Homestory – Kleinvieh macht auch Mist feat. die Küche

Meine Lieben, long time no Interior Update! Eins meiner liebsten Hobbys und eine Beschäftigung, der ich mich, wenn man mich lassen würde, 24/7 hingeben könnte, ist alles, was mit Interior Design und Inneneinrichtung zu tun hat. Ich kann stundenlang Bildbände wälzen, durch Inspirationen auf diversen Plattformen scrollen oder ganze Tage durch Einrichtungs- und Dekogeschäfte schlendern. Ehrlich gesagt sind auch all meine Home-Beiträge, die ich bisher hier veröffentlicht habe, einerseits die, die ich mit am liebsten verfasse, aber zusätzlich auch jene, die extrem häufig – auch Jahre später noch – angeklickt werden. Sprich, es ist offensichtlich ein Thema, das euch genauso interessiert.

Wenn es nach mir ginge, könnte ich meine gesamte Website danach ausrichten, aber sind wir mal ehrlich, das ist dann doch etwas unrealistisch. Weshalb? Weil Einrichtung und alles, was damit zu tun hat, verdammt kostspielig ist. Während man sich ab und zu mal einem Umstyling, was seine Kleidung angeht, unterziehen kann, ist das bei dem Zuhause ein komplett anderes Thema.
Außerdem, das muss ich ehrlich zugeben, liebe ich den Status Quo meiner Wohnung sehr. Wir haben in den letzten zwei Jahren einiges verändert und ich mag, wie perfekt jedes einzelne Zimmer nun mit den anderen korrespondiert. Angefangen hat es, als wir uns selbst vor etwas mehr als einem Jahr ein neues Sofa zu Weihnachten geschenkt haben, was schon mal dem Wohnzimmer eine komplett neue Ausrichtung verliehen hat (siehe hier: vorher und nachher).

Als Nächstes war dann das Schlafzimmer an der Reihe. Seit wir vor beinahe sieben Jahren in unsere “neue” Wohnung gezogen sind – in meine absolute Altbau-Traumwohnung – , hat sich das Bild dieses Raums häufig verändert. Ich selbst habe mich in den letzten Jahren sehr gewandelt, und das kann man irgendwie an meiner Einrichtung mitverfolgen. Als wir eingezogen sind, war das Schlafzimmer mein liebster Raum. Allein schon von der Architektur her ist er etwas verspielter als der Rest der Wohnung; dazu die Balkenverzierung an der Decke. Es war von Anfang an ein Wohlfühlraum. Trotzdem bin ich der Meinung, dass dieses Zimmer erst mit der neuen Einrichtung zur vollen Entfaltung gekommen ist. Und ich liebe das neue Schlafzimmer, das wir letztes Jahr zu Ostern angegangen sind, nach wie vor und kann nicht glauben, dass ich so wohnen darf (siehe hier: vorher und nachher).

Zuletzt war mir nur noch die Küche ein Dorn im Auge. Nicht falsch verstehen, auch dieser Raum war beim Einzug einer meiner Favoriten, aber irgendwie, egal was ich verändert habe, zu hundert Prozent war ich mit dem Outcome nie zufrieden. Bis jetzt. Zwar ist das Esszimmer noch mehr oder weniger in Arbeit, da ich früher oder später Tisch und Stühle ersetzen möchte, aber ich weiß noch nicht richtig, wie ich das umsetzen werde. Ich habe eine ziemlich genaue Vorstellung von den Stühlen, aber bin unsicher, welcher Tisch mir dazu gefallen würde.
Was die Küche selbst angeht, ist man in einer Mietwohnung immer etwas eingeschränkt. Man darf alles verändern, was wieder rückgängig zu machen ist, aber was willst du bei Küchenmöbeln schon großartig verändern? Eigentlich mochte ich die Küche ja auch von Anfang an. Das weiße, schlichte Design rückt so in den Hintergrund, dass man sich im Grunde auch nicht daran sattsehen kann. Und die Aufteilung mit der zweiten Küchenzeile, die eine halbe Kochinsel darstellt, habe ich auch von Beginn an sehr spannend gefunden.

Was mir allerdings seit Einzug nicht gefallen hat, war die lange Reihe an Oberschränken. Kann mit meiner “Krankenhaus-Geschichte” zu tun haben, dass diese fast schon triggernd für mich waren, da sie mich irgendwie ständig an Krankenanstalten erinnert haben, aber genau kann ich es nicht sagen. Es musste also definitiv eine Veränderung her, die den ursprünglichen Status wieder zurückbringen kann, aber sich trotzdem harmonischer in den Raum und den Rest der Wohnung einfügt (siehe hier vorher und dazwischen).
Was haben wir gemacht?
Wir haben die “störenden” Oberschränke abnehmen und einlagern lassen. Ich weiß genau, dass ihr euch jetzt alle fragt, wie ich mit dem wenigen Stauraum, der noch übrig ist, auskommen kann. Tja, wer mich kennt, weiß, dass ich ein absoluter Minimalist bin und dies in den letzten Jahren zur Perfektion ausgereift habe. Mindestens zwei- bis dreimal im Jahr ackere ich mich durch die gesamte Wohnung und miste aus, gleichzeitig überlege ich bei jedem Neukauf ewig lang herum, ob es etwas ist, das ich wirklich brauche und mich auch noch Jahrzehnte lang begleiten wird. Glaubt mir, bei dieser Fragestellung entscheidet man sich sehr häufig gegen den Kauf.

