Momentesammler on tour April 2022

Meine Lieben, genau genommen könnte ich seit exakt drei Monaten den Beginntext einfach nur kopieren und in meinen aktuellen “Momentesammler” einfügen. Aber ich probiere es tatsächlich noch einmal mit meinem ausgesprochenen Wunsch – ich wünsche mir, dass es bald wärmer wird, sich das Leben wieder nach draußen verlegen lässt und der Frühling ENDLICH richtig Einzug hält. Haben wir das jetzt endgültig klargestellt? Gut, denn schön langsam langweile ich mich sogar selbst damit. Aber ansonsten, mal vom Wetter abgesehen, war der April ein sehr feiner Monat, bereits etwas aktiver als die Wochen zuvor und ich denke, schön langsam komme ich wieder in Fahrt …

BILD DES MONATS: Wie sagt man so schön, man muss nehmen, was man bekommen kann und insofern habe ich am Karsamstag die wenigen Sonnenstrahlen geradezu gejagt und dann bis ins Endlose ausgekostet. Na ja, vielleicht nicht ganz endlos, denn meist hat mir eine Wolke sehr schnell wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber dieser Moment auf der Parkbank in der Sonne sitzend, mein erstes Eis-Greissler-Eis des Jahres, die Osterfeiertage noch vor mir – unbezahlbar; und in meiner Erinnerung eindeutig endlos.
Oh, und für alle Neugierigen – die Eissorten waren Hafer-Mandel-Chai und Schoko-Minze, mein absolutes Lieblingseis.KLANGMOMENTE: Wisst ihr was, ich probiere etwas Neues aus, vielleicht lässt sich der Frühling ja mit der passenden Musik bestechen. Versuchen wir es mit “300 Mornings” von Anthony Lazaro. Der italienische Singer-Songwriter, der in Hamburg lebt, hat mich mit diesem Song durch den April begleitet und zumindest mich sehr wohl in frühlingshafte Stimmung versetzt. Mal sehen, ob es ihm auch bei euch gelingt.

FILMMOMENTE UND SERIENJUNKFOOD: Oh mein Gott, ich habe eine neue Obsession, was nur sehr selten vorkommt und seit “Outlander” und “Sons of Anarchy” keine Serie in dem Ausmaß mehr geschafft hat. Was das Geheimrezept ist, um mich richtig zu catchen, kann ich nicht einmal sagen. Aber “Peaky Blinders” hat es geschafft. Gut, dass die Serie wiedermal bereits seit 2013 über die Mattscheibe läuft, ignorieren wir jetzt einfach. Ich brauche halt immer etwas länger, aber jetzt bin ich Feuer und Flamme. In sechs Staffeln wird die Geschichte rund um Tommy Shelby erzählt. Ein Kriegsrückkehrer nach England Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Pferderennen, illegale Wetten und Schwarzmarkthandel sorgen für viel Erzählstoff. Cineastisch großartig umgesetzt, ein wenig im Stil von Guy Ritchie. Absolute Empfehlung.
Etwas verstörend, aber extrem spannend: “Case”, eine Netflix Serie aus Island. In neun Folgen wird die Geschichte um den Selbstmord einer fünfzehnjährigen Ballerina aufgeklärt, wobei ein Privatdetektiv während der Ermittlungen immer weiter in einen Sumpf aus Drogen, Kinderpornographie und schockierenden Erkenntnissen gelangt. In meinem bisherigen Leben gibt es genau fünf Szenen aus Serien, die mich so verstört haben, dass ich sie nie wieder vergessen konnte. Zwei Szenen davon kommen aus dieser Serie. Sehr düster, etwas verstörend, aber spannend und mit Suchtpotential.
Und zuletzt habe ich noch eine Serie für euch, für dessen Titel ich mich jetzt sehr konzentrieren muss, damit ich ihn richtig zusammenbekomme. Passt auf: “The woman in the house across the street from the girl in the window”. Bereits jetzt warte ich sehnsüchtig auf die Fortsetzung der Serie mit Kristen Bell in der Hauptrolle. Nach einem Schicksalsschlag wagt sich die Hauptdarstellerin kaum noch aus dem Haus, beobachtet das Leben nur vom Fenster aus. Wie zum Beispiel den Einzug ihres gutaussehenden neuen Nachbarns – bis sie einen Mord in genau diesem Haus gegenüber beobachtet. Aber ist dies wirklich geschehen oder den geschätzten fünf Flaschen Wein täglich geschuldet? Die Serie ist genauso strange wie ihr Titel und deshalb genau nach meinem Geschmack.

