzten acht Jahre zurückblicke, dann habe ich den eindeutigen Beweis dafür.
Wie jedes Jahr, bevor ich mich hinsetze, um diese Zeilen zu schreiben, lese ich mir noch einmal durch, was ich im Vorjahr geschrieben habe.

Jeder, der hier bereits etwas länger mitliest, weiß, dass ich kein Fan von Jahresrückblicken im klassischen Sinn bin. Allmonatlich teile ich meinen Momentesammler, das muss reichen. Ich bin auch niemand, der irgendwelche Vorsätze fürs kommende Jahr macht. Jeder Tag sollte der erste Tag von etwas sein. Jeder Tag kann der erste Tag von etwas sein. Sind wir mal ehrlich, wenn der erste Tag des Jahres repräsentativ für das gesamte Jahr stehen soll, dann ist es sowieso zum Scheitern verurteilt. Zeigt mir einen, der fit, ausgeschlafen und ohne Kater in den 1. Jänner startet!
Lassen wir das also besser gleich bleiben!

Nein, Fan von Jahresrückblicken bin ich nicht, zumindest nicht, was Erlebtes und Aktivitäten angeht. An Urlaube, Konzerte oder auch andere ganz banale Highlights, die für einen persönlich alles andere als banal sind, erinnern wir uns doch sowieso ständig zurück. Wir kramen Fotoschachteln durch, entdecken beim Kleiderschrank Ausmisten ein Kinoticket in einer Jackentasche oder einen Straßenbahn-Fahrschein und schon sind sie da, die Bilder im Kopf.
Was ich wiederum sehr wohl gerne mache am Ende eines Jahres oder am Anfang des neuen Jahres, ist es, in mich selbst hineinzuschauen. Ich blicke in mich und versuche zu erörtern, was die vergangenen Monate mit mir gemacht haben. Wer bin ich heute, wer war ich vor zwölf Monaten? Bin ich zufrieden mit meiner Entwicklung? Habe ich Rückschritte gemacht? Und auch wenn ich keine Vorsätze mache, frage ich mich doch, wer möchte ich am Ende des neuen Jahres sein. Auf was hoffe ich, zurückblicken zu können.

An dieser Stelle, wie ich es bereits des Öfteren getan habe, möchte ich ein paar Zeilen vom Vorjahr wiederholen:

Das Jahr 2022 war extrem fordernd und intensiv, aber rein positiv gemeint. Es war ein fantastisches Jahr. Gefühlt hat sich ein Lieblingsmoment an den anderen gereiht, und ich würde mir wünschen, dass 2023 zumindest ein wenig an das Vorjahr heranreicht, dann wäre ich schon glücklich. Das sagt eigentlich alles aus.
2023 fühlt sich jetzt schon großartig an. Ich habe das Gefühl, dieses Jahr kann niemals ein schlechtes werden. Manchmal muss man zwei Schritte zurückgehen, damit man über die Hürde, die vor einem liegt, springen kann. Und ich sag´s euch, für meinen Sprung und meine Landung gebe ich mir selbst eine 10.0!

Wie soll ich sagen, die Landung war vielleicht eine 10.0 und ich konnte diese Stellung für ganze zwei Monate halten, aber dann bin ich über meine eigenen Füße gestolpert. Wenn ich heute auf die Version von mir zwölf Monate zuvor zurückschaue, muss ich mir selbst eingestehen, dass ich eher Schritte rückwärts als vorwärts gemacht habe, wobei ich teilweise definitiv nichts dafür kann, andererseits wieder doch.

