Happy new year 2020

Meine Lieben, nun ist es fast soweit, der letzte Sand rieselt durch die Uhr und das Jahr 2019 ist in wenigen Stunden nur noch Geschichte. Wenn ihr mich von Anfang an hier begleitet, dann kennt ihr meine ersten Worte eines jeden “Silvesterbeitrags” wahrscheinlich schon bald auswendig und doch werde ich nicht müde, zu wiederholen, dass ich einfach kein Fan vom Jahreswechsel bin. Wobei, das ist eigentlich gelogen. Ich liebe den Jahreswechsel, aber die Ausschweifungen und das Gehabe “drumherum”, dem kann ich so gar nichts abgewinnen. Natürlich gönne ich jedem sein Sektglas und seinen ausgelassenen Countdown von Herzen, aber ich gehe es lieber etwas ruhiger an.

Trotzdem ist mir der Jahreswechsel nicht gänzlich egal. Ich habe mir gerade eben meinen letzten Beitrag des Jahres 2018 durchgelesen, sprich – den Beitrag exakt ein Jahr zuvor. Ja, ich mag die Silvesterfeier an sich noch immer nicht, aber ich mag die Idee des Neubeginns und im letzten Jahr habe ich es so schön beschrieben – die Idee des leeren Buches. Die leere erste Seite, die nun vor mir liegt und in diesem Jahr ist sie tatsächlich leer, das hat im letzten Jahr nämlich noch ganz anders ausgesehen, wenn ihr euch gemeinsam mit mir noch kurz zurückerinnern wollt…

“In diesem Jahr ist mir dieser Jahreswechsel besonders schwer gefallen. Obwohl ich der Silvesterfeier zwar nie etwas abgewinnen kann, so mag ich doch immer die Idee des Neuen, des Beginns, des leeren Blattes, das ich nun mit Erlebnissen und Zielen und schönen Momenten füllen kann. Heuer bzw. eigentlich natürlich im vergangenen Jahr konnte ich meine Geschichte in so vielen Bereichen einfach nicht zu Ende schreiben, zu viele Kapitel sind noch offen, mein Buch 2019 ist nicht leer, da ist schon ziemlich viel hineingekritzelt und meine Aufgabe wird es nun wohl sein, all diese Kapitel und Wortfetzen irgendwie zusammenzufügen, damit ich vielleicht zumindest Ende des Jahres 2019 ein dickes, fettes “THE END” auf die letzte Seite setzen kann.

Wenn ich ehrlich bin, war das vergangene Jahr das heftigste und schwierigste in meinem Leben. Auf eine gewisse Art weiß ich am heutigen Tag nicht, wie ich das alles überhaupt überstehen habe können und an manchen Tagen in diesem Jahr war ich wirklich einfach nur grenzenlos verzweifelt. Ich hatte genau dieses Gefühl, in diesem reissenden, dunklen Fluss gelandet zu sein, wenn das Wasser einen niederreißt, du es kaum schaffst, den Kopf über der Oberfläche zu halten, nach Luft schnappst und nirgendwo etwas findest, an dem du dich festklammern kannst. Dieses Gefühl wünsche ich nichtmal meinem größten Feind, aber leider ist mein Kopf im vergangenen Jahr zu oft unter Wasser gelandet.

Tja, und nun stehe ich hier am Anfang des neuen Jahres und das Einzige, was ich irgendwie sagen kann, ist – I survived. Ich habe 2018 überlebt und gehe sowas von gestärkt in die nächste Runde. Tatsache ist, es kann nicht schlimmer werden, aber glaubt es oder nicht, trotz alledem, was bei mir im letzten Jahr los war – mich kann so schnell nichts mehr erschüttern und so skurril es sich anhört, ich bin trotz allem dankbar für all die Erfahrungen. Niemals hätte ich gedacht, wie stark ich eigentlich bin und was ich alles stemmen kann.”

Ich habe Recht behalten, es konnte nicht schlimmer werden – weil es stattdessen einfach grandios wurde. Dazu muss ich sagen, dass ich eine ziemlich große Erwartungshaltung an dieses Jahr 2019 hatte. Mein Geschichts-Prof hat in der Schule einmal gesagt, dass die 9er Jahre immer die entscheidenden waren. Sehr viele historisch wichtige Ereignisse haben in einem 9er Jahr stattgefunden und immerhin wurde ich auch in einem 9er Jahr geboren, also wenn DAS mal nicht ein wichtiges Ereignis war, dann weiß ich auch nicht. Und somit konnte das vergangene Jahr nur großartig werden und mein Fazit so kurz vor Schluss – all meine Erwartungen wurden erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen.

Was bereits im letzten Jahr begonnen hat, hat sich in diesem Jahr weiter fortgesetzt. Ich habe eine wahnsinnige Entwicklung und Veränderung durchgemacht. Es hört sich zwar immer sehr seltsam und selbstverliebt an, wenn man über sich selbst so etwas sagt, aber ich hoffe, ihr versteht, was ich eigentlich damit meine. In erste Linie habe ich das Gefühl, als ob ich endlich bei mir selbst angekommen bin, als ob ich zu mir gefunden habe UND ich habe endlich herausgefunden, was ich machen will – was ich machen muss und noch immer möchte ich etwas kryptisch bleiben, aber ich verspreche euch, ich werde im kommenden Jahr verraten, was diese große Veränderung für mich war bzw. ist.

Mein Buch zu Beginn des Jahres war schon ein bisschen vorgeschrieben, einige Kapitel schon begonnen und ich habe es tatsächlich geschafft, die leeren Stellen zu füllen, die unschönen Teilabschnitte zu überkleben und in diesem Jahr kommt tatsächlich ein dickes, fettes THE END auf die letzte Seite oder soll ich besser sagen, es bekommt die Überschrift NEW BEGINNING. Oh ja, das gefällt mir, glaube ich, viel besser.

