Meine Lieben, ihr könnt von mir aus eine Petition einreichen oder euch mit Mistgabeln vor meiner Haustür postieren, da ihr es nicht mehr “hören” könnt, aber einmal im Jahr warte ich mit dem schlechtesten Reim aller Zeiten auf und ihr müsst das einfach schlucken. Spätestens, wenn ich mit den Worten: “Kaum zu glauben, aber wahr” beginne, müsste euch erstens sofort klar sein, wie der Satz weitergeht, und zweitens was für ein besonderer Tag schon wieder ansteht. Also, ihr Lieben, packt die Mistgabeln wieder ein, macht notfalls die Augen zu, aber jetzt hau ich diesen einen Satz raus, den ich hoffentlich auch noch in fünf Jahren und noch mal fünf und noch mal fünf – minimum – raushauen werden:

Kaum zu glauben, aber wahr, Mirli Me wird fünf Jahr. Wohooooo, it´s party time. Es IST kaum zu glauben, aber wir feiern diese Woche beinahe so etwas wie ein Jubiläum. Ist 5 Jahre nicht auch ein Jubiläum? Schon, oder? Jedenfalls am 30. Jänner 2016 ist MirliMe online gegangen und auch wenn ich mich jedes Jahr wiederhole, ich kann es irgendwie immer noch nicht fassen, wie weit wir gekommen sind, wie sehr sich MirliMe entwickelt und verändert hat und zu was für einer tollen, einzigartigen und riesengroßen Gemeinschaft wir hier inzwischen angewachsen sind. Waaaaahnsinn! Ich muss mich noch immer ab und zu kneifen, da ich es nicht glauben kann.Wir sind durch persönliche Höhen und Tiefen gegangen und anfangs waren diese Tiefen tatsächlich sehr stark mit diesem Blog verbunden. Ich weiß noch, dass ich nach dem ersten Jahr so ausgebrannt war, dass ich sogar ans Aufhören dachte. Nur der Gedanke, dass ich mir ein Leben ohne das alles hier überhaupt nicht mehr vorstellen könnte, hat mich davon abgehalten. Ich habe es geschafft, mich von dem Druck zu befreien, von diesem Perfektionismus und seitdem liebe ich das alles hier noch viel mehr. Ich schreibe, weil es aus mir raus muss, weil es so ein befreiendes Gefühl ist, Dinge loszulassen UND weil ich es mehr liebe als alles andere. Klar könnte ich das alles auch einfach nur für mich selbst aufschreiben, aber das wäre doch laaaaangweilig, oder?

Es gibt für mich seit fünf Jahren kaum etwas Aufregenderes und Schöneres, als wenn ein neuer Beitrag online geht und ich auf eure Reaktionen darauf warte. Ich habe es schon oft gesagt, aber mir ist bewusst, dass Blogbeiträge zu kommentieren nichts “Gewöhnliches” ist. Gerade die ganz großen Blogs haben so gut wie keine Kommentare aufzuweisen bzw. teilweise die Kommentarfunktion sogar deaktiviert. Deshalb bin ich euch so dankbar, dass ihr das alles hier mit mir gemeinsam erlebt und auch mit mir eure Gedanken dazu teilt. Für mich ist es unvorstellbar nur ins “Nichts” zu schreiben. Wenn es einmal so weit kommen würde, dann würde das hier für mich keinen Sinn mehr ergeben. Dieser Austausch mit euch, DAS macht MirliMe aus und auch wenn ihr es euch vielleicht nicht vorstellen könnt, aber ihr gebt mir mit jedem Wort zehnmal mehr zurück, als ich euch jemals geben könnte. IHR seid es, ihr seid MirliMe.
Aber natürlich ihr alle, also auch jene, die trotzdem lieber in der Stille bleiben, aber deshalb nicht weniger Teil von all dem hier sind. Ich grüße euch jetzt einmal ganz persönlich: Ihr habt zwar vielleicht noch nie zu mir gesprochen, aber ich weiß, dass ihr da seid und ich freue mich so sehr darüber.

