Lebensschnipsel Oktober 2021

Meine Lieben, ich bin momentan auf der Suche nach dem Übeltäter, der mir den Oktober geklaut hat. Irgendwie ist mir dieser ganze Monat abhanden gekommen und ich werde den Verantwortlichen schon noch finden. Versteck dich lieber gut! Vielleicht liegt es allerdings auch daran, dass ich so viel gemacht, so viel erlebt habe, dass die letzten einunddreißig Tage einfach so durch meine Finger gerieselt sind und ich bin gerade richtig froh, dass ich sie mit euch gemeinsam noch einmal Revue passieren lassen kann, damit mir zumindest etwas davon bleibt …

LIEBLINGSMOMENT: Mein Lieblingsmonat hatte logischerweise jede Menge Lieblingsmomente auf Lager und trotzdem werde ich an dieser Stelle jetzt etwas schummeln müssen, denn wenn man es genau nimmt, fällt mein Oktober-Lieblingsmoment noch auf Ende September. Aber so genau müssen wir es ja nicht nehmen, oder? Es war dieses Gefühl von Freiheit, als wir endlich wieder on the road waren für unseren Trip nach Baden-Württemberg. Es dürfte niemanden mehr überraschen, dass ich Road Trips liebe. Einfach nur ins Auto setzen, die Landschaft an einem vorbeirasen sehen und nur dann anzuhalten, wenn es einem gerade gefällt.

OHRWÜRMCHEN: Herbstzeit ist Outdoorzeit und mein heutiger Song passt perfekt zu einem Ausflug ins Grüne, in den Wald, auf die Berge, an einen wilden See – was immer euch gefällt. Hauptsache raus aus der Stadt, den Wind im Haar spüren und das Leben feiern: “Rock Bottom” von Jack and the Weatherman. Kopf aus. Herz an.

AUF MEINER WATCHLIST IM OKTOBER: Am Seriensektor hat sich bei mir in letzter Zeit nicht viel getan, da ich noch immer mit den bereits genannten beschäftigt bin. Dafür ist der Oktober aber wie gemacht für kuschlige Filmabende mit Tee und Kerzenlicht und Kuscheldecke. Unter dem Motto “the cosy season is on” bin ich in meine liebste Jahreszeit gestartet und das geht natürlich nicht ohne “Harry Potter”. Wie jedes Jahr haben wir wieder mit dem ersten Teil begonnen und arbeiten uns jetzt von vorne nach hinten durch.
Außerdem habe ich mir erneut die Freddie Mercury Bio “Bohemian Rhapsody” angesehen und ich finde den Film großartig. Allein die viele Musik – ganz großes Kino.
Einer meiner liebsten Herbstfilme hatte ebenfalls seinen Auftritt: “Club der toten Dichter”. Wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte das schleunigst nachholen. Ein Film zum Nachdenken, mit Aussage und unglaublich inspirierend.
Und last but not least kann ein bisschen Humor niemals schaden. Anlässlich des 60. Geburtstags meines Lieblingskabarettisten wurde eines seiner besten Stücke, “Badeschluss”, im Fernsehen gezeigt. So viele Zitate aus diesem Programm sind in meinen täglichen Sprachgebrauch übergegangen, dass ich das Wiedersehen so richtig gefeiert habe.

JA, COSY SEASON IS ON: Das Beste am Herbst ist im Grunde, dass damit die gemütliche Zeit eingeläutet wird. Zeit mit einem Buch in den eigenen vier Wänden, Zeit mit lieben Menschen, Zeit für sich, Zeit mit einem schönen Film oder Zeit im cosy Coffee-Shop – für mich eindeutig das Beste an den kalten Monaten und ich habe meine Lieblingsbeschäftigung die letzten Wochen bis zum Umfallen zelebriert.

SUNDAYS: Ein Spaziergang durch raschelndes Herbstlaub, Museumsbesuch und ein spätes Frühstück im Kaffeehaus, dafür sind Sonntage erfunden worden, oder sehe ich das falsch? Im Prinzip verbringe ich jeden Sonntag in der kühlen Jahreszeit auf genau diese Art oder so ähnlich und nichts könnte mich glücklicher machen.

QUALITY TIME: Habe ich gerade gesagt, nichts könnte mich glücklicher machen – entschuldigt, das war eindeutig gelogen, denn wenn man in diesen Coffee-Shop noch die beste Freundin hineinsetzt, DANN bin ich wunschlos glücklich. Da hätte ich zum Beispiel ein soooo gemütliches After-work-coffee-shop-bff-Date mit besagter Freundin im Angebot und bitte lyncht mich jetzt nicht, aber ich habe mich an diesem Abend tatsächlich schon ein bisschen weihnachtlich gefühlt. Sagt es besser nicht weiter, bevor doch noch jemand über mich herfällt!