Ich habe geschrieben, das Jahr 2022 war extrem fordernd und intensiv, aber rein positiv gemeint – ich wünschte, das könnte ich heute erneut so sagen, aber leider ist es so, dass das Jahr 2023 ebenso fordernd und intensiv war, aber eher sehr oft negativ gemeint.
Trotzdem, und das ist kein blinder Optimismus oder krankhafter Positivismus, bin ich sowas von motiviert für 2024, und auch wenn ich nicht mehr sage, ich weiß, dass 2024 das genialste Jahr aller Zeiten wird, weil anders als mir unterstellt wird, ich eben keine außergewöhnlichen Fähigkeiten habe und in die Zukunft sehen kann und man sich damit nur selbst und im Grunde auch das Schicksal unter Druck setzt, starte ich trotzdem zu hundert Prozent optimistisch hinein, und ich HABE definitiv ein gutes Gefühl für dieses Jahr.

Auch wenn es noch sehr frisch ist und gerade mal ein paar wenige Wochen alt, bisher liebe ich 2024. Das letzte Jahr, beginnend mit Frühling, war mehr oder weniger ein dauerhafter Kampf – mit zumindest einigen Ruhepausen dazwischen, welche auch die Momente sind, für die ich das letzte Jahr für nichts in der Welt eintauschen wollen würde. Ich wiederhole mich nur ungern – okay, gelogen, ich wiederhole mich bei einigen Themen wahnsinnig gern -, aber es ist so, dass nichts jemals nur schlimm und negativ sein kann. Niemals würde ich mich selbst dazu hinreißen lassen, ein Jahr als Ganzes abzuschreiben. Egal wie sehr ich in diesem Jahr gekämpft habe, gelitten habe, Angst hatte, verzweifelt war – taub war in vielerlei Hinsicht -, gleichzeitig habe ich mehr über mich gelernt als in vielen Jahren zuvor.
Und ich habe mich selbst erstaunt. Ich habe gesehen, wie stark ich sein kann. Dass, egal wie tief und dunkel das Loch ist, ich mit eigener Kraft überall wieder herauskommen kann. Ich hätte mich auch einfach hinlegen können und aufgeben, aber das habe ich keine einzige Sekunde getan. Darauf bin ich stolz und darauf kann ich auch stolz sein.

Was ich mir eingestehen muss, wenn ich auf mich und meine Entwicklung in den letzten Monaten zurückblicke, dass ich teilweise alte Verhaltensmuster angenommen habe, von denen ich dachte, dass sie weit hinter mir liegen. Auch an dieser Stelle kann ich mit Stolz sagen, dass ich die letzten Wochen angefangen habe, diese wieder abzulegen.
Mit Erfolg.

Noch bin ich nicht wieder mit allem im Reinen. Normalerweise sagt man gern, dass, was das Neujahr so besonders macht, dieses leere Buch, dieses weiße Blatt ist, das vor einem liegt, dass man nun mit seinen Geschichten füllen kann. Nicht zum ersten Mal habe ich das Gefühl, das Buch, das vor mir liegt, hat bereits einige Eselsohren und ist zur Hälfte vollgeschmiert, aber wer, wenn nicht ich, wüsste, dass man jede Geschichte umschreiben kann. Dass viele Geschichten ihren eigenen Kopf haben und man einfach Vertrauen haben muss, dass jedes Buch sein Happy End bekommt – auf die eine oder andere Weise.

Ich sitze vielleicht nicht vor einem weißen Blatt, aber das ist nicht schlimm. Manche Kapitel in meinem Lebensbuch haben sogar schon einen festen Titel, deshalb liegt es jetzt an mir, die Zeilen dazwischen zu füllen, damit ich diese Kapitel auch erreiche. Und diese Kapitel, diese Titel, auf die freue ich mich unbeschreiblich.