Ich liebe dieses reduzierte, minimalistische Wohnen. Mir ist bewusst, dass dieser Stil nicht jedermanns Sache ist, aber zu mir und meinem Leben, meinem Charakter passt es perfekt.
Was wir noch verändert haben, war der schwarze Fliesenspiegel auf der Spülbeckenseite. Er hat mir zwar immer noch gefallen, aber durch die entfernten Schränke das cleane Bild gestört. Eigentlich war es auch nur ein Versuch, ob das mit der weißen Wandfarbe an dieser Stelle überhaupt funktioniert oder man alle zwei Wochen nachstreichen muss (wir haben dafür übrigens einfach nur einen haftenden Unterlack – gibt es in jedem Baumarkt – über die Fliesenfolie gesprüht und diese getrocknete Fläche dann mit Innendispersion gestrichen).
Fazit ist, ich habe diese Entscheidung bisher nicht bereut. Wir haben das alles letzten August gemacht und noch kein einziges Mal irgendetwas an der Wand ausbessern müssen.

Zuletzt ist noch die kleine Lese- aka Warteecke hinzugekommen – die allerdings überhaupt nicht so geplant war. Bei meiner Interior-Recherche bin ich im Herbst online über den Schaukelstuhl gestolpert und habe mich sofort verliebt. Er hat auf den Bildern so kuschlig und gemütlich ausgesehen, dass ich ihn unbedingt als Musikhör- und Lesesessel fürs Wohnzimmer haben wollte. Als er allerdings geliefert wurde, war er viel, nur nicht weich und kuschlig. Das Sitzkissen war gerade mal ein Drittel so dick, wie es abgebildet war, und zusätzlich hat gefühlt die Hälfte des Innenfutters gefehlt. Ursprünglich hatten wir deshalb vor, ihn zurückzuschicken, und haben uns dafür mit dem Hersteller in Verbindung gesetzt. Da im Endeffekt die Rücksendung aber beinahe genauso teuer gewesen wäre wie der Sessel, haben wir uns darauf geeinigt, dass wir die Hälfte des Kaufpreises zurückerstattet bekommen und damit das Kissen austauschen oder aufpolstern lassen.
Wie das halt so ist, sind wir bisher noch nicht dazu gekommen. Inzwischen ist dieser Schaukelstuhl als Zwischenlösung in die Küche gewandert und so zu einem häufig benutzten Einrichtungsgegenstand geworden. Wenn man in der Küche auf irgendetwas warten muss (bis das Wasser kocht, bis etwas im Backofen fertig ist, etc.) oder zum Telefonieren oder zum etwas Nachschlagen, wie auch immer – aus dieser Zwischenlösung ist eine sehr beliebte Sitzecke geworden.

Mit dem momentanen Stand der Küche bin ich mehr als zufrieden und in das sehr minimalistische Design schwerst verliebt. Das Esszimmer muss aus Kostengründen noch warten, aber wenn es einmal so weit ist, wünsche ich mir als Esszimmerstühle Schwingstühle aus Chrom und schwarzem Leder im Marcel Breuer Stil (natürlich keine Originale) und einen großen viereckigen Tisch dazu. Mit groß meine ich übrigens so groß, dass auf jeder der vier Seiten zwei Stühle Platz haben. Aber welches Material und Farbe und ob ich das dann auch so finde, ist ein anderes Thema.

Was ist die Moral von diesem Beitrag?

Man kann mit sehr kleinen Mitteln, sehr viel verändern. Man kann mit sehr wenigen Änderungen, einen völlig neuen Look kreieren. Wenn man mal von dem Schaukelstuhl absieht, haben wir vielleicht zwanzig Euro für weiße Farbe und die anderen Baumarkt-Utensilien ausgegeben, das war’s auch schon. Das Regalbrett, auf dem unser “Alltagsgeschirr” seinen Platz gefunden hat, was übrigens äußerst praktisch ist so offen und jederzeit griffbereit, hatten wir noch im Keller, und die Säule seitlich der Kochinsel ist ein mit weißer Wandfarbe bestrichener Blumenkübel, den wir ebenfalls noch im Keller hatten und einfach auf den Kopf gestellt haben.

Wie gesagt, ich bin schwerst verliebt in das Endergebnis, komme mit dem wenigen Platz mehr als gut aus und bin nun am Grübeln, was mir wohl als nächstes Interior Projekt einfallen wird.

eine Lieben, am liebsten würde ich mindestens einmal im Monat solche Einrichtungsbeiträge schreiben, nur “leider” ist das etwas unrealistisch, denn so oft verändert man an seinem Zuhause nun mal nichts. Und eigentlich tut mir das auch überhaupt nicht so leid, weil ich, wie zu Beginn erwähnt, mit dem Status Quo unserer Wohnung gerade sowieso wunschlos glücklich bin. Ich habe zwar noch ein paar kleine Projekte heuer geplant, und über die werde ich bestimmt auch berichten, aber ansonsten … Ja, ich könnte mich pausenlos über Wohndesign unterhalten und bin jetzt natürlich sehr gespannt, was ihr zu meinen kleinen Veränderungen sagt. 
Wir lesen uns in Kürze hier wieder, ich freue mich auf euch, alles Liebe, love&peace,