Lebensschnipsel November 2021

Meine Lieben, sehr wahrscheinlich sitze ich seit mindestens fünf Minuten mit den Fingern auf der Tastatur und weiß nicht, wie ich die letzten vier Wochen in Worte fassen soll. Eigentlich hatte ich angenommen, der November wird ein sehr arbeitsintensiver Monat, aber ansonsten eher ruhig und ohne großartige Ereignisse ablaufen. Ähm ja, man kann auch einmal vollkommen daneben liegen. Also mit arbeitsintensiv hatte ich schon recht, aber ansonsten war ich ständig on tour und das Wort ruhig kommt mir gerade so überhaupt nicht in den Sinn. Deshalb schaut besser, dass ihr bequem sitzt, es könnte etwas länger werden diesmal …

LIEBLINGSMOMENT: In meinen letzten Lebensschnipseln hat es eine kurze Ankündigung gegeben, dass ich den Beginn des Novembers außer Landes verbringen werde, dass ich allerdings ein paar Tage vor Abreise selbst noch nichts davon wusste. Mein Mann und ich sind in Prag in den vorletzten Monat des Jahres gestartet und auch wenn die letzten Wochen so einige Lieblingsmomente auf Lager hatten, diese drei Tage in Tschechien waren von vorne bis hinten, also sprichwörtlich 24/7, ein einziger Lieblingsmoment. Wenn ich jetzt zu schwärmen anfange, werde ich bis Jahresende nicht fertig, aber awwwww, diese Stadt ist einfach ein Traum und wir hatten so eine perfekte Zeit. Und keine Angst, ich habe nicht darauf vergessen, ich werde euch natürlich noch bis ins kleinste Detail davon berichten. Versucht mal, mich davon abzuhalten – demnächst in diesem Kino!

WAS HABT DENN IHR GEDACHT: Wie ihr euch spätestens nach meinen einleitenden Worten sowieso denken konntet, hat ein so ereignisreicher Monat natürlich jede Menge Lieblingsmomente zu bieten. Und auch wenn ich sowieso bereits alle drei Pragtage unter General-Absolution gestellt habe, es gibt diesen einen ganz besonderen Moment, den ich gerne noch extra hervorheben möchte. Als wir am Sonntagabend durch die langsam dämmernde Stadt spazierten, immer mehr Lichter aufleuchteten und wir schlussendlich dick eingemummelt im Strickmantel auf der Karlsbrücke landeten, ein Straßenmusiker sanfte Melodien spielte, die Moldau leise unter uns hindurchplätscherte – in diesem Moment habe ich mich so weihnachtlich, so hyggelig, einfach so unglaublich glücklich und zufrieden gefühlt, dass das einer meiner absoluten Lieblingsmomente des ganzen Jahres war. Eindeutig und ohne Zweifel.

OHRWÜRMCHEN: Mein Ohrwürmchen fällt dieses Mal etwas aus dem Rahmen, aber aus gegebenem Anlass (und weil ich es tatsächlich über drei Tage hinweg ständig im Ohr hatte) muss dieses Meisterwerk hier und heute seinen Ehrenplatz bekommen. Die Moldau von Bedřich Smetana. Wenn man auf der Karlsbrücke in Prag steht und diese Klänge hört, dann ist es mir zwar immer noch ein Rätsel, wie man so etwas erschaffen kann, aber wow, einfach nur wow.

AUF MEINER WATCHLIST IM NOVEMBER: Wenn man so viel auf Achse ist, dann bleibt der Fernseher meist eher im Ruhemodus. Außerdem bin ich noch immer nicht mit meinen ganzen Serien durch, die ich bereits vor Monaten begonnen habe. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich nicht mehr eine Serie nach der anderen durchsuchte, sondern mir mehrere auf jeden einzelnen Wochentag aufgeteilt habe und das dauert natürlich dementsprechend länger. Allerdings möchte ich noch einmal, obwohl ich das bereits vor ein paar Wochen getan habe, “Ally McBeal” erwähnen. ICH LIEBE DIESE SERIE SO SEHR! Seit Erstausstrahlung 1998 im deutschen Fernsehen ist sie meine unangefochtene Lieblingsserie und nachdem ich sie einige Jahre nicht ansehen konnte, weil mir einfach das elektronische Equipment dazu gefehlt hat – seit Oktober schwebe ich nur noch auf meiner Ally Wolke durch die Gegend. Ich würde ja fast behaupten, sie ist meine Seelenverwandte – und nein, mir braucht jetzt niemand erklären, dass sie nur eine fiktive Serienfigur ist, das weiß ich auch selbst … na ja, zumindest ab und zu.
Okay, bevor ich euch weiter mit meinem Geschwärme nerve und mich ständig wiederhole, habe ich noch eine Filmempfehlung für euch. Als ich auf der Suche nach Stoff für unsere Movie-Night war, habe ich bei Google “ähnliche Filme wie Departed und Bourne” eingegeben und “Tödliche Versprechen” (2007) mit Viggo Mortensen (so gut) und Naomi Watts in den Hauptrollen vorgeschlagen bekommen – und ich fand ihn richtig, richtig gut. Etwas blutrünstig, aber das macht mir nichts aus. Wenn ihr, was das angeht, ähnlich tickt, dann go for it, es zahlt sich aus.