APRILMOMENT: Obwohl es eigentlich nicht so geplant war, geht mein Bild des Monats erneut mit meinem Lieblingsmoment des Monats einher. Aber es war nun mal so ein perfekter Augenblick. Mit meinem Mann in der herrlich warmen Sonne sitzen, das erste Eis der Saison in den Händen, Vogelgezwitscher abseits vom Trubel in den Geschäften, und Vitamin D durch jede Pore aufsaugen. Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass der Frühling und Sommer erst noch vor uns liegen – ja, diese Vorstellung macht mich gerade sehr zufrieden.OSTERN VS. WEIHNACHTEN: Wenn man es genau nimmt, ist das Osterfest (zumindest aus christlicher Sicht) wichtiger als das Weihnachtsfest. Und obwohl Dekogeschäfte mit jeder Menge Kreramikhasen und Toneiern locken, fange ich meist erst mit dekorieren an, wenn die Osterwoche eigentlich schon wieder fast vorbei ist. Jedes Jahr wieder nehme ich mir vor, dass ich Ostern etwas mehr Wert beimesse, aber bisher ist es mir noch nicht gelungen. Versteht mich nicht falsch, die Osterfeierlichkeiten selbst liebe ich und zelebriere ich auch dementsprechend, aber wenn man bedenkt, wie sehr der Advent immer gefeiert wird, ist mir das mit Ostern noch nie gelungen. Falls jemand eine Erklärung für mich hat, nur her damit.

OSTERURLAUB: Vielleicht sollte mir jemand das Konzept Urlaub noch einmal erklären. Was ich nämlich in meiner Vorschau auf den April ganz vergessen hatte zu erwähnen – dass ich mir um Ostern herum ein paar Tage Urlaub gönnen wollte. Faktisch hat das so ausgeschaut, dass ich die halbe Wohnung gestrichen habe, Fenster geputzt, meinen Kleiderschrank ausgemistet bzw. auf Frühling/Sommer umsortiert, der Wohnung einen gründlichen Osterputz unterzogen habe … joa, wie gesagt, das Konzept Urlaub muss man mir erst noch beibringen. Im Grunde war mein erster “wirklicher” Urlaubstag der letzte, an dem ich ausschließlich NICHTS gemacht habe, außer gelesen und dem Regen zugeschaut, wie er übers Fenster läuft.

FENSTERBALKON: Na ja, ich will hier allerdings schon ehrlich sein, natürlich habe ich nicht von morgens bis abends geputzt. Ursprünglich war die Wettervorschau für die Osterwoche richtig fein und ich hatte vor, ganz viel Zeit im Park zu verbringen. Dann hat sich dieser Wetterbericht allerdings in die vollkommen andere Richtung gedreht und ich musste ein Ersatzprogramm aufstellen (siehe gerade erwähnter Osterurlaub). Dass sich das alles wieder zurück umdreht, hat niemand ahnen können. Aber wenn ich erst einmal eine To-do-Liste aufgestellt habe, schaffe ich es nicht, diese einfach wieder zu verwerfen. Also habe ich einen Kompromiss gefunden und mich mittags jeden Tag für zwei, drei Stunden auf meinen Fensterbalkon in die Sonne gesetzt und das war einfach herrlich. Bei teilweise zwanzig Grad hat sich das bereits richtig sommerlich angefühlt. Ich will mehr, viel mehr davon.

ENTDECKUNGSMOMENT: Während des ersten Lockdowns hat Sam Ryder angefangen, Coverversionen bekannter Songs auf YouTube und Social Media hochzuladen und hat in kürzester Zeit Millionen Follower damit begeistert. Wenn ich anfange, mich durch diese Videos zu scrollen, kann ich nicht mehr damit aufhören, also seit gewarnt. Aber mal ehrlich, WIE kann man so etwas mit seiner Stimme anstellen? Ich bekomme jedes Mal Gänsehaut und umso mehr freut es mich, dass er, wie ich gerade gelesen habe, Großbritannien in diesem Jahr beim Eurovision Songcontest vertreten darf.
Außerdem habe ich ausnahmsweise auch mal wieder eine Podcast Empfehlung für euch. Ich muss euch warnen, die Aufnahmequalität ist grottenschlecht, denn Michael Niavarani, Klaus Eckel und Omar Sasam verwenden für die Aufnahme zum Großteil das Handy, aber das ist bei dem Inhalt egal. Wovon ich gerade spreche? Es geht um ihren “Alles außer Corona” Podcast, den die drei Kabarettisten aus der Not heraus im Lockdown begonnen haben, als es nicht möglich war, vor Publikum aufzutreten. Sie sagen selbst, es ist kein Festival von schnellen Pointen, sondern ein freundschaftlicher Austausch zwischen Kollegen, denen die Arbeit fehlt. Wie soll ich sagen, dafür habe ich sehr häufig ordentlich lachen müssen und fühlte mich sehr gut unterhalten.

