Meine Lieben, alle Jahre wieder erstrahlen nicht nur unsere Wohnzimmer frisch poliert und aufgehübscht im allerschönsten Weihnachtsglanz, sondern auch ich richte ein paar Tage vor dem großen Fest alljährlich noch ein paar letzte Worte an euch, nutze diese nachdenkliche und besinnliche Zeit, um so manches Thema, das wir im Alltag leider viel zu häufig übersehen oder daran vorbeieilen, wieder ins Gedächtnis zu rufen. Ich liebe es, euch nachdenklich zu stimmen und eure Herzen noch ein bisschen weiter für all jene zu öffnen, die es gerade am notwendigsten haben.

Zwar ist es heuer nicht anders und ich werde nie müde an Civilcourage zu erinnern, an Nächstenliebe, an Liebe generell, aber ich glaube fast, in diesem Jahr habe ich oft genug einen ernsten Ton angeschlagen und viel zu häufig haben wir uns mit Themen herumschlagen müssen, die uns zwar auch nachdenklich, aber oft auch in eher gedrückter Stimmung zurückgelassen haben und außerdem weiß ich, dass ich euch sowieso nicht daran erinnern muss, was uns dieses Fest, das wir in drei Tagen wieder begehen werden, eigentlich sagen will, an was es uns erinnern soll. Und deshalb dachte ich mir, wenn wir in einem Jahr eine vielleicht nicht ganz so ernstgemeinte Weihnachtsansprache verdient haben und gebrauchen können, dann in diesem fordernden Jahr 2020. Deshalb schicke ich hier und heute für euch zwei Schwergewichter ins Rennen, um euch die letzten Tage bis zum großen Fest zu versüßen.Vielleicht wisst ihr es noch nicht, aber im Hause T. herrscht weihnachtsmannfreie Zone (könnte also sein, dass dieser Beitrag nicht ganz objektiv gestaltet sein wird, ich bin hier eventuell etwas befangen). Sprich, ihr werdet in meiner Weihnachtsdekoration keinen einzigen Weihnachtsmann finden, keinen Rentierschlitten und auch keine rote Mütze – und so halte ich es schon seit Jahren, denn immerhin bin ich als Kind in Österreich mit dem Christkindl groß geworden und nichts anderes kommt in meine (Weihnachts-)Stube (wobei, wenn jemand trotzdem Geschenke abliefern will, könnte sein, dass ich es dann nicht soooo streng nehme … nur, falls Mr. Santa hier mitliest).

Vielleicht eine kurze Erklärung, was es mit dem Christkindl überhaupt auf sich hat: Das Christkind ist eine Symbolfigur des Weihnachtsfestes, das vor allem in Süd- und Westdeutschland, in Österreich, Südtirol und einigen anderen Ländern verbreitet ist. Der Erzählung nach kommt das Christkind zu Weihnachten und bringt, ohne dabei gesehen zu werden, die Weihnachtsgeschenke. Meist wird es als blondgelocktes Kind mit Flügeln und Heiligenschein dargestellt.
Im Mittelalter war der Nikolaustag (6. Dez) der Tag der Bescherung. Die Beschenkung am Heiligabend oder dem ersten Weihnachtsfeiertag, wie wir es heute kennen, gab es damals noch nicht. Da die Protestanten die Heiligenverehrung allerdings ablehnten und somit auch die Verehrung des heiligen Nikolaus, ersetzte höchstwahrscheinlich Martin Luther im 16. Jhd. den Nikolaus durch den “heiligen Christ” und verlegte die Bescherung auf den Weihnachtstag. Die Darstellung des Christkinds verselbstständigte sich und die Verbindung zu Jesus Christus wurde immer unklarer.  (Quelle: Brauchwiki)

Der Weihnachtsmann hingegen wird wahrscheinlich weniger Erklärung verlangen. Ebenfalls wie das Christkind ist er eine Symbolfigur von Weihnachten und bringt im restlichen Deutschland und den übrigen Teilen der Welt, besonders in evangelisch geprägten Regionen, die Geschenke an Weihnachten. Dargestellt wird er, wie ihr bestimmt alle wisst, als rundlicher, freundlicher alter Mann mit langem weißem Bart und rot/weißem Gewand.