MÄDELSZEUG – DIESMAL AUCH FÜR DIE MÄNNLICHE BEVÖLKERUNG: Ich will hier niemanden nervös machen, aber nur so als kleiner Hinweis – in drei Wochen ist Weihnachten und vielleicht sollten wir uns doch langsam überlegen, was wir unseren Liebsten schenken wollen. Ehrlich gesagt wird es von Jahr zu Jahr schwieriger. Man kauft sich doch sowieso immer selbst, was man gerne haben möchte. Deshalb bin ich schon lang ein erklärter Fan von persönlichen Geschenken und es könnte sein, dass ich da einen unschlagbaren Tipp für euch habe.
Zur Erklärung muss ich allerdings etwas ausholen.
Als Kind habe ich zur Taufe ein Armkettchen mit meinem Namen geschenkt bekommen, das mich so lang begleitet hat, bis mein Gelenkumfang nicht mehr mithalten konnte. Bis heute war das eines meiner liebsten Schmuckstück und ich habe ihm ewig nachgetrauert. Bis ich auf ein österreichisches Unternehmen gestoßen bin, das genau solche Armkettchen herstellt. Gerade in diesem Jahr ist es mir besonders wichtig, heimische Anbieter zu unterstützen und ganz besonders, wenn dadurch  so nostalgische Gefühle hochkommen, wie es Ceilora bei mir ausgelöst hat. Ich selbst habe mir ein zartes, goldenes Armkettchen bestellt, in das ich ein ganz beonderes Datum habe eingravieren lassen: den Tag, als ich die ersten Zeilen meines ersten Buches verfasst habe. Der Fantasie sind bei der Gestaltung natürlich keine Grenzen gesetzt und jetzt kommen wir zu dem Grund, warum ich hiermit nicht nur Mädels ansprechen will, denn diese besonderen Schmuckstücke sind eine richtig geniale Geschenksidee für Weihnachten. Egal ob als Freundschaftsband für die beste Freundin, als Liebesbeweis für die Partnerin, als Dankeschön für die Mama – für wen auch immer. Ein absolut unterstützenswertes Wiener Unternehmen, auch da für jede Bestellung ein Baum gepflanzt wird. Stöbert euch doch einfach durch das Sortiment von Ceilora und überlegt schon mal, wem ihr damit eine Freude bereiten könntet. Ich werde dasselbe tun.
(*bez. Werb.)

COSIEST TIME OF THE YEAR: Auch wenn ich von Jahr zu Jahr merke, dass ich immer schlechter mit Kälte umgehen kann, würde ich trotzdem niiiiemals auf meine vier Jahreszeiten verzichten wollen, denn es gibt – und das ist Fakt – kein herrlicheres Gefühl, als so richtig durchgefroren in einen warmen Raum zu kommen. Im Idealfall riecht es dort nach heißer Schokolade und frischen Keksen und deshalb nehme ich jede rot gefrorene Nase und Eiszapfen-Finger gerne in Kauf, denn für nichts würde ich meine gemütlichen Winter-Coffee-Shop-Momente eintauschen wollen.

