Mirli´s Bakery – Zimtschnecken à la Mirli

Meine Lieben, für die Rezeptauswahl könnt ihr euch (unbekannterweise) bei meinem Mann bedanken. Da ich mich nicht zwischen Müsliweckerl und Zimtschnecken entscheiden konnte, habe ich meinen Telefonjoker gezogen und na ja, die Antwort kam ziemlich schnell und ohne lang zu überlegen – warum wundert mich das jetzt nicht!

Zimtschnecken sind ein Herbstklassiker und wie bei vielen Rezepten sind bereits unzählige davon online zu finden, deshalb dachte ich mir, eins mehr oder weniger schadet da auch nicht. Immerhin kann niemand Zimtschnecken à la Mirli machen. Außer ihr in Kürze.
Zimtschnecken haben so viele unterschiedliche Bezeichnungen und sind auf der ganzen Welt zu finden. Ob Kanelbullar in Schweden, Kanelsnegle in Dänemark, Cinnamon Roll in Nordamerika, usw. Eins eint sie alle, sie sorgen instant für strahlende Gesichter, flatternde Nasenflügel und lassen die Glückshormone durch die Decke schießen.Speziell im skandinavischen Raum sind Zimtschnecken weit verbreitet. Die schwedische Kanelbullar ist eine der bekanntesten und beliebtesten Gebäcksarten des Landes, weshalb am 4. Oktober sogar der “Tag der Zimtschnecke” gefeiert wird, den wir gerade verpasst haben. Aber wisst ihr was? Ich rufe hier und heute einfach den 28. Oktober als Mirli´s Zimtschneckentag aus, wer nicht mitmacht, ist selbst schuld.

Vielleicht noch ein paar nützliche Fakten zum “Wintergewürz” Zimt – das beliebte Gewürz gilt auch als sehr effektives Naturheilmittel, reguliert es doch den Blutzuckerspiegel und kann sogar den Cholesterinspiegel senken. Außerdem kurbelt Zimt den Stoffwechsel an und wird auch zur Krebsprävention eingesetzt. Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass dieses Gewürz trotzdem nur in Maßen zu sich genommen werden sollte, da im Cassia-Zimt Cumarin enthalten ist, das in hohen Dosen Leber- und Nierenschäden verursachen kann. Weshalb wir allerdings nicht gleich in Panik verfallen und einen weiten Bogen um Zimtschnecken und Co machen müssen! Gewisse Grenzwerte sollten nicht überschritten werden – also nicht mehr als ein halber Teelöffel pro Tag -, darauf sollte man achten. Dann ist man jedoch auf der sicheren Seite.

Glaubt mir, eine Zimtschnecke hat noch niemanden umgebracht, außer er ist vielleicht ins Genusskoma gefallen, das ist allerdings wieder ein ganz anderes Thema, denn dies kann ich nicht ausschließen.
Gibt es etwas Herrlicheres als ein raschelnder, frostiger Herbsttag, ein langer Spaziergang durch einen bunt gefärbten Wald, Kastanien und Blätter sammeln, sich in einen kuschligen Schal hüllen? Im Anschluss in ein Kaffeehaus setzen, ein heißes Getränk bestellen und dazu diese göttlich duftenden, saftigen, aromatischen Zimtschnecken? Dann, der erste Biss, die Augen schließen sich wie von selbst, die Geschmackssensoren laufen Amok und kurz darauf ist nichts mehr zu hören außer Schmatzgeräusche und ein langgezogenes Stöhnen! Oooh yes!

Wenn ihr jetzt nicht sofort in die Küche stürmt, euch eine Schürze umbindet und über die Vorratsschränke herfallt, dann weiß ich auch nicht. Seid ihr bereit für die ultimative Herbst-Backsession? Dann wascht euch noch schnell die Hände und wir legen auch schon los, alles Liebe, x S.Mirli!

Rezept: Zimtschnecken à la Mirli

Backrohr: 180°C O/U Hitze
Backzeit: ca. 20-30 Min
Materialien: kleiner Topf, Rührschüssel, befettete Auflaufform, Küchentuch

Zutaten (8 Portionen):

500g Mehl
45g Zucker
1Pkg Vanillezucker
1Prise Salz
30g Frischhefe (ca. 3/4 Würfel)
75g Butter (geschmolzen, nicht mehr heiß)
125ml Milch (lauwarm)
125ml Buttermilch (lauwarm)
1Stk Ei
1Stk Eigelb

Füllung:

120g brauner Zucker
2-3TL Zimt
100g sehr weiche Butter

wenn gewünscht Glasur:

1EL Puderzucker
1EL Milch

1. Als Erstes wird der Vorteig zubereitet:
   Zerbrösle die Hefe in etwas lauwarmer (!) Milch und füge 3EL Zucker hinzu.
   Fülle das Mehl in eine Schüssel, bilde eine Mulde, gib die Hefemischung in diese Mulde und bestreue sie mit etwas Mehl vom Rand.
2. Den Vorteig abgedeckt an einem warmen, nicht zugigen Ort für 20 Min (nicht länger) gehen lassen.
3. Vermenge die trockenen Zutaten (Zucker, Vanillezucker, Salz) und füge sie dem Vorteig hinzu.
4. Menge zuletzt die übrigen Zutaten (restliche Milch, Buttermilch, Eier) und als Letztes die Butter bei.
5. Verknete den Teig für mind. 5-10 Min.
   TIPP: der Teig ist perfekt, wenn er fast nicht mehr klebt
6. Forme eine Kugel, lege den Teig in eine Schüssel, streue etwas Mehl darüber (damit der Teig nicht austrocknet) und lasse ihn mit einem Tuch abgedeckt an einem warmen Ort für 60 Min gehen.
7. Den verdoppelten Teig kräftig durchkneten.
8. Nun den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck ausrollen (je dünner bzw. dicker ihr ausrollt, desto dünner oder dicker die Lagen).
9. Verstreiche nun die beinahe geschmolzene Butter auf dem Teig (kann etwas knifflig sein, da der Teig sehr weich ist) und bestreue dies mit dem braunen Zucker und dem Zimt.
   TIPP: man kann Butter, Zucker und Zimt auch davor vermischen, ändert nichts am Geschmack!
10. Anschließend von der langen Seite her eng aufrollen, damit die Schneckenform entsteht, und die Rolle danach in ca. 6-8 (je nach gewünschter Größe) gleich große Teile schneiden.
11. Die Zimtschnecken mit etwas Abstand in die Auflaufform setzen (oder auf ein Backblech) und noch mal 30 Min gehen lassen.
12. Anschließend auf mittlerer Schiene bei 180°C goldbraun backen, etwas abkühlen lassen und mit dem Puderzucker/Milchgemisch bepinseln (je nach persönlichem Geschmack, ich habe sie lieber ohne Glasur).
13. Genießen!

eine Lieben, ich weiß, ich weiß, das hört sich nach viel Arbeit an und ein Germteig braucht viel Geduld, aber glaubt mir, es ist jedes in die Luft gestarrte Loch wert. Nichts, aber auch überhaupt nichts geht über frische, noch lauwarme Zimtschnecken aus dem Ofen! Wenn ich von den Aromen, die sich in eurem Zuhause verbreiten werden, anfange, dann – nein, das lassen wir besser, sonst finde ich vor lauter Geschwärme kein Ende mehr.
Ich sage nur noch eins: dankt mir später!
Lasst es euch schmecken, habt einen wunderschönen goldenen Herbst und ich bin jetzt still, denn es könnte sein, dass gerade jemand den Mund voll hat und ziemlich klebrige Finger. Alles Liebe, love&peace,