Mirli´s Bakery – Eierlikörbällchen

Meine Lieben, na, wo sind hier die MirliMe-Pros unter euch? Wer weiß, was ich euch jedes Jahr im Februar vor die Nase setze? Ganz genau, es ist ein Rezept, bei dem ich nur die ausführende Hand bin. Obwohl, diese Aussage ist etwas irreführend. Lasst mich noch einmal von vorne beginnen. Das Rezept, das wir heute gemeinsam ausprobieren werden, ist rein auf den Wunsch meines Mannes zurückzuführen. Jedes Jahr zu seinem Geburtstag hat er freie Hand und darf sich etwas Selbstgemachtes wünschen. Meist ist es so, dass er mir irgendwelche Hauptzutaten, die er besonders mag, aufzählt, und ich überlege dann, wie man das umsetzen könnte.

Da mein Mann Eierlikör liebt, probieren wir heute einmal etwas Neues aus. Schwierig wird die Aufgabe vor allem deshalb, da ich selbst diese Art von Likör nicht unbedingt mag. Aber ich glaube, wir bekommen das trotzdem hin. Was meint ihr?
Prinzipiell bin ich ein Fan von solch einer Art Konfekt und wollte etwas Ähnliches sowieso schon lang einmal ausprobieren. Warum also nicht Eierlikörbällchen?
Eierlikör selbst ist ein alkoholisches Getränk, das im Prinzip nur aus Alkohol (hierfür wird gerne weißer Rum verwendet), Eigelb und Zucker besteht. Jedes Rezept kann natürlich noch mit Vanilleschoten und ähnlichem verfeinert werden. Liköre werden in der Regel pur als Digestif – gerne zum Kaffee – getrunken. Eierlikör selbst ist vor allem zu Ostern sehr beliebt und gerne auch in der Weihnachtszeit als Heißgetränk (Eggnogg). Lustigerweise gelten zu 80% Frauen als Käufer – bei uns ist es eher umgekehrt der Fall. 

Vielleicht noch ein paar Infos zur Herkunft des Eierlikörs (danke Wikipedia): Im 17. Jahrhundert wurde von europäischen Eroberern bei den Ureinwohnern des Amazonas ein Getränk namens Abacate entdeckt, ein aus Avocados hergestelltes Gemisch mit Beifügung von Rohrzucker und Rum Advocaat, das als Vorläufer des heutigen Eierlikörs gilt. Der aus Antwerpen stammende Herstellerfirma Verpoorten nach, entwickelte der Unternehmensgründer Eugen Verpoorten ein Getränk, dass dieses imitieren sollte. Da Avocados in Europa allerdings schlecht zu bekommen waren, hat er stattdessen Eigelb verwendet. So wurde der Eierlikör geboren. 

Zurück zu unserem Rezept – dafür habe ich eine Anleitung für Baileyskugeln herangezogen, etwas umgeändert und war mir zu Beginn nicht sicher, ob das so funktionieren wird. Aber, wie soll ich sagen – sie sind Ehemann approved: gekostet, gekauft, geliebt. Insofern dürft ihr jetzt dreimal raten, was gleich passieren wird. Richtig geraten, ich schicke euch ins Bad zum Händewaschen und erwarte euch im Anschluss mit guter Laune in der Küche bzw. in unserer Backstube. Alles Liebe, x S.Mirli!

Rezept: Eierlikörbällchen

Herstellungszeit: excl. Wartezeit ca. 20 Min.
Materialien: Rührschüssel, Rührgerät, Konfektförmchen aus Papier, tiefer Teller, Wasserbad

Zutaten (für ca. 40 Stück)

100 ml Eierlikör
50ml Schlagobers
40g Butter
220 weiße Schokolade (gehackt)
125g Kokosraspel (plus ca. 40g zum Wälzen)

1. Den Eierlikör gemeinsam mit den Kokosraspeln gut vermengen und für mind. 40 Min. durchziehen lassen.
2. Inzwischen die Butter gemeinsam mit der gehackten Schokolade über dem Wasserbad schmelzen lassen, zuletzt den Schlagobers über dem Wasserbad hinzufügen.
3. Im Anschluss diese Schokolademasse mit der Likörmasse vermengen und bei Zimmertemperatur erkalten lassen.
4. Nun dieses Gemenge für ca. 3 Stunden im Kühlschrank kalt stellen.
5. Nach der Wartezeit aus der gefestigten Creme kleine Bällchen formen.
   TIPP: Sollte die Masse noch zu weich sein, einfach für ca. 10 Min. ins Tiefkühlfach damit.
6. Zuletzt die Bällchen in Kokosraspel wälzen und noch einmal für mehrere (mind. 4) Stunden kalt stellen.

eine Lieben, ich glaube, das ist eine Premiere, denn normalerweise schwärme ich euch immer über den Geschmack meiner Kreationen vor und wie gut sie mir selbst schmecken und nun – zum ersten Mal habe ich etwas aus einer Zutat zubereitet, die nicht gerade zu meinen Favoriten zählt. Und trotzdem, obwohl ich Eierlikör überhaupt nicht mag, muss ich zugeben, sind ein paar der Kügelchen auch in meinem Mund gelandet. Und wenn ich mich an das entzückte (ein dämliches Wort, aber mir fällt trotzdem kein passenderes ein) Gesicht meines Mannes zurückerinnere, dann kann ich mit diesem Rezept definitiv nichts falsch gemacht haben.
Viel Spaß beim Ausprobieren, und ich freue mich jetzt schon, wenn wir uns das nächste Mal zu einer Küchenschlacht hier treffen.
Alles Liebe, love&peace,