WENN ES LANGSAM ZU REGNEN BEGINNT: Wenn Engel reisen, oder wie sagt man? Wir hatten so ein unglaubliches Glück mit dem Wetter an unserem Prag-Wochenende. Meist war mir sogar mit Jacke zu warm. Außerdem wurde vom Wetterbericht für unseren letzten Tag von frühmorgens regnerisches Wetter vorausgesagt, also könnt ihr euch denken, wie ich nicht schlecht gestaunt habe, als mich am Montagmorgen die Sonne im Bett wachgekitzelt hat. Zwar haben sich am späten Nachmittag dann doch noch dunkle Wolken über dem Prager Himmel verteilt und ziemlich bald darauf hat es auch langsam zu regnen begonnen, aaaaber siehe gerade erst geschriebene Worte – es gibt doch nichts Feineres, als es sich in einem warmen Coffee-Shop gemütlich zu machen, während Regentropfen ans Fenster prasseln und wenn das auch noch der persönliche Lieblings-Coffee-Shop ist, nö, da kann man gar nicht mehr übers Wetter schimpfen. Ganz ehrlich, allein dafür muss man den trüben November doch lieben!

WENN WIR SCHON BEIM THEMA SIND: Ja, wenn wir schon beim Thema sind. Eigentlich hatte ich mir fix vorgenommen, euch heute noch nicht zu viel von meinem kleinen Weekend-Getaway zu erzählen, denn der versprochene Beitrag dazu kommt bald. Aber so ganz unerwähnt kann ich die Tage natürlich trotzdem nicht lassen, denn sie stehen irgendwie stellvertretend für diesen November. Wenn der Monat so beginnt, dann kann es doch nur ein guter Monat werden.
Also, wisst ihr was? Ich teile hier einfach schon mal ein paar kleine Prag-Schnipsel (vor allem weil ich weiß, dass ein paar von euch die dringend gebrauchen können) und ich gebe Gas, damit ich euch nächste Woche den Rest erzählen kann, Deal?

TESTESSER AUF TOUR: Vielleicht bin ich ein bisschen seltsam, aber auf meine kulinarische Reise bereite ich mich immer mindestens genauso sehr vor, wenn es auf einen Städtetrip geht, wie auf die historischen Sehenswürdigkeiten an sich – vielleicht sogar noch ein bisschen intensiver. Aber ich liebe es einfach, Lokale zu testen. Die einen brechen halt in Begeisterungsstürme aus, wenn sie ein buntes Kirchenfenster erspähen (was mir natürlich auch gefällt) und ich, wenn ich bei meiner Lokalsuche einen absoluten Treffer lande. Gerade in Städten mit so einer Geschichte wie Prag besuche ich auch gerne traditionelle und alteingesessene Lokalitäten. Das Café Savoy stand ganz oben auf meiner Liste und ich wurde nicht enttäuscht. Dieses wunderschöne Ambiente, diese Köstlichkeiten der Patisserie und kleines Highlight – am Weg zur Toilette kann man über eine große Glasscheibe in das Herz des Cafés, in die Backstube, blicken. Fazit: absolut empfehlenswert!

TESTESSER IM FOODHIMMEL: Von mehreren Seiten wurde mir empfohlen, im U Kroka vorbeizuschauen, wenn ich richtig leckere, tschechische Küche essen will. Ein Prag-Besuch ohne Knödel zu essen, ist für mich undenkbar, deshalb bin ich dieser Aufforderung nur zu gerne gefolgt und O.M.G., das war definitiv eine der besten Küchen, die ich jemals essen durfte. Abgesehen davon entspricht das Interieur genau meinem Geschmack und wir wurden so freundlich empfangen und verwöhnt – meine absolute Empfehlung, wenn ihr einmal nach Prag kommt (allerdings solltet ihr nicht vergessen, einen Tisch zu reservieren).

TESTESSER VERLIEBT: Von der Küche her war sehr wahrscheinlich das soeben genannte Lokal mein Favorit. Da ich allerdings so ein Kaffeehaus-Mensch bin, kommt meine persönliche Lokalempfehlung jetzt. Das Café Letka hätte ich mir am liebsten einpacken lassen, um es mit nach Hause zu nehmen. Die Einrichtung war so genial und vielleicht hört es sich blöd an, aber ich habe mich dort einfach so international gefühlt. Versteht ihr, was ich damit meine? Es war unglaublich gemütlich und mein Rice-Porridge und das überbackene Brot mit Goat-Cheese war phänomenal. Allein dafür würde ich jederzeit wieder nach Prag fahren – wenn die Stadt nicht an sich so überwältigend wäre, dass ich unter Garantie wiederkommen werde.