QUALITY TIME IM APRIL: Die letzten Wochen waren Quality Time pur. Da wäre zum Beispiel ein Geburtstagsessen im Hilmteichschlössl aka Purberg, das richtig fein und gemütlich war, oder natürlich auch unser alljährlicher Osterbrunch mit der lieben Familie, der zum ersten Mal seit drei Jahren wieder stattfinden konnte. Das war so ein wunderschöner Tag mit viel Sonnenschein, extrem gutem Essen, bester Gesellschaft und insofern vielleicht doch ein klein wenig wie Weihnachten. Außerdem hätte ich noch ganz viel Zeit mit meinem Lieblingsmenschen in Coffee Shops oder beim Eisschlecken oder beim Spazierengehen anzubieten … Und nicht zu vergessen ein so extrem feines Feierabend-BFF-Date mit einem Glaserl Wein und Vorfreude genießen auf einen immer näher kommenden Mädelstrip – ja, so mag ich das.RAINY DAY: Zugegeben, ich wollte nie jemand sein, der übers Wetter jammert und in letzter Zeit habe ich das doch sehr häufig gemacht, aber ich lechze einfach so sehr nach Wärme und Sonne. Und trotzdem kann ich richtig verregnete Samstage schon auch genießen. Wenn man gemütlich in der Fensternische im Lieblings-Coffee-Shop sitzt, danach durch Geschäfte stöbert, vielleicht auf der Suche nach neuem Lesestoff, anschließend ein paar Stunden in lieber Gesellschaft bei einem Geburtstagsessen verbringt und den Abend mit einem Spaziergang durch die Altstadt ausklingen lässt, dann kann ich eindeutig sogar Regentagen etwas Positives abgewinnen.

ÜBERRASCHUNGSEI: Das Genie hier hat es beinahe geschafft, seine Osterüberraschung plattzudrücken. Tatsächlich hatte ich überhaupt nicht damit gerechnet, komme am Karsamstag ins Wohnzimmer und will mich zu meinem Tee setzen, als ich gerade noch bemerke, dass etwas seltsam unter mir raschelt. Da hat der Osterhase doch einfach ein Nest für mich versteckt, mit einem Buch, das ich mir bereits unbedingt selbst kaufen wollte, und gaaaaanz viel Schoko-Rohkost (da hat jemand sehr aufmerksam meinen Blog gelesen). Ich habe den besten Mann äh Osterhasen der Welt.

LASSET DIE FEIERLICHKEITEN BEGINNEN: Und dann war es da, das Osterfest. Nachdem mein Karsamstag schon so perfekt und überraschend begonnen hat, ist der Tag auch genauso perfekt weiterverlaufen. Gut, am Weg zum Frühstück haben wir uns etwas verlaufen (jetzt mal ehrlich, so groß ist Graz auch wieder nicht, aber wir haben es trotzdem geschafft), sind dann gestärkt durch die Unigegend spaziert, haben, wie bereits erzählt, das erste Eis der Saison in der Sonne genossen, letzte Besorgungen im Murpark (ein Einkaufszentrum in Graz) gemacht und diesen perfekten Tag mit einem meiner Top10 Lieblingsfilme ausklingen lassen – “P.S. Ich liebe dich”. Wie klar war es, dass ich am liebsten sofort ein Ticket nach Irland gebucht hätte? *Hach, seufz!*IMMER WIEDER MONTAGS: Ja, ich hätte es montags tatsächlich gerne immer so, nämlich so wie den Ostermontag. Es war ein trüber Tag, aber umso gemütlicher. Im Grunde haben wir nicht viel getan, sind auf einen Chai in die Stadt spaziert (zugegeben, das sind gerade mal fünf Minuten von der Haustür weg), haben die einzelnen Sonnenstrahlen gejagt, die doch hin und wieder durchgeblitzt sind, und den Rest des Tages haben wir mit Reste vernichten, Schokolade essen bis zur Übelkeit und “Gladiator” verbracht. Typisch Ostern einfach.