Fünf Jahre. Fünf unglaubliche Jahre. Eigentlich sind fünf Jahre nichts und dann wieder so eine lange Zeit. Speziell wenn man zurückschaut und auf die Entwicklung blickt – sowohl wie sehr MirliMe sich verändert hat (wer ist denn schon von Anfang an dabei und kann sich noch an meine verschnörkelte Schrift  zu Beginn erinnern?), aber auch die ganz persönliche Entwicklung von mir, was im Grunde Hand in Hand geht.
Anfangs war MirliMe tatsächlich – und jetzt haltet euch fest – BUNT. Ja, unglaublich, aber MirliMe war bunt und verschnörkelt und ich habe mich sogar an Outfitposts versucht, für die ich mich heute furchtbar schäme. Aber ich hatte gedacht, das gehört einfach dazu – wenn man einen Blog hat, dann muss es verschnörkelt und rosa sein und man muss auch so ein richtiges Mädchen abgeben. Ich denke, ich habe mich anfangs ein bisschen verbogen und es nicht einmal bemerkt, um etwas zu entsprechen, von dem ich dachte, dass es so sein muss. Nicht nur hier am Blog, auch mein ganz persönliches Ich.

Ja, fünf Jahre sind nicht viel und dann eine Ewigkeit. Ich hatte fünf Jahre Zeit – nicht zuletzt durch diesen Blog, so kontrovers sich das auch anhört – “mich” zu finden. Ich habe erst kürzlich darüber gesprochen, erinnert ihr euch? Gemeinsam mit meiner Seite habe ich mich zu dem entwickelt, das ich heute bin und eigentlich schon immer war unter der Schicht von zwanghaft erfüllten Erwartungen oder dem, was ich mir eingeredet hatte, entsprechen zu müssen. Ich habe sowohl meine Seite als auch mich von diesem Berg von einem Gesellschaftsbild befreit und das was ihr hier seht, das ist übrig geblieben:
Ein bisschen wenig Farbe nach außen, aber ganz viele leuchtende Farben in mir drinnen. Ein bisschen Stille und Introvertiertheit auf der einen Seite und so viele Worte und Gedanken, die aus mir herausplatzen, auf der anderen. Gerade Linien ohne verschnörkelte Windungen, die hat das Leben schon von sich aus genug zu bieten. Klare Wege, offene Ziele. Ganz viel Sensibilität, aber genauso viel Kraft und Stärke. Ein Widerspruch in sich und dann wieder doch nicht – aber genau so sind wir: MirliMe und somit ich.

Auch wenn ich selbst mit Zahlen nicht viel anfangen kann, sind es doch Zahlen, die diesen Wahnsinn hier ausdrücken: über 15.000 Kommentare, mehr als 355 Beiträge (es waren noch um einiges mehr, aber so mancher ist meinem Domainwechsel vor 1,5 Jahren zum Opfer gefallen), seit diesem besagten Domainwechsel waren es sage und schreibe 1,6 Millionen Seitenaufrufe (leider kann ich die Statistik davor nicht mehr aufrufen), mein meistgelesener Beitrag ist meine Teestunde über die Angst mit 40.000 Aufrufen. Der Stärkste Monat bisher war der Juni 2020 mit 120.000 Seitenaufrufen.
Zwar sind das alles eigentlich nur nackte, kalte Zahlen, aber hinter jeder Zahl steckt ein Mensch, ein Leser und für mich eine ganze Welt. Klar gibt es noch viel, viiiiiel größere Blogs, die wahrscheinlich am Tag 100K Aufrufe haben, aber für mich als kleinen, persönlichen, nicht-kommerziellen Blog ist das etwas, von dem ich mir niemals gedacht hätte, dass ich jemals dorthin komme.

Vor fünf Jahren hat das hier begonnen und ich hatte damals überhaupt kein Ziel vor Augen. Ich hatte keinen Schimmer, wie diese Welt läuft. Und trotzdem, auch wenn bunt und schnörkelig und etwas verwackelt, bin ich schon immer meinen Weg gegangen. Anfangs vielleicht noch etwas holprig und noch nicht ganz ich selbst, aber nur, weil ich selbst nicht wusste, wer ich überhaupt bin.

Aber jetzt bin ich mir dafür umso sicherer. Ich bin einfach ich.

Ich bin ich. Ich bin Mirli und Silke zugleich (jaaaa, jetzt ist es raus, nach fünf Jahren ist das Geheimnis gelüftet. Das S. vor Mirjam steht für Silke). Zwei Namen, ein Mensch. Ein Mensch und so viele Seiten, so viele Worte, so viele Gedanken und so viele Träume. MirliMe ist Mirli und Silke. Wir sind eben nicht so bunt wie diese Welt und dann wieder viel, viel bunter, sodass man dafür erst Farben erfinden müsste. Wir können nie still sein und nichts für uns behalten. Wir werden immer aufstehen, wenn es sonst niemand tut, aber auch mal leise sein, wenn sowieso gerade jeder spricht. Wir werden immer die kleinen Dinge mehr lieben als die großen, die Dinge bewerten, ohne wertend zu sein. Die schönen Dinge in den hässlichen suchen, die Welt durch unsere eigenen Augen entdecken und versuchen, andere sie durch unsere Augen sehen zu lassen.