Ja, der so gerühmte Jahreswechsel steht kurz bevor, wir alle blicken zurück, hoffen auf die Zukunft und vergessen viel zu oft das Jetzt. Neujahrsvorsätze sind für mich nur ein Wort und interessieren mich überhaupt nicht. Aber wenn man so will, dann ist mein Vorhaben für das nächste Jahr von mir aus auch so ein Vorsatz – ich werde an mir arbeiten, noch mehr im Jetzt zu leben. Ehrlich gesagt, arbeite ich schon seit längerem daran, aber immer wieder falle auch ich in diese Handyfalle, in die Social Media Falle und das will ich unbedingt ändern. Ich will Momente genau dann erleben, wenn sie passieren, ich will all meine Sinne daran teilhaben lassen, ich will das Leben leben, einsaugen, aufsaugen und in großartige Energie verwandeln.

Ich stehe ein Jahr später wieder hier, blicke zurück und blicke nach vorne und diesmal mache ich das mit einem guten Gefühl. Okay, ich werde in ein paar Wochen wieder ins Krankenhaus müssen, aber diesmal schrecke ich nicht davor zurück oder mache mir Gedanken – wenn es funktioniert, dann feiere ich wahrscheinlich einen Monat durch und wenn nicht, dann probiere ich es halt ein paar Monate später wieder, so what. Ich will keinen Druck mehr, ich stelle keine Ultimaten mehr an mein Leben. Es muss nicht immer alles perfekt sein. Perfektionismus ist so anstrengend und so ermüdend, glaubt mir, ich weiß, wovon ich spreche. Ich lasse das alles hinter mir.

Mir ist egal, ob das vielversprechende 9er Jahr morgen endet, ich weiß, dass ich es selbst in der Hand habe, dass auch 2020 fabelhaft wird und auch wenn ich, zugegebenermaßen, nicht alles kontrollieren und steuern kann, ICH kann entscheiden, wie ich mit den Schwierigkeiten des Lebens umgehe, das ist die letzte Kraft, die uns niemand nehmen kann. Haltet diese Kraft ganz fest, denn somit ist es sowas von egal, ob euer 2019 nun fantastisch war oder ihr einfach nur froh seid, dass es vorbei ist, im nächsten Jahr denkt ihr einfach an diese ureigene Kraft und entscheidet selbst, wie euer 2020 werden soll.

Wenn ich das Leben so als Ganzes betrachte, finde ich es unglaublich spannend – nichts ist wirklich konstant. Das Leben bedeutet tatsächlich Veränderung und diese auch zulassen. Nicht an Vergangenes klammern, vor allem dann nicht, wenn es einem nicht mehr guttut. Loslassen, Neues zulassen und vor allem immer an sich selbst und seine eigene Kraft und Stärke glauben, dann kann einen kein Wirbelsturm der Welt niederstrecken.

Niemand weiß, was wir in 365 Tagen über das vergangene Jahr sagen werden, niemand hat die Garantie auf ein schönes, gesundes und aufregendes Leben, deshalb sollten wir jeden einzelnen dieser 365 Tage feiern wie den Jahreswechsel, jeden einzelnen Tag hernehmen und zum großartigsten überhaupt machen und jeden Tag die beste Version von einem selbst sein – die liebenswürdigste, die hilfsbereiteste, die zufriedenste. Wenn schon Vorsätze, dann solche.

Vor uns liegt wieder ein leeres, weißes Buch, das mit bunten Bildern und Erzählungen gefüllt werden will. Und wie jedes Buch ist es nicht schlimm, wenn die Einleitung ein bisschen länger dauert, irgendwann nimmt die Geschichte Fahrt auf und das Happy End ist garantiert. Und wenn euer Buch, wie meines im letzten Jahr, nicht so rein und weiß ist, wie das von anderen, dann wird das kommende Jahr erst richtig spannend, denn all diese Lücken lassen sich füllen, glaubt mir – wenn ich das geschafft habe, dann schafft ihr das auch.

In diesem Sinne: auch wenn ich das Knallen und Krachen und Saufen nicht mag, ich liebe es, euch einen wunderschönen Jahreswechsel zu wünschen, kommt gut im Jahr 2020 an und ich freue mich schon auf unser erstes gemeinsames Kapitel!

Meine Lieben, ein letztes Mal in diesem 9er Jahr möchte ich DANKE sagen. Dieses Jahr war das schönste und beste hier auf Mirli Me, seit ich diesen Blog gestartet habe und zuviel möchte ich darüber noch gar nicht sagen, denn bald steht ja wieder dieser ganz besondere Geburtstag ins Haus, aber da man nie oft genug DANKE sagen kann, möchte ich das hier gleich schonmal vorwegnehmen. Ihr habt mir mit euren Kommentaren (und auch als stille Leser) so viel Freude bereitet, mich nicht nur einmal zu Tränen gerührt und da es gar nicht so selbstverständlich ist, dass auf einem Blog so viel kommentiert wird, möchte ich, dass ihr wisst, dass mir das alles bedeutet, ich wirklich demütig ob dessen bin UND ohne euch hätte ich in diesem Jahr nicht das gefunden, was mich seit Monaten mit so viel Freude erfüllt und von dem ich euch ganz bald erzählen werde. Das werde ich euch nie vergessen und jetzt höre ich auch schon wieder auf, hier so rührselig zu sein und auf geheimnisvoll zu machen, das steht mir einfach nicht. Rockt den Jahresbeginn und ich freue mich schon, wenn wir uns in einer Woche wiederlesen und dann nochmal den Dezember feiern. Alles, alles Liebe, passt auf euch auf, love&peace,