LEBENSMOMENTE: Genau genommen war es zwar das letzte Märzwochenende, aber ich nehme es jetzt einfach hier noch mit dazu: ENDLICH konnten wir die “Wiesen-sitz-Saison” im Stadtpark einläuten. Es gibt kein großartigeres Gefühl, als wieder Gras direkt unter den Fingerspitzen und den Fußsohlen zu fühlen. Außerdem habe ich gefühlt den halben April “backend” verbracht. Jedes Jahr freute ich mich so sehr auf die Osterpinzenzeit, aber in diesem Jahr hat mich keine gekaufte befriedigen können. Also habe ich mein eigenes Rezept ausgegraben und es SIND einfach die besten Osterpinzen, die es gibt. Im nächsten Jahr backe ich gleich dreimal so viel, das steht fest. Tatsächlich hat es bei uns Anfang des Monats auch noch einmal geschneit und ich sage jetzt nicht, dass das der erste Schnee 2022 war, denn Seit Dezember hatte Graz keine Schneeflocke mehr gesehen. Verrückt.

ICH DISKUTIERE NOCH: Es kommt nicht selten vor, dass ich es einfach nicht schaffe, mir über ein eigenes Urteil klarzuwerden. Lasst mich das erklären: Mein Mann wollte endlich einmal Mochis probieren und somit habe ich ihn zu Ostern damit überrascht. Mochi ist die Bezeichnung für einen japanischen Reiskuchen aus Klebreis, der mit Eis gefüllt ist und seit zwei oder drei Jahren auch bei uns immer beliebter wird. In Japan werden Mochi traditionell zum Neujahr gegessen. Mittlerweile gibt es sie sogar im “normalen” Supermarkt zu kaufen und mein Mann war absolut begeistert. Ich habe ihm die Geschmacksrichtung Mango-Passionsfrucht gekauft und natürlich kosten dürfen. Ich muss sagen, geschmacklich göttlich, aber dieser Klebreis, hmmm, ich weiß nicht so recht. Ich bin nicht so ausgetickt wie beim Bubble-Tea, aber … nein, ich diskutiere wirklich noch immer mit mir. Ich denke, ich muss erst einen weiteren Versuch wagen …BLOGMOMENTE IM APRIL:

• Neues im Lesecafé mit “Maybe one day”
• genauso Neues aus der Bakery – “Weiße Schoko – Himbeere – Cookies”
• dreißig geniale Lifehacks, die das Leben leichter machen
• was man von Thoreau lernen kann
• letzte Antwort auf mein Q&A
• Momentesammler im März

ZUKUNFTSMOMENTE: Beinahe traue ich mich nicht, es tatsächlich noch einmal zu schreiben, aber gut, ein letztes Mal probiere ich es noch: ich freue mich darauf, dass die Temperaturen endlich wärmer werden, das Leben wieder Fahrt aufnimmt und ich ENDLICH mein Sommerwohnzimmer einweihen kann (das ist nämlich noch immer nicht passiert). Ansonsten gibt es noch keine fixen Pläne, aber das ist auch einmal fein. Ich werde auf alle Fälle damit anfangen, mich auf ein paar Städtetrips vorzubereiten, die ab Juni starten und ja, insofern werde ich stark mit Vorfreude beschäftigt sein. Ein harter Job.

eine Lieben, ich muss sagen, ich bin im Großen und Ganzen sehr zufrieden mit den letzten Wochen. Da ich mich weigere, noch einmal das Wetter zu erwähnen, konzentriere ich mich nur auf die guten Dinge. Wie zum Beispiel, dass meine Allergie jetzt endlich Geschichte zu sein scheint, insofern traue ich mich auch wieder unter Menschen zu gehen, und deshalb freue ich mich unbeschreiblich auf die nächsten Monate. Es ist so viel Großartiges geplant, dass es mal wieder ein Start von null auf hundert sein wird, aber anders kenne ich es ja auch nicht.
Ihr Lieben, jetzt kommt mein Lieblingspart eines jeden Monatsrückblicks, denn nun seid ihr dran: Was hat sich bei euch getan, wie habt ihr die Ostertage verbracht, habt ihr bereits Urlaub geplant? – ich bin so gespannt, auf eure Erzählungen. Alles, alles Liebe, love&peace,