UND EIN LETZTER TESTESSER: Und last but not least, der Favorit meines Mannes. Am letzten Morgen hat es uns ins Cafefin verschlagen. Ein Coffee-Shop, der vietnamesisch angehaucht ist, und wenn mein Mann in der Früh richtig deftig essen kann, dann ist er schon überzeugt. Ich habe mich natürlich eher über die gebackenen Leckereien hergemacht und ich weiß zwar nicht mehr, wie er geheißen hat, noch könnte ich den Namen jemals aussprechen, aber mein Kuchen war sensationell, das muss ich schon zugeben. Auch dieses Lokal kann ich euch absolut empfehlen, auch weil es direkt mit der U-Bahn erreichbar ist!

QUALITY TIME: Zwar hatte ich mir eigentlich vorgenommen, mich den Rest des Novembers zu Hause zu verbarrikadieren, da ich ganz dringend ein gewisses Buch fertigzustellen hatte, aber jetzt bin ich direkt froh, dass ich doch die eine oder andere Ausnahme gemacht habe, denn wer hätte schon ahnen können, dass es das jetzt erstmal wieder für ein paar Wochen war. Mein Feierabend-Tee-Date mit einer lieben Freundin hätte ich da zum Beispiel im Angebot, das so urgemütlich war und jetzt wohl für eine gewisse Zeit ausreichen muss.

SUNDAYS LIKE THIS: Über den Herbst in diesem Jahr können wir uns im Grazer Raum überhaupt nicht beklagen. So viele Sonnentage, teilweise noch eine angenehme Wärme, so kann man am besten dieses Farbenspiel der Natur genießen. Und ich liebe meine gemütlichen Herbstsonntage sowieso – spazieren im Leechwald (ich glaube, es ist nicht übertrieben, wenn ich sage, dass ich so ziemlich jedes Blatt fotografiert habe), danach auf einen heißen Chai zum Bäcker und die Hände um eine Teetasse legen – hach, es IST einfach die schönste Jahreszeit überhaupt.

IT`S BEGINNING: Der November ist ja immer so ein Monat, den man nicht richtig kategorisieren kann. Eigentlich steckt man noch mitten im Herbst, aber gleichzeitig schleichen sich immer mehr Lichterketten und Tannenzweige ins Bild und es lässt sich mit Ende des Monats nicht mehr leugnen, dass da etwas im Anmarsch ist. Ich liebe solche Wochenenden, wenn du in den Geschäften die erste Weihnachts-Dekoration ausspähen kannst, natüüüürlich ein oder zwei Stunden im Kaffeehaus die Stimmung inhalierst, einen Regensonntag genau auf dieselbe Art verbringst, eine Runde am Friedhof drehst (Das macht man doch im November, oder?) und das alles mit Harry Potter krönst. I mean …

UND WARUM: … weil ich´s kann. Wenn du am Freitag erfährst, dass ab Montag wieder alle Gehsteige hochgeklappt werden, du zurück in den Lockdown musst und die ersten drei Adventwochenenden gleich einmal knicken kannst, dann verlegst du einfach das erste Adventwochende vor. Eben einfach nur, weil man es kann. An diesem (meinem) ersten Adventwochenende haben wir es so richtig krachen lassen und das im Grunde wirklich geschickt eingefädelt. Wir haben es nämlich so übertrieben, dass ich jetzt sowieso erst einmal ein paar Wochen Erholung brauche und dann sind wir mit Lockdown auch schon wieder fertig. Bin halt doch ein Gescheiterle! Jedenfalls haben wir so richtig Advent gespielt. Gut, vielleicht war es etwas zu warm, was schon sehr viel Vorstellungskraft verlangt hat. Aber die letzten Weihnachten waren oft auch nicht anders. Wir haben also nur mit Pullover in der Sonne gefrühstückt, so ungefähr jedes Geschäft durchstöbert auf der Suche nach Weihnachtsdekoration, sind über den Bäcker hergefallen und haben uns dort Vanillekipferl-Krapfen (habt ihr gehört: Vanillekipferl-Krapfen, die sich nicht nur unglaublich lecker anhören, sondern auch genau so geschmeckt haben) besorgt, sind auf den Schloßberg spaziert und haben sie dort mit Blick über Graz genossen.
Und während es langsam zu dämmern begonnen hat, immer mehr Weihnachtsbeleuchtung die Stadt zum Glitzern gebracht hat, sind wir mit strahlenden Gesichtern durch die Innenstadt flaniert und in dem Moment war ich einfach nur selig. Na ja, und wenn so ein Tag dann auch noch im Lieblingspub endet bzw. mit einer letzten Runde über den Christkindlmarkt danach  – perfekter hätten wir nicht in diese besonderste Zeit des Jahres starten können – und damit ist NICHT der Lockdown gemeint.