KULTUR IM HERBST: Das letzte Mal, dass ich in der Oper war – also nicht nur im Opernhaus, sondern mir wirklich eine richtige Oper angesehen habe -, daran kann ich mich nicht einmal mehr erinnern. Sehr wahrscheinlich war es “Die Zauberflöte”, die ich als Kind gesehen habe. Mein Mann hat mich Mitte des Monats zu “La Bohème” entführt. Ich war zuerst skeptisch, denn auch wenn ich schon gerne in klassische Konzerte gehe, mit Oper stehe ich doch eher auf Kriegsfuß. Aber man soll ja immer wieder Neues ausprobieren und tatsächlich, es war ein fantastischer Abend. Die Inszenierung in der Grazer Oper war richtig gut und (nicht schimpfen) so ein kleines bisschen weihnachtlich, da die Geschichte um die Weihnachtszeit herum angelegt ist. Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht mein letzter Opernbesuch bleiben wird.
Oje, ich glaube, jetzt werde ich langsam wirklich erwachsen.

KAMERAFRAU: Zwar wird mir momentan mit meinen ganzen Baustellen nicht wirklich langweilig, aber ein Job mehr kann auch nicht schaden. Eine liebe Freundin von mir macht sich gerade selbstständig und hat mich für ein Fotoshooting gebucht. Ich muss ehrlich sein, es war ein wunderschöner, warmer Herbstnachmittag, den wir hauptsächlich tratschend und mit ihren zwei Kleinen spielend verbracht haben, aber es hat sich richtig gut angefühlt, einmal wieder als Fotografin unterwegs zu sein.

NOCH MEHR KULTUR: Gerade fällt mir auf, dass die letzten Wochen kulturell sehr anspruchsvoll waren. In diesem einen Monat habe ich mehr kulturelle Veranstaltungen besucht, als in den letzten zwei Jahren zusammen. Gut, ist jetzt keine Kunst in dieser speziellen Zeit, aber ich habe es sehr genossen. Das erste Oktoberwochenende habe ich in Stuttgart verbracht, wie ihr bereits wisst, und wir haben dort unter anderem auch einige Museen besucht. Das Kunstmuseum hat mich vor allem durch seine Architektur beeindruckt, ebenso wie das Mercedes-Benz-Museum. Tatsächlich ist dort sogar der Bruder meiner Uroma verewigt, der offensichtlich Rennfahrer war, was mir bisher allerdings selbst noch nicht bekannt war und mir meine Mama erst im Nachhinein erzählt hat. Schaut so aus, als ob ich noch einmal zurück muss, um seinen Namen an der Wand zu suchen.

VIELLEICHT NOCH ETWAS KULTUR: Tja, offensichtlich bin ich auf den Geschmack gekommen, denn auch meine Heimatstadt Graz hat einiges am Museumssektor zu bieten und da ich quasi neben dem Kunsthaus wohne, war ein Besuch sowas von überfällig. Gut, die ausgestellte Kunst hat mich eher weniger interessiert, denn moderne Kunst und ich, wir sind nicht kompatibel, aber die Architektur muss man als Grazer einmal gesehen haben.

GOLDEN AUTUMN IN TÜBINGEN: Wenn ein Monat mit so einem perfekten Herbsttag wie in Tübingen startet, dann kann es nur ein guter Monat werden. Vielleicht war das sogar einer meiner Lieblingstage der letzten Wochen. Eigentlich brauche ich euch nicht mehr viel darüber zu erzählen, nachdem wir sowieso bereits gemeinsam durch die malerischen Gässchen spaziert sind, aber unter den Tisch fallen lassen kann ich diesen Tag hier definitiv nicht, denn am liebsten würde ich ihn noch einmal von vorne beginnen.

ICH WILL NOCH MAL: Eigentlich will ich nicht nur den ganzen Tag, sondern einen ganz speziellen Moment unbedingt noch einmal erleben – meinen geheimen Lieblingsmoment des Monats – die Stocherkahnfahrt. Noch nie zuvor habe ich so etwas erlebt, etwas so Entschleunigendes, und ich weiß einfach, das wird nicht meine letzte Bootsfahrt in Tübingen gewesen sein. Kann man sich in eine Aktivität verlieben? Wenn es möglich ist, dann ist es hier eindeutig der Fall. Ich kann so eine Fahrt wirklich nur jedem empfehlen, allerdings Vorsicht, die Boote haben sich für den Winter schlafen gelegt und werden erst wieder im Frühling zu Wasser gelassen.