Wer also die Geschenke an Heilig Abend bringt, ist offensichtlich eine regionale Frage, doch auch in Regionen, in denen das Christkind fest im Brauchtum verankert ist, verdrängt immer häufiger ein gewisser bärtiger Mann diesen Teil des Weihnachtsfestes und nun dachte ich mir, ich überlasse den beiden zur Feier dieses besonderen Festes einfach einmal meine Plattform und wir klären hier ein für allemal – in den wichtigsten Kategorien -, wer der zeitgemäßere “Geschenkebringer” eigentlich ist und ab sofort werden Wetten angenommen, wer ihr denkt, dass das Rennen für sich entscheiden wird …

IN DIESEM SINNE, LASSET DIE SPIELE BEGINNEN:

Christkindl versus Weihnachtsmann

DER FITNESS- und LIFESTYLEFAKTOR: Nun gut, wer hier die Nase vorne hat, ist bestimmt nicht schwer zu erraten. Der Weihnachtsmann als solches repräsentiert mit seinem Übergewicht und dem großen Bauchumfang einen eher ungesunden Lebensstil. Es landet offensichtlich zu viel fettiges und kohlenhydratreiches Essen auf dem Esstisch in Santas Heim im hohen Norden, dagegen steht das Christkindl mit schlanker Linie, gesundem Teint und glänzendem, goldenem Haar für einen sehr ausgeglichenen Lebensstil, viel Superfood und eiweißreiche Smoothies.
Dieser erste Stern geht also eindeutig an das Christkind.

DER NACHHALTIGKEITSFAKTOR: Bekanntermaßen reist der Weihnachtsmann mit seinem Rentierschlitten quer durch die Weltgeschichte, immerhin ist er bis weit über internationale Grenzen hinaus vertreten. Wie sich das Christkind vorwärts bewegt, konnte die Jury trotz eingehender Recherche nicht eindeutig klären. Es wurde ebenfalls von einer fliegenden Fortbewegung berichtet, aber welcher Treibstoff hierfür benutzt wird, wurde auch nach mehrmaliger Rückfrage nicht zufriedenstellend beantwortet. Die Haltung von Rentieren, was deren Co2 Ausstoß angeht, muss nicht diskutiert werden. Außerdem ist der Einsatzbereich des Christkindls bedeutend geringer, deshalb würde dieser Punkt höchstwahrscheinlich dem Christkind zufallen, da allerdings so ein Geheimnis um die eigentliche Fortbewegung und die benutzten Mittel gemacht wird, bleibt die Vergabe dieses Sterns unentschieden.

DER COOLNESSFAKTOR: Da sich die Coca-Cola-Company seit 1931 der visuellen Verbreitung des Weihnachtsmannes, wie wir in heute kennen, angenommen hat, können die etwas altertümlichen und verstaubten Darstellungen des Christkinds hier eindeutig nicht mithalten. In seinem kuscheligen, roten Mantel und bunten, leuchtenden Darstellungen kommt der Weihnachtsmann um einiges weltgewandter und moderner rüber als das schüchterne und meist zurückhaltende Christkindl.
Was den Coolnessfaktor angeht, hat demnach eindeutig der Weihnachtsmann die Nase vorne.

DER MODEFAKTOR: Hier eine objektive und unabhängige Meinung abzugeben, fällt der Jury äußerst schwer, Geschmack unterliegt immerhin einer sehr persönlichen Anschauung und trotzdem werden wir uns dieser schwierigen Aufgabe stellen. Zwar ist Samt seit letztem Jahr wieder absolut en vogue und auch die Farbe Rot niemals aus der Mode, doch wirkt der Mantel des Weihnachtsmannes trotzdem etwas “last season” und erinnert an märchenhafte Darstellungen eines Königs. Hingegen zeigt das Christkindl mit goldenen Strähnen im Haar und weißem Rauschekleid, das an den Tüllrock von Carrie Bradshow in “Sex and the City” erinnert, eindeutig mehr Modemut, weshalb dieser Punkt knapp an das Christkindl geht.

DER BEAUTYFAKTOR: Alleine schon durch seine Jugend geht das Christkind in der Kategorie Beauty mit einer Nasenlänge voraus ins Rennen. Durch das sehr junge Alter hat das Christkind noch nicht mit Hautunreinheiten zu kämpfen, geschweige denn Zeichen von Hautalterung wie Falten und Pigmentstörungen vorzuweisen – ganz im Gegenteil. Die blasse Gesichtsfarbe deutet daraufhin, dass die Sonne und somit die schädliche UV-Strahlung meist gemieden wird, was dieses junge Hautbild auch noch sehr lange so halten wird. Der Weihnachtsmann mit weißem Vollbart kämpft mit Hautrötungen und dem unvermeidlichen Alterungsprozess der Haut bei fortgeschrittenem Alter. Während das Christkindl selbst noch kaum Verwendung von Beautyprodukten braucht, hat der Weihnachtsmann offensichtlich nie weiter über deren Einsatz nachgedacht.
Eindeutiger Punkt an das Christkind, das von der gesamten Jury für sein frisches Hautbild beneidet wird.