Was ich auf alle Fälle merke, ist, dass es mir viel, viel besser geht als noch wenige Wochen zuvor. Die letzten Monate waren ein Auf und Ab. Dachte ich, es ist überstanden, es geht bergauf, hat mich wieder etwas fünf Meter zurückgeworfen. Trotzdem sage ich es heute ohne Vorbehalt, es geht mir besser. Es geht mir um Längen besser und ein Lerneffekt im letzten Jahr war, dass ich inzwischen einen Tag nach dem anderen lebe. Ich konzentriere mich darauf, dass es mir heute gut geht. Ich versuche jeden Tag so bewusst wie möglich zu leben. In der Früh nach dem Aufstehen höre ich in mich hinein, was ich gerade brauche, wie ich mich fühle, und genau so gestalte ich dann diesen einen Tag. Ein Tag nach dem anderen. Das funktioniert für mich momentan am besten. Dadurch muss ich keine Angst davor haben, dass mein gutes Gefühl ein Trugschluss ist und nächste Woche geht es mir wieder anders. Ein Tag nach dem anderen. Und dann ziehe ich Resümee. Und die ersten dreißig Tage des Jahres stellen mich mehr als zufrieden.

Mit Plänen ist es immer so eine Sache bei mir – siehe Amsterdam, das ein Sofa wurde -, trotzdem denke ich mir gerade, ich könnte hier schon einmal ein paar Ideen teilen, wie 2024 ausschauen könnte (obwohl mir schon bewusst ist, dass das meinem Tag für Tag Grundsatz gerade sehr widerspricht, aber es ist das Vorrecht der Frau, sprunghaft zu sein). Etwas, was ziemlich fix ist, da wir demnächst die Flugtickets kaufen werden, ist meine Geburtstagsreise nach … Trommelwirbel … – endlich gibt es ein von mir so sehr ersehntes Wiedersehen mit meiner allerliebsten Lieblingsstadt – London, Baby! Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich darauf freue. Sieben Jahre ist eine viel zu lange Zeit. Zu meinem Geburtstag haben wir noch zusätzlich etwas Spezielles geplant, quasi eine Reise in der Reise, bevor es zurück nach London geht. Das kann nur legen … wait for it … dary werden!

Außerdem haben wir vor, in diesem Jahr öfter mal einen Weekendtrip zu unternehmen, da ist aber noch überhaupt nichts fix geplant. Ein Wochenende in Salzburg irgendwann im Frühling kann ich mir gut vorstellen, Wien sowieso – mal sehn, was da noch so kommt.

Tja und dann, ein Highlight, das ich mir schon mein halbes Leben lang wünsche und hoffentlich in diesem Jahr endlich in die Tat umgesetzt werden kann, ist Weihnachten in Irland! Davon träume ich wirklich schon immer und ich hoffe, dass das möglich sein wird.

Etwas, das ich mir auch vorgenommen habe, mindestens auf ein Konzert pro Jahr zu gehen – wünschenswert wären natürlich mehrere. Ein Fixstarter, wenn wir Tickets bekommen, wird Flogging Molly im Sommer sein. Sobald der Vorverkauf startet, bin ich dabei.

So viel dazu. Ein absolutes Highlight, auf das nicht nur ich mich freuen kann, sondern vor allem auch ihr, ist die Veröffentlichung meines vierten Buchs. Ehrlich, mich ärgert es selbst so, dass ihr so lange warten musstet. Im Grunde für nichts und wieder nichts. Andererseits: Gut Ding braucht Weile, und ich bin ehrlich so gespannt, wie ihr es finden werdet. Wobei, wenn ihr den Blog liebt, stellt sich diese Frage eigentlich nicht …

Und zuletzt, ich habe fix vor, mich heuer um die Baustellen in meinem Körper zu kümmern. Ich habe es zu lang vor mir hergeschoben, aber ich will das endlich in Angriff nehmen. Spätestens dann werden all eure verfügbaren Daumen gefragt sein.