HEIMSPIEL IN STUTTGART: Mein Wochenende in Stuttgart war tatsächlich so etwas wie ein Heimspiel. Hach, ich mag diese Stadt einfach so furchtbar gerne. Warum will immer jeder nur nach Berlin, München oder Hamburg? Köln und Düsseldorf stehen ebenfalls hoch im Kurs – ich kann es nicht verstehen. Stuttgart hat so einen bezaubernden Charme, dem man sich nicht entziehen kann und allein wenn ich an die kulinarischen Highlights zurückdenke …

TESTESSER ON TOUR: Kulinarisch hatte der Oktober nämlich tatsächlich so einiges zu bieten und das Schleckermäulchen in mir ist so richtig auf seine Kosten gekommen. Mein Highlight war unser Dinner im “Rotenberger Weingärtle”. Mit Blick auf die Weinberge Flammkuchen und Ofenkartoffel genießen, dazu ein Gläschen Wein trinken (nachdem wir festgestellt haben, dass ich jetzt langsam erwachsen werde – ja, ich komme immer mehr auf den Geschmack von Wein) – der perfekte Tagesausklang in Stuttgart.
Allerdings liegt dieses Dinner beinahe gleich auf mit meinem Kaiserschmarrnessen in der Almresi in Metzingen. Nach einem ausgiebigen Shoppingtag in der Outletcity ins urige Lokal einkehren, das kann schon was. Ich liebe solche Kontraste und es war der perfekte Einstand in unseren Deutschland-Urlaub.
Und by the way, das war ziemlich sicher der beste Schmarrn, den ich jemals gegessen habe.

TESTESSER WEITER IM EINSATZ: Mittlerweile ist Milchersatz kein Fremdwort mehr. Sogar in alteingesessenen Lokalen wird zumindest Sojamilch angeboten, aber auch Hafermilch und Mandelmilch sind gemeinhin bekannt. Im “Hanse” in Tübingen habe ich meinen Chai zum ersten Mal mit Erbsenmilch getrunken und war wirklich gespannt auf diese Erfahrung. Mein Fazit – durchaus lecker und eine Alternative zu Kuhmilch. Allerdings war der Besuch des “Hanseatica” so oder so ein absolut zufriedenstellendes Erlebnis. Gebt mir Bananabread, dazu ein bisschen Sonnenschein und flanierende Passanten, die ich beobachten kann, und ich bin glücklich.

TESTESSER VERLIEBT: Last but not least habe ich noch einen Lokaltipp für euch, solltet ihr demnächst einmal nach Stuttgart kommen. Mein absolutes Lokalhighlight war “Mon Petit Café” in Bad Cannstatt, ein Stadtteil von Stuttgart. Zwar würde ich das Lokal nicht per se Café bezeichnen, da allein die über 200 angebotenen Ginsorten eine ganz andere Sprache sprechen und das Lokal von der Karte her generell eher an eine Bar erinnert, aber ich habe mich von der ersten Sekunde an wohlgefühlt und hätte ewig auf der bequemen Couch sitzen bleiben können. Eins ist garantiert – ich komme wieder!

ON INSPIRATION HUNT: Ich liebe meine ganz gemütlichen Graz-Citytage, wie ihr wisst. Gerade jetzt könnte ich von morgens bis abends Einrichtungsgeschäfte und Deko-Shops durchstöbern, Inspirationen sammeln, um danach die eigenen vier Wände auf den Kopf zu stellen. Einen Oktobersamstag haben wir genau so verbracht. Wir haben gemütlich in der Bäckerei gefrühstückt, danach alle City-Shops durchstöbert, einen Chai im Coffee-Shop getrunken, meinem persönlichen Buchdealer einen Besuch abgestattet und diesen perfekten Herbsttag mit Harry Potter beendet. Habe ich schon erwähnt, dass ich den Oktober liebe?

MÄDELSZEUG: Von einer Freundin habe ich zum Geburtstag Anti-Aging-Augenpads bekommen und seitdem ist sie nicht mehr meine Freundin. Nein, Scheeeerz natürlich, denn genau diese Augenpapads haben mir in Deutschland quasi das Leben gerettet. Vier Stunden Schlaf täglich über eine Woche hinweg sind für einen Siebenschläfer wie mich nicht ausreichend und die Golden Eyepads von Annemarie Börlind haben wirklich Wunder gewirkt. Ich habe sofort frischer und nicht mehr ganz so tot ausgesehen und nachdem sich die Packung langsam dem Ende zuneigt, werde ich mir schleunigst Nachschub besorgen. Mädels, glaubt mir, diese Pads sind nach einer durchwachten Nacht Life Changer!

