Momentesammler on tour Januar 2024

Meine Lieben, wenn ich sage, der Jänner war mein Lieblingsmonat des ganzen Jahres, ist das noch nicht wirklich eine aussagekräftige Behauptung, es gibt immerhin keine Vergleichswerte. Trotzdem ist es so, dass ich den Jänner kaum weniger geliebt habe als den Dezember, obwohl er, was Erlebnisse und Superlative angeht, eher das genaue Gegenteil war. Doch genau das habe ich an ihm geliebt und mag ich generell so an jedem ersten Monat des Jahres. Dieses zu Hause gemütlich machen, kein schlechtes Gewissen haben müssen, dass man mal nicht überall dabei ist – einfach, dass die Uhren gefühlt etwas langsamer ticken …

BILD DES MONATS: Man neigt dazu, dem Winter nachzusagen, dass er ausschließlich grau, düster und deprimierend ist, dabei findet man gerade in dieser Jahreszeit so viel Schönheit, man muss nur ab und zu etwas genauer hinschauen. Sind wir mal ehrlich, unter blitzblauem Himmel zwischen saftig grünem Gras ist man geradezu überwältigt von so einer Üppigkeit an Farben und Blüten und Leben. Dafür hat die Melancholie des Winters unendlich viel Magisches und Schönes zu bieten, das einen nicht gleich erschlägt und man ganz in Ruhe und ohne Ablenkung genießen kann – wie ein zugefrorener Teich zum Beispiel oder ein Eiszapfen, der an einem Ast baumelt, oder die Nebelschwaden, die beim Ausatmen die unterschiedlichsten Formen hervorbringen.
Und von verschneiten Winterlandschaften fange ich gar nicht erst an. Unter anderem aus dem Grund, da ich davon den ganzen Jänner sowieso keine einzige gesehen habe, außer in Nachrichtensendungen und auf Fotos anderer von überall auf der Welt. Nur nicht aus Graz (und ja, es könnte sein, dass man mir aufgrund dessen hier ein wenig Unmut unterstellen könnte. Damit würde man auch sehr richtig liegen).JÄNNERMOMENT: Mein Jännermoment ist schwer zu beschreiben, er hat viel mit meinen einleitenden Worten zu tun. Genau genommen ist es nicht einmal ein einzelner Moment, es sind unzählige Momente, die sich aber im Grunde alle spiegeln. Es ist jeder Augenblick gemeint, in dem ich einfach nur genossen habe, dass es gerade nichts zu genießen gibt. Versteht ihr, was ich meine? Der Dezember ist alljährlich mein Lieblingsmonat. Trotzdem überfordert er mich auch immer ein klein wenig. Es folgt ein Highlight dem anderen, Schlag auf Schlag, und so sehr ich das liebe, so sehr liebe ich es, dass ich im Jänner einfach nur sein darf. Ohne Verpflichtungen, ohne die Angst, einen Weihnachtstag zu verpassen. Ja, ich liebe es, dass es am Jänner so gar nichts zu lieben gibt.
Okay, gut, wenn das irgendwer verstanden hat, bekommt er von mir einen Orden verliehen!

FILMMOMENTE UND SERIENJUNKFOOD: Sollte es euch entgangen sein – auf Netflix ist eine neue Coben Verfilmung verfügbar, und natürlich habe ich diese mehr oder weniger in einem durchgesuchtet. “In ewiger Schuld” hat mich wie alle anderen zu einer Serie verarbeiteten Geschichten des Autors Harlan Coben zu hundert Prozent begeistert. In acht Folgen versucht Maya Stern nach dem Mord an ihrem Mann und ihrer Schwester zurück ins Leben zu finden – bis sie auf einer Aufnahme der geheim versteckten Nanny-Cam plötzlich ihren Mann im Kinderzimmer sieht. Während die Ex-Militär-Pilotin dabei ist, herauszufinden, ob sie langsam der Verstand verlässt, klaffen immer mehr Abgründe um sie herum auf. 
Fazit: Keine einzige Sekunde wusste ich, wohin die Reise gehen wird, und mit der Auflösung hätte ich niemals gerechnet. Zehn Daumen nach oben von mir und eine absolute Empfehlung!
Wobei das nicht die einzige Top-Empfehlung ist, genauso “Seven Seconds”, ebenfalls eine Netflix-Produktion, hat mich von der ersten Sekunde an gefesselt. Die Thematik Afroamerikaner versus Staatsgewalt ist leider genauso aktuell wie eh und je. Nachdem ein Teenager von einem Polizisten angefahren wird und sehr wahrscheinlich überleben hätte können, hätte der Beamte nicht Fahrerflucht begangen und seine Kollegen ihm danach geholfen, die ganze Angelegenheit zu vertuschen, setzt eine Staatsanwältin alles daran, dass diesem Jungen Gerechtigkeit widerfährt. Eine Serie, die unter die Haut geht, und sehr exakt aufzeigt, was im “Land der unbegrenzten Möglichkeiten” alles falsch läuft.
Hätte ich vorher gewusst, dass dieser Film nach einem Bestseller offiziell dem Genre “Horror” zugeschrieben wird, hätte ich ihn mir unter Garantie nicht angeschaut – allerdings definitiv etwas verpasst. Ich bin kein Fan solcher Filme – eigentlich -, aber “Leave the world behind” mit Julia Roberts und Ethan Hawke in den Hauptrollen ist Nervenkitzel von der guten Sorte.
Um dem stressigen New Yorker Stadtleben zu entfliehen, wollen Amanda und Clay mit ihren Kindern auf Long Island in einem gemieteten Haus Urlaub machen. Doch plötzlich kehren mitten in der Nacht die Eigentümer zurück, da in ganz Manhattan der Strom ausgefallen ist und dort Chaos herrscht. Wobei, dieser Stromausfall ist erst der Beginn …