Ihr seht, ich bin wieder voll da. Etwas, was ich auf alle Fälle an dieser Stelle sagen kann und sagen muss – noch in keinem einzigen Jahr habe ich diese Seite hier so zu hundert Prozent geliebt und gefühlt wie in diesem. Zwar war es während meiner ganz schwierigen Phasen insofern schwer, da meine Kreativität einfach flöten gegangen ist, aber dieses Problem gehört zum Glück der Vergangenheit an. Sagen wir so, 2023 war das erfolgreichste Jahr ever hier. Vielleicht liegt es auch daran, dass Google das Statistiksystem erneuert hat, jedenfalls habe ich die letzten Monate im Schnitt weit über 600.000 Seitenaufrufe pro Monat erreicht, was einfach unvorstellbar ist und schon auch ein wenig beängstigend. Bei Topblogs habe ich es von 22.500 gelisteten Seiten zuletzt auf Platz 4 geschafft, in der Kategorie persönliche Blogs sogar auf Platz 1! Also wenn es danach geht, könnte es gerade besser nicht laufen. Doch das ist es eigentlich gar nicht, was ich so sehr an all dem hier liebe. Nein, das sind Zahlen und Statistiken. Zahlen sind so unpersönlich. Es ist jeder Einzelne dieser Zahlen. Jeder Leser. Ich liebe es so sehr, was ich hier tue. Dass es sich noch immer so persönlich und “klein” anfühlt, auch wenn es das schon lang nicht mehr ist. Dass sich das alles hier so “zusammen” anfühlt, wir uns austauschen, ich von euch ebenso viel lerne wie umgekehrt – eigentlich sollte ich meine Gedanken besser in Worte fassen können, aber bei den wirklich wichtigen setzt es bei mir immer aus.
Niemals war ich mir so sicher, dass es das ist, was ich tun will: schreiben. Schreiben hier, schreiben dort, einfach schreiben. Und leben. Und das teilen. Und fotografieren. Und kreativ sein. Einfach all das, was ich mache.

Okay, Schluss mit Tag für Tag, ich freue mich auf 2024. 2024 fühlt sich bisher großartig an und wir machen einfach ein Monat für Monat daraus. Der Jänner kann schon mal absolut im Plus verbucht werden, und wir werden sehen, auf was wir in zwölf Monaten zurückblicken können. Werden wir gemeinsam in London gewesen sein, werden wir einmal nicht bis August auf den Sommer gewartet haben müssen, werden wir auf Konzerten rocken und jeden Tag inhalieren – was hat 2024 für uns geplant? Ich bin so gespannt und bereit, das alles gemeinsam mit euch zu erleben.

Acht Jahre, ACHT JAHRE, einfach unglaublich, aber ich/wir fangen gerade erst an! HAPPY BIRTHDAY MIRLIME, happy Birthday uns allen. Am besten, wir warten nicht darauf, dass 2024 genial wird, wir machen es uns genial!

eine Lieben, wie habe ich im letzten Jahr geschrieben? What a ride! Jep, ich kann mich nur wiederholen, 2023, what a ride! Ab und zu kann ich es nicht glauben, wie sehr das alles hier gewachsen ist. Für mich fühlt es sich immer noch so an, also würde ich für eine Handvoll Leser schreiben. Diese Vorstellung muss ich mir allerdings auch bewahren, denn wenn ich bedenke, wie persönlich und intim ich alles immer ausplaudere und wie viele Menschen das weltweit lesen, oje, nein, nicht vorstellen, besser nicht vorstellen! DANKE, dass wir das hier gemeinsam rocken, und wie immer als Erinnerung, wenn ihr spezielle Beitragswünsche habt, Fragen, Ideen, Anregungen, nur her damit. MirliMe ist unsere gemeinsame Spielwiese und ich liebe es, sie mit euch gemeinsam zu bespielen. Auf die nächsten zwölf genialen Monate mit Hochs und Tiefs, mit Wirbeln und Loopings, einmal vor, einmal zurück, aber doch immer in eine Richtung, genau wie das Buch des Lebens sein soll. Hauptsache am Ende steht ein Happy End!
Alles Liebe, DANKE für alles, love&peace,