OBSESSION: Ich bin eine Teetante, deshalb habe ich euch hier hin und wieder auch schon einige meiner liebsten Teesorten vorgestellt. Heute gibt es eine Zugabe. Zwar ist diese Sorte von Teekanne sowieso ein Dauerbrenner, trotzdem bekommt man ihn bei uns in Österreich kaum noch zu kaufen, weshalb ich mich in Deutschland jedes Mal mit Nachschub eindecke. Die Rede ist vom “Caramel-Apple-Pie-Tea” aus dem Hause Teekanne. Allein das Aroma, hmmm, ein absolutes Herbst-Wohlfühlgetränk für gemütliche Filmabende oder cosy Lesestunden.

AUF MEINER LESELISTE IM OKTOBER: Da ich diesen Herbst rein mit einem gewissen Buch beschäftigt bin, habe ich meine Nase öfter in mein Manuskript als in ein anderes Buch gesteckt und “Unverkäufliches Liebhaberstück”, “Marzipanrosen” und “Die Verführung des Mondes” von Hannah Kaiser sind meine spärliche Ausbeute der letzten Wochen. Ich freue mich jetzt schon auf den Winter, wenn ich wieder mehr Zeit für meine Lieblingsbeschäftigung haben werde.

OKTOBER AUF MIRLIME.AT: Ich würde jetzt einmal behaupten, der Oktober hatte so etwas wie ein Motto auf MirliMe.at – Mirli on tour. Wir haben uns gemeinsam ins Auto gesetzt und sind durch Baden-Württemberg gereist, haben einen Shoppingbummel in der Outlitcity Metzingen unternommen, einen traumhaft schönen goldenen Herbsttag in Tübingen erlebt und zuletzt Stuttgart unsicher gemacht. Wir haben Männern erklärt, dass es nicht immer ganz so einfach ist, als Frau durchs Leben zu gehen, haben auf den September zurückgeblickt, einen aktuellen Statusbericht aus der Schreibwerkstatt hat es ebenfalls gegeben UND ich habe einen sehr persönlichen Beitrag über meinen Break Down verfasst.

WHAT`S NEXT: Daran könnte ich mich schon gewöhnen, den Beginn eines Monats in einem anderen Land zu verbringen, denn in den November bin ich nicht anders gestartet als in den Oktober. Bis fünf Tage vor Reiseantritt wusste ich allerdings selbst noch nichts davon und musste erst nach und nach enträtseln, wohin es gehen wird. Zu verdanken habe ich diesen Überraschungstrip meinem Mann, da wir unseren Hochzeitstag nicht so richtig feiern konnten und das wurde Anfang November nachgeholt. Es ist nach Prag gegangen, wie ich mittlerweile herausgefunden hatte, und wenn ihr wollt, nehme ich euch natürlich wieder auf meinen kleinen Road Trip mit. Ihr könnt euch nicht vorstellen, WIE SEHR ich mich auf diese Tage gefreut habe. Ansonsten werde ich so gut wie den ganzen nächsten Monat streitend mit Amazon verbringen (fragt besser nicht) und an der Fertigstellung meines Romans arbeiten. Es werden also sehr arbeitsintensive Wochen, aber für nichts opfere ich lieber meine Nächte …

eine Lieben, mir scheint, der Oktober hat doch stattgefunden, auch wenn ich noch immer nicht verstehen kann, wohin er so schnell verschwunden ist. Es waren sehr intensive Wochen, die ich allerdings richtig genossen habe und somit ist die großartigste Zeit des Jahres eingeläutet. Ich bin mir sicher, die nächsten Wochen wird jede Menge Lebkuchen und Marzipan vernichtet werden und wir werden sehen, wie lange ich mich noch zurückhalten kann, bevor die Wohnung im Weihnachtsglanz erstrahlt – jedes Jahr eine neue Herausforderung für mich. Wenn ich könnte, ich würde nächste Woche den Baum aufstellen, aber gut, ich halte mich noch etwas zurück.
Habt einen gemütlichen und kuscheligen November und ich bin jetzt schon gespannt, was ich euch in einem Monat darüber erzählen kann. Ich freue mich auf unser Wiederlesen! Alles, alles Liebe, love&peace