Mirli´s Bakery – Haferkekse für zwischendurch

Meine Lieben, da sag noch mal einer, ich wäre nicht lernfähig! Gut, ich habe zwar ein paar Jährchen gebraucht, aber ich behaupte ja auch nicht, dass ich schnell lerne.
Jedes Jahr in der Fastenzeit schaffe ich es irgendwie, das “sündhafteste” Rezept überhaupt rauszusuchen und mit euch zu teilen. Mir fällt das allerdings immer erst dann auf, wenn ich Kommentare oder Nachrichten von euch erhalte, wie fies ich doch sei, euch solche Köstlichkeiten vor die Nase zu setzen, während ihr euch gerade alle brav dem Verzicht hingebt.

Ich selbst habe mit der Fastenzeit nicht viel am Hut, aber den Sinn und Grundgedanken versteh ich schon und finde es eigentlich auch großartig, wenn man diese Zeit der Enthaltsamkeit nutzt, um sich auf das Wesentliche zu besinnen, so wie es von den meisten inzwischen umgesetzt wird, egal ob man religiös ist oder nicht.
Da ich generell eher ein gemäßigter Mensch bin, sprich, mich ganzjährig einerseits einer Zeit des Genusses und andererseits aber sehr gerne auch der Mäßigung hingebe, macht eine Fastenzeit im klassischen Gedanken für mich keinen Sinn.Langer Rede kurzer Sinn, zum ersten Mal in der Geschichte von Mirli´s Bakery habe ich es geschafft, mich an diese spezielle Zeit des Jahres zu erinnern und habe mir deshalb ein dazupassendes Rezept überlegt.
Zwar kommt es nicht völlig ohne Zucker und ein wenig Versuchung aus, aber im Gegensatz zu meiner Topfenrolle mit viel Sahne vor zwei Jahren oder auch den Eierlikörbällchen vom letzten Jahr, die logischerweise mit ordentlich Alkohol daherkommen, sind diese Haferkekse nach schwedischer Art beinahe schon asketisch einzuordnen.

Haferkekse sind in der schwedischen Küche Teil des Fika-Gebäcks, was wiederum Teil der traditionellen Kaffeepause am Nachmittag ist. In Schottland ist nämlich der Haferflocken-Rosinen-Keks der beliebteste, aber da sich an Rosinen ähnlich wie bei Oliven und Lakritze die Geschmäcker eher scheiden, bereiten wir heute Haferkekse nach schwedischer Art zu.

Für die Zutat Haferflocken habe ich mich nicht zufällig entschieden, denn dieses Getreideprodukt verfügt über eine bemerkenswerte Nährstoffbilanz. Wie wir alle wissen, enthalten Haferflocken viele Ballaststoffe, aber genauso viele Mineralstoffe (Magnesium, Phosphor, Eisen und Zink) und sie sind auch ein wertvoller Vitaminlieferant (vor allem Vitamin B1 und B6). Außerdem bestechen diese Flocken durch recht viel Protein und wenig Fett.
Viele gute Gründe, Haferflocken auf den täglichen Speiseplan zu setzen, was ich gerne als Porridge zum Frühstück umsetze.

Wem diese Art von Brei nicht so zusagt, findet nun vielleicht Gefallen an der Keksvariante, an der wir uns heute gemeinsam probieren werden. Also, ihr Krümelmonster, macht euch bereit, immerhin kennt ihr das Prozedere schon lang genug: Hände waschen, Schürzen umbinden und schnappt euch das nächste Rührgerät, wir legen gleich los. Alles Liebe, x S.Mirli!

Rezept: Haferkekse

Backrohr: 180°C O/U Hitze vorheizen
Backzeit: ca. 15 Min.
Materialien: mit Backpapier ausgelegtes Backblech, Rührgerät, Schüssel

Zutaten (für ca. 40 Stück):

250g Haferflocken (zart)
130g Mehl
1TL Backpulver
1/2TL Natron
220g brauner Zucker
1Pkg Vanillezucker
1EL Honig
1/2TL Salz
1Prise Zimt
1Stk Ei
200g Butter weich

1. Die Butter gemeinsam mit dem Zucker, Vanillezucker, Honig und Ei mit dem Rührgerät verrühren.
2. Die restlichen trockenen Zutaten vermengen (Mehl, Backpulver, Natron, Zimt und Salz) und unter die Zuckermasse rühren.
3. Nun die Haferflocken ebenfalls untermischen und alles gut miteinander vermengen.
4. Zuletzt aus dem Haferteig kleine Bällchen formen (sodass ca. 40 Stück entstehen).
5. Die Bällchen auf dem Backblech mit genügend Abstand verteilen und leicht andrücken.
6. Die Kekse für ca. 15 Min. auf mittlerer Schiene im Backrohr goldbraun backen.
   TIPP: Wer es gerne etwas außergewöhnlicher mag, kann die fertigen, ausgekühlten Kekse noch auf einer Seite mit Schokolade überziehen.

eine Lieben, ich bin zwar bekennende Naschkatze und ziehe meist Süßes allem anderen vor, aber das wirklich Lustige ist, dass ich es dann trotzdem nie zu süß mag. Ich selbst greife furchtbar gerne auf Kekse mit Vollkorn zurück, und deshalb liebe ich diese schnell gemachten und äußerst sättigenden Haferkekse, die noch dazu absolut köstlich schmecken und – wie zumindest ich finde – auch keine allzu große Sünde in der Fastenzeit darstellen.
Jetzt aber mal ehrlich, wie stolz seid ihr auf mich, dass ich mich heuer besinnt habe und euch nicht mit extrem “sündhaften” Köstlichkeiten das Wasser in die Augen treibe? Ich werde jetzt gleich mal die Vorratsdose checken, ob überhaupt noch welche übrig sind, ansonsten werde ich mich gleich noch mal an ein Blech mit Nachschub machen, und ich hoffe doch, ihr macht es mir nach.
Ansonsten bleibt mir nichts anderes übrig, als euch eine schöne restliche Woche zu wünschen, und wir lesen uns hier nächsten Dienstag bereits wieder, ich freue mich auf euch, alles Liebe, love&peace,