LIFE HURTS. NATURE HEALS.: Sunday before Lockdown hätte ich dies hier auch betiteln können. Bevor wir uns wieder zu Hause verbarrikadiert haben, wollten wir noch einmal so richtig frische Luft atmen und deshalb sind wir auf die Teichalm nahe Graz gefahren – bei herrlichem Sonnenschein muss ich betonen – und dieser Duft nach Wald, diese Ruhe, diese Weite – genau das, was ich gebraucht habe. Ich glaube zwar, dass ich es schon hin und wieder erwähnt habe, aber der Wald ist mein Kraftort. Die meisten träumen von weißen Sandstränden und türkisblauem Meer und ich schon immer von moosigem Wald.
Deshalb finde ich diesen Ausspruch auch so wunderschön, denn nichts könnte wahrer sein: Life hurts sometimes. Nature heals. Mehr gibt es nicht zu sagen.

AUF EINEN LETZTEN: Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte nicht auch ein kleines bisschen Rumpelstilzchen gespielt, als der neue Lockdown verkündet wurde. Klar, begeistert bin ich nicht. Denn durch die Impfung habe ich meinen Teil der Abmachung erfüllt und die Abmachung war nun mal diese, wenn man sich impfen lässt, ist man frei von zukünftigen Einschränkungen. Aber joa, mehr sage ich jetzt dazu nicht, denn mittlerweile finde ich es überhaupt nicht mehr schlimm. Sehr wahrscheinlich wird dies der letzte Lockdown überhaupt sein, davon gehe ich mit Einführung der Impfpflicht nun mal aus und deshalb werde ich das jetzt noch einmal so richtig zelebrieren. Wie eben auch dieses letzte Wochenende davor. Irgendwie ist das immer so eine ganz eigene Stimmung – aber nicht unbedingt eine schlechte. Wir sind auf einen letzten Chai und Kuchen ins Kaffeehaus gegangen und das war SO cosy, dass wir beschlossen haben, sobald wieder alles aufschließt, werden wir genau das im Opern Café wiederholen. Und ich hoffe jetzt einfach nur, dass das wirklich in einer Woche stattfinden wird.

DU WEISST, DU WIRST ALT, WENN: Es existiert nun ein Video, das hoffentlich nie jemand zu sehen bekommen wird. Doch lasst mich von Anfang an erklären. Bei uns haben in den letzten Wochen gefühlt zwanzig Bubble-Tea-Lokale aufgesperrt. Ich kann mich noch an den ersten Versuch erinnern, damals hat sich dieses Getränk nicht wirklich durchgesetzt, aber dieses Mal scheinen sie einen Markt gefunden zu haben. Ich schätze, ich gehöre nicht wirklich zur Zielgruppe. Trotzdem wollte ich auch einmal einen Versuch starten, weil, na ja, so bin ich halt, aber brrr, das hätte ich mir sparen sollen. Keiiiine Ahnung, warum ich so extrem darauf reagiert habe, aber irgendetwas haben diese schleimigen, kleinen Dinger in mir getriggert.
Und was macht wohl “Mann”, während man selbst dezent am Durchdrehen ist, da man es gar so grauslig findet – er hält die Kamera drauf. Bitte nie, nie wieder!

OBSESSION: Weihnachten ohne Lebkuchen ist wie … wie … Nein, dazu gibt es keinen Vergleich, weil ich mir das nicht einmal vorstellen will. Den besten Lebkuchen aller Zeiten habe ich vor Jahren in – Überraschung – Nürnberg gegessen. Dieser war hausgemacht von einer Bäckerei und so saftig und würzig … Aber na ja, ich kann nicht ständig nach Nürnberg fahren, deshalb koste ich mich jedes Jahr erneut durchs halbe Angebot, da es schon sehr große Qualitäts- und Geschmacksunterschiede gibt. Heuer habe ich einen gefunden, der mich mehr als begeistert hat, sodass ich gleich für Nachschub gesorgt habe und das sagt schon alles. Und zwar ist die Rede vom Vollkorn-Lebkuchen von Kastner. Keine Angst, er hört sich nur “gesund” an, schmeckt aber unglaublich lecker. Ich mag es, wenn der Lebkuchen nicht zu lasch schmeckt, sondern ordentlich “Pfeffer” hat und das hat dieser eindeutig. Zwar finde ich in etwas überteuert, aber da ich nicht gleich die ganze Packung aufessen muss, kann ich damit leben.