DER UNTERHALTUNGSWERT: Der Weihnachtsmann tritt häufig laut polternd und lachend vor die Menge, oft begleitet von rockigen “Christmas-Songs”, während das Christkindl, wenn es sich überhaupt einmal blicken lässt, meist eher schüchtern und zurückhaltend auftritt. Auch was die Musik angeht kommt es eher reduziert und altmodisch rüber, hat meist Kinderchöre im Gepäck, die nicht jedermanns Geschmack sind. Wie es scheint, ist Santa Claus mit der Zeit gegangen, während das Christkind eher an alten Werten festhält, was per se nichts Schlechtes ist, aber da die heutige Zeit Fortbewegung und Weiterentwicklung als einziges Erfolgsmerkmal festgelegt hat, geht dieser Punkt an den rockigen Weihnachtsmann.

DER SERIÖSITÄTSFAKTOR: Mittlerweile gemeinhin bekannt ist, dass der Weihnachtsmann als bestechlich gilt. Ein Glas Milch und ein paar Kekse genügen, um ihn milde zu stimmen und auf größere Geschenke zu hoffen, hingegen haben wir solche Erfahrungsberichte vom Christkindl bisher nicht vernehmen können. Ganz im Gegenteil. Statt etwas für seine Gaben zu verlangen, hinterlässt es oft ein paar Strähnen seines goldenen Haares. Ein Christkind lässt sich nicht mit ein paar Keksen milde stimmen, weshalb dieser Punkt an das absolut integere Christkindl geht.Ihr Lieben, es ist also entschieden, mit knappem Vorsprung gewinnt das Christkindl vor dem Weihnachtsmann und auch wenn man der Jury Befangenheit vorwerfen könnte und die Wahl als Betrug ansehen, zeigt sich der Weihnachtsmann als vorbildlicher Verlierer und zieht das Christkind in gewohnter Manier auf seinen Schoß und fragt es bereits um seinen Geschenkewunsch – er kann es einfach nicht lassen und ist offensichtlich immer im Dienst.

Und das Fazit dieses Wettkampfes: Egal ob Christkindl oder Weihnachtsmann, egal ob Nikolaus oder Osterhase, wer mit euch das Weihnachtsfest verbringen darf und euch die Geschenke bringt, bleibt ganz euch überlassen. Und wenn wir ehrlich sind und in uns hineinhören, dann wissen wir doch sowieso, dass es an diesen Tagen überhaupt nicht darum geht, wer die Geschenke bringt und ob überhaupt welche, denn es geht darum, sich darauf zu besinnen, warum wir dieses Fest feiern, warum wir uns alle automatisch so viel festlicher und glücklicher fühlen und wenn dem nicht so ist, dann ist das auch überhaupt nicht schlimm, denn wenn es an diesen Tagen etwas nicht geben sollte, dann Druck – außer drückende Hosenknöpfe, aber das ist wieder ein ganz anderes Thema.Vergesst in dieser Zeit bitte nicht auf jene, die es gerade nicht so leicht haben, weil sie vielleicht einsam sind, weil sie gerade traurig sind oder weil sie Zukunftsängste haben, denn nicht für jeden ist diese Zeit lustig wie ein Wettkampf zwischen Santa und Christkind oder leicht wie für mich, weil ich sowieso seit Wochen auf meiner Happywolke schwebe. Vergessen wir einfach auch auf all jene nicht und verteilen die nächsten Tage im Akkord Lächeln, das kann schon vieles leichter machen und kostet uns überhaupt nichts.

eine Lieben, ahhhh, so aufregend, es ist endlich soweit, ich darf euch zum fünften Mal ein wunderschönes, unvergessliches, leckeres, besinnliches, ruhiges, entspanntes, friedliches, zurückgezogenes, reiches, glitzerndes, rauschendes WEIHNACHTSFEST wünschen. Ich schicke euch allen die wärmste und liebste Weihnachtsumarmung aller Zeiten und ihr wisst hoffentlich alle, dass ihr hier mein allerliebstes Weihnachtsgeschenk für alle Zeiten seid. Genießt jeden Moment, inhaliert Freude und Glück und Liebe und vergesst für ein paar Tage alle Sorgen.
Oh, und wenn wir schon dabei sind, wünsche ich euch auch gleich noch einen GUTEN RUTSCH ins Jahr 2021, denn wir werden uns erst im neuen Jahr wiederlesen. MirliMe hat sich, denke ich, ein paar Tage Auszeit verdient, damit sie dann wieder voller Elan und Power das nächste Jahr rocken kann und ein gewisses Buchrelease, das dann nicht mehr lange auf sich warten lassen wird.
Also noch mal her mit euch in eine riiiiesige Gruppenumarmung und jetzt los, rockt dieses Weihnachtsfest, wie nur ihr es könnt. Mit all meiner Liebe, love&peace all over the world,