Coming Home

Meine Lieben, eigentlich mag ich diese pseudo-geheimnisvollen Ankündigungen überhaupt nicht. Sagen wir mal so, das hat eindeutig Bildzeitungsniveau und normalerweise mache ich das wirklich nicht. Trotzdem habe ich bereits in meiner letzten Monatsrückschau vage angedeutet, dass es eine ziemlich große Veränderung in meinem Leben geben wird, über die ich aber noch nicht sprechen möchte. Dass ich hier so “herumgedruckst” habe, hatte aber auch einen Grund.

Zu oft musste ich in letzter Zeit groß angekündigte Pläne und Vorhaben wieder verwerfen. Meist kann man ja gar nichts dafür, wenn etwas durch widrige Umstände vereitelt wird, auf das man sich sogar eigentlich schon ewig lange gefreut hat. Diesmal wollte ich allerdings auf Nummer sicher gehen und warten, bis der Vertrag tatsächlich unterzeichnet ist – und jetzt ist es ENDLICH soweit und ich kann meine Freude uneingeschränkt hier mit euch teilen: WIR ZIEHEN UM!!Als ich diese Neuigkeit in meinem engeren Kreis “verbreitet” hatte, wurde eine Frage eigentlich immer zu allererst gestellt: “Warum?”, dicht gefolgt von “Ziehst du weg aus Graz?”. Um das gleich mal klarzustellen: ich bleibe meiner Heimatstadt Graz treu, wir werden in Zukunft sogar noch zentraler wohnen, was schon lange ein Wunsch von mir war. Ich sage mal so – in sieben Minuten von unserer neuen Wohnung direkt ins Zentrum der Stadt, das kann schon was.

Die Frage “Warum?” ist da schon schwieriger zu beantworten. Obwohl ich unsere momentane Wohnung wirklich liebe, immerhin leben wir hier schon über zehn Jahre, hat sie einige “Fehler”, die mich von Anfang an gestört haben. Einer der Hauptgründe ist, dass die Wohnung unglaublich dunkel ist und ehrlich gesagt auch zu groß.Lebensumstände und Lebensplanungen ändern sich beizeiten. Außerdem wollte ich schon immer in einer Altbauwohnung leben, hatte aber immer das Problem, dass ich keine Altbauten mag. Hört sich seltsam an – ist es auch. Lasst mich das kurz erklären. Ich liebe hohe Räume, weiße Flügeltüren, große Fenster, aber gleichzeitig mag ich das alte und muffige von alten Häusern nicht. Ich bin da sehr eigen, sehr geruchsempfindlich – ich kann nicht einmal Bücher aus einer Bücherei lesen, weil ich “Gebrauchtes” einfach nicht mag. (Ich sage ja, da bin ich etwas seltsam).

Tatsächlich haben mein Mann und ich ziemlich bald nachdem wir unsere (noch) aktuelle Wohnung bezogen hatten, angefangen, nebenher immer wieder Wohnungen zu besichtigen. Da wir uns aber eigentlich in unserem Zuhause trotzdem sehr wohlgefühlt haben, hatte das nie Priorität.

Und dann sind wir auf diese Wohnung gestoßen und es war Liebe auf den ersten Blick. Tja und plötzlich ist alles ganz schnell gegangen. Eigentlich war die Wohnung sogar schon vergeben, aber die Vermieter haben sich schlußendlich doch für uns entschieden und DAS war eben diese großartige Neuigkeit, die mir kurz nach der missglückten OP so sehr geholfen hat, nicht in einem dunklen Loch zu versinken.

Seit diesem Anruf war ich gedanklich nur noch damit beschäftigt, wo ich was hinstelle, wie ich die neue Wohnung einrichte und mir das Leben in diesen wunderschönen vier Wänden auszumalen. Was das angeht, bin ich auch ein typisches Mädchen, ich kann mich stundenlang in Einrichtungshäusern und Dekogeschäften herumtreiben. Trotzdem wird das Beziehen auch eine ziemliche Herausforderung, immerhin ist die Wohnung nun um einiges kleiner, dafür teilweise so viel besser geschnitten, dass wir das gar nicht so merken werden.Aber trotzdem ist das auf alle Fälle ein guter Grund, auszumisten, und genau damit war ich eigentlich den ganzen Juni beschäftigt und wenn ihr mich mittlerweile kennt, dann wisst ihr, dass ich das unheimlich gerne mache. Ausmisten, reinemachen, Ballast abwerfen – denn genau so fühlt sich das an.Etwas Neues wartet auf uns. Ein weißes, unbeschriebenes Blatt, ein Neuanfang. Alles ist neu. Dieser Altbau fühlt sich wie ein Neubau an. Neue Fenster, neue Heizung, neue Küche, neues Bad. Alles hell und modern und ich kann es wirklich nicht mehr erwarten, wenn ich endlich meine Kisten in den Wagen laden kann und unser neues Zuhause beziehen darf.

Natürlich werde ich euch, wenn dann alles fertig ist, gerne Einblicke in mein neues Reich zeigen, aber jetzt hat erstmal der Umzug Vorrang. Deshalb seid mir nicht böse, wenn es hier etwas ruhiger wird, aber erfahrungsgemäß tummelt ihr euch im Sommer eh lieber am Strand und im Schwimmbad herum, als dass ihr die Nase ins Internet steckt – und genau so soll es auch sein.

Aber keine Angst, ich werde mich regelmäßig melden, aber wieviel Zeit der Umzug nun tatsächlich in Anspruch nehmen wird, kann ich momentan noch nicht absehen, ebenso wie schnell das Internet wieder einsatzfähig sein wird, etc.

Meine Lieben, ich kann kaum in Worte fassen, wie sehr ich mich auf diesen Neuanfang freue, das ist genau das, was ich momentan brauche. Es gibt nicht viel, was ich lieber mache, als mich mit Einrichtung und Dekoration zu beschäftigen, also bin ich die nächsten Wochen absolut in meinem Element – tja und nebenher will natürlich auch ein bisschen Sommer genossen werden. Ursprünglich wollte ich sogar in eine richtige Sommerpause gehen, da ich aber in diesem Jahr schon öfter “ausgefallen” bin, möchte ich das doch nicht so 100% durchziehen, aber mal sehen. Ich arbeite ja noch immer an meinem spontaneren “Ich” und ein bisschen Leichtigkeit im Sommer hat noch niemandem geschadet.

Ich wünsche euch auf alle Fälle eine fabelhafte Sommerwoche und bis ganz bald aus meinem neuen Zuhause, alles Liebe, love&peace,