AUF MEINER LESELISTE IM NOVEMBER: Noch komme ich kaum dazu, meiner liebsten Beschäftigung nachzugehen, da ich mindestens fünfzig Mal mein eigenes Buch gelesen habe die letzten Wochen, aber jetzt bin ich bereit für unzählige, kuschlige Lesestunden. Allerdings so ganz ohne geht es bei mir auch nie und die Fitzpatrick-Reihe von der fabelhaften Poppy J. Anderson hat mich bestens die letzten Wochen unterhalten.

NOVEMBER AUF MIRLIME.AT: Der November war von der Thematik her doch etwas einseitig, was allerdings auch kein Wunder ist, da Mirli-Me mein persönliches Leben widerspiegelt und die letzten Wochen und Monate hat es eben nur dieses eine Thema für mich gegeben. Ich habe euch mein Herz ausgeschüttet und mit euch meinen absoluten Tiefpunkt geteilt, dann habe ich euch einen Blick in meine Schreibwerkstatt werfen lassen und schlussendlich haben wir gemeinsam die Veröffentlichung meines dritten Romans “Lebensneu” gefeiert. Natürlich haben wir auch auf den letzten Monat zurückgeblickt, haben die Öfen in Mirli´s Bakery mit Maronibusserl gefüllt und zur aktuellen Lage ist auch mal wieder ein Bericht online gegangen. Ich wünschte wirklich, dieses Thema würde bald keine Worte mehr verlangen, aber das wird wohl eher Wunschdenken bleiben.

WHAT`S NEXT: Pläneschmieden ist momentan genauso einfach, wie ein vierblättriges Kleeblatt zu finden. Was heute gilt, kann morgen schon wieder Geschichte sein. Noch bin ich voller Hoffnung, dass wir Mitte des Monats wieder in eine “normale” Vorweihnachtszeit starten können. Da dies erst am Montag nach dem dritten Advent sein wird, hat mein Mann extra Urlaub genommen, um den Geschenkeeinkauf zu erledigen, da ich diese nicht online bestellen will. Die österreichische Wirtschaft kann nach diesem neuen Lockdown Debakel zur wichtigsten Zeit jede Unterstützung gebrauchen. Wir werden also dann – obwohl ich normalerweise nie so spät dran bin – alle Besorgungen erledigen und den Baum aufstellen. Ich dachte mir, wenn man den ersten Advent eine Woche vorverlegen kann, dann kann man auch den dritten Advent um einen Tag verschieben.
Trotzdem habe ich fix vor, die Lockdown-Adventwochenenden so schön wie möglich zu begehen. Ich freue mich. Ich freue mich auf diese schönsten Wochen des Jahres, die ich mir von nichts und niemandem nehmen lassen werde. Ich freue mich auf Weihnachten. Ich freue mich darauf, hoffentlich nach Jahren endlich wieder einmal zum Schifahren zu kommen. Ich freue mich und hoffe, dass ich es vielleicht zumindest einmal heuer noch nach Wien schaffe. Und ich freue mich, dass ich nach den sehr fordernden letzten Wochen jetzt endlich vom Gas gehen kann und einfach nur diese glitzernde, besondere, schillernde, schönste Zeit des Jahres genießen darf.

eine Lieben, jammert mir jetzt ja nicht, dass euch der Hintern eingeschlafen ist, denn ich habe euch gewarnt. Ich werde allerdings versuchen, meine Verabschiedung kurz und knackig zu halten. Der November hat ordentlich Gas gegeben und Umstände hin oder her, ich bin mir sicher, ich werde euch in vier Wochen nicht weniger zu erzählen haben – sorry not sorry. Egal wo ihr lebt, egal ob mit Lockdown oder ohne, egal ob steigende Fallzahlen oder nicht, lasst euch diese besondere Zeit nicht nehmen. Man kann IMMER aus allem das Beste machen, es liegt nur an einem selbst.
Oh, und falls ihr euch wundert, warum meine Buchveröffentlichung kein Lieblingsmoment war – ich lebe in meiner eigenen Zeitrechnung und der erste Advent gehört für mich in den Dezember, insofern, jetzt wisst ihr Bescheid.
Bleibt gesund, schaut gut auf euch, tut euch etwas Gutes und wir lesen uns in ein paar Tagen wieder. Alles, alles Liebe, love&peace,