Warum ich MirliMe und mich als Mehrzahl oder in dritter Person nenne, obwohl ich doch nur ich bin? Weil es oft leichter ist, sich in dieser Welt einen Schutzpanzer anzulegen, vor allem, wenn man meist die letzte sichere Hülle fallen lässt und sich nackt und schutzlos dieser Welt offenbart. So mancher Blogbeitrag, so mancher Text, den ich veröffentliche, fühlt sich an wie eine Operation am offenen Herzen. Ich lege mich vor euch auf den OP Tisch, seziere mich vor euch selbst und kann nur hoffen, dass ihr, wenn ihr gelesen habt, mich wieder sorgfältig zunäht und nicht noch größeren Schaden anrichtet, als ich oder das Leben es bereits getan haben.

Es ist der einzige Weg, wie ich sein kann. Ich kann nicht hinter einer Maske schreiben, ich kann nicht das eine zurückhalten und das andere zeigen, mich gibt es nur zu 100 Prozent oder gar nicht. Deshalb tut ein Schutzpanzer manchmal gut. Deshalb steht Mirli hier vor Silke, deshalb sind wir wir.

Verwirre ich euch gerade?

So bin ich, ich bin verwirrend – für mich, für andere, aber dann wieder so klar. MirliMe ist jetzt fünf Jahre alt, fühlt sich noch immer an, als ob wir in den Kinderschuhen stecken und dann oft so alt und weise wie Morla, die uralte Schildkröte. Noch lange habe ich nicht alles erzählt, was ich erzählen will. Das Leben ist so unglaublich spannend, legt uns ständig neue Weggabelungen und Steine vor die Nase und es ist so aufregend, sich seinen Weg zu suchen und zu sehen, wohin er uns führt. Diese fünf Jahre waren einer der verwirrendsten Wege, die ich jemals gehen musste, mit Steinen so groß, dass sie kaum überwindbar waren (speziell im Privaten), aber ich will genau diesen Weg, wenn es sein muss, noch einmal gehen, wenn ich wieder genau zu dieser Stelle komme. Denn das ist meine Geschichte. Ich bin ich, ich bin endlich ich selbst und ich habe (auch dank euch) endlich das gefunden, was ich sein will und machen will. Ich will Worte finden, Geschichten schreiben und Welten erschaffen und niemals wieder damit aufhören.

DANKE.

Danke, dass ihr mich ich sein lasst, dass ihr mich auch mit jedem Wort von euch täglich wachsen lasst, dass ihr diese oft so verworrenen Wege mit mir gemeinsam geht, obwohl ich nicht viel zu bieten haben – keine Modetrends, keine abgefahrenen Fernreisen, keine genialen DIYs und Life Hacks. Ich habe nur das hier, Mirli´s Welt, aber die bleibt euch erhalten, wenn ihr es wollt.
Also noch mal DANKE, danke für euch, dass ihr hier seid, dass ihr mir eure Zeit schenkt, die kostbarer ist als alles andere, dass ihr diese farblose Welt hier so viel bunter gestaltet und auch wenn ihr es vielleicht nicht glaubt, aber MEINE größte Inspiration und Motivation seid.

Auf die nächsten fünf Jahre und dann noch mal fünf und noch mal und noch mal.

MIRLIME SIND WIR!

eine Lieben, ist es normal, wie abnormal sehr ich mich jedes Jahr auf genau diesen Beitrag freue? Ist es normal, dass ich mich auf meinen Bloggeburtstag fast genauso freue wie auf meinen eigenen? Ist es normal, dass man sich nicht vorstellen kann, ohne das alles zu leben? Ist es normal, dass ich überhaupt nicht normal sein will? MirliMe wird vieles sein und vieles nicht sein, aber ganz besonders werden wir niemals normal sein. Happy Birthday uns allen und jetzt wird den Rest der Woche gefeiert, so schaut´s aus. Ich schicke die größte, fetteste, megaeste Umarmung aller Zeiten raus und da will ich, dass ihr euch alle mit voller Wucht reinwerft und ich freue mich jetzt schon auf unser Wiederlesen. Bleibt mir gesund, schaut auf euch, denn ich brauche euch hier noch die nächsten – hmmmm – also fünfzig Jahre bestimmt. Alles, alles Liebe, love&peace