KINOMOMENT: Es hat schon beinahe Tradition, am Silvestertag ins Kino zu gehen. Normalerweise ist mir dabei sogar der Film fast schon egal, da ich es einfach mag, diesen “Tag des Wartens” zumindest teilweise auf diese Art zu verbringen. In diesem Jahr allerdings habe ich mir einen Film angesehen, auf den ich mich zuvor seit Wochen gefreut habe, zumindest seit ich die Vorschau dazu entdeckt hatte: “Napoleon” von Ridley Scott auf die Leinwand gebannt. “Gladiator” und “Königreich der Himmel” vom selben Regisseur sind zwei meiner absoluten Lieblingsfilme, deshalb habe ich mir bisher so gut wie jede neue Produktion Scotts angesehen. Leider muss ich gestehen, dass mich seither jeder Film enttäuscht hat. Wie nun auch Napoleon. Ich dachte eigentlich, mit dem Dreamteam Ridley Scott und Joaquin Phoenix kann das nur ein Meisterwerk werden, aber sagen wir einmal so, es hat mich viel Durchhaltevermögen gekostet, nicht nach der ersten Stunde den Kinosaal zu verlassen (hätte sich ausgezahlt, der Film ist beinahe drei Stunden lang). Über den Inhalt brauche ich nicht viel zu erzählen, ich meine, Napoleon, holt einfach die Geschichtsbücher raus. Oder nein, lasst das besser bleiben, sonst fällt euch auf, dass man sich kaum an reale Fakten gehalten hat.
Machen wir es kurz, wer Geld und Zeit verschwenden will, ist bei diesem Film richtig, ansonsten würde ich es mir eher sparen!

KLANGMOMENT: Starten wir ins neue Jahr doch einfach einmal mit einem Klassiker und einer meiner persönlichen Hymnen: “I´m mine” von Pearl Jam. Ich war nun mal ein Teenager der 90er und bin somit natürlich seit meiner Jugend absoluter Fan von Nirvana und Pearl Jam. Eigentlich sollte ich die Interpreten nicht vorstellen müssen, gelten sie doch zu den Mitbegründern der Grunge Bewegung und sind vor allem die einzigen der großen Seattle-Bands, die nach wie vor kontinuierlich Alben produzieren.

NICHT ZUM ERSTEN MAL GESCHUMMELT: Leute, ihr kennt mich, bei meinen Monatsrückblicken schummle ich generell ganz gern. Nachdem der Dezember meist vollgestopft ist mit Erlebnissen und Highlights und ich vor jedem Schreiben des Rückblicks Burn-out-Angst habe, spare ich mir die Silvestertage gerne für den Jännerrückblick auf. Wie auch in diesem Jahr. Außerdem mag ich diese Tage nicht voneinander trennen, deshalb ergibt das durchaus Sinn für mich. Jedenfalls sind wir bereits am dreißigsten in die Silvesterfeierlichkeiten gestartet, einfach aus dem Grund, da der vergangene Silvestertag ein Sonntag war, wie ihr euch bestimmt erinnert. Mehr Erklärung braucht es eigentlich auch nicht. Wir haben einen gemütlichen und supercosy Samstag in der Stadt verbracht inklusive Lieblingsfrühstück bei Tribeka, wir haben ordentlich Sonne im Stadtpark inhaliert, ein neues Buch durfte auch mit nach Hause – immer ein Lieblingsmoment -, wir haben generell ein wenig im Sale gestöbert, eine frisch renovierte Auer (Lieblingsbäcker) Filiale ausgekundschaftet, ein Gläschen Wein im Kunsthauscafé gab´s auch noch und zur Movie-Night den ersten Teil des Harry Potter Finales und dazu Chinesisches vom Lieferdienst. Also solche Samstage lasse ich mir gerne öfter gefallen.DIE NACHT DER NÄCHTE: Und dann war er endlich da, der letzte Tag des Jahres, und ich war wirklich, wirklich froh darüber. Nicht weil ich die legendärste Silvester-Partymaus bin, ganz im Gegenteil. Ich persönlich könnte auf den Tag verzichten, aber ich wollte mit 2023 endgültig abschließen. Ebenso wie in die Weihnachtstage sind wir in diesen Tag mit ordentlich Sonne im Gesicht gestartet und das beim Frühstück im Kai36. Anschließend, mit überhaupt keiner Sonne mehr, sind wir durch den Eggenberger Schlosspark spaziert, haben die Ruhe vor dem Sturm genossen, und im Anschluss ist es, wie bereits erwähnt, ins Kino gegangen – darüber hüllen wir jetzt aber besser den Mantel des Schweigens. Wieder zu Hause hat mir mein Mann den besten veganen Sunday-Roast aller Zeiten gekocht und danach haben wir es uns mit Kabarett und dem Ende von “New Year´s Eve” am Sofa gemütlich gemacht (wie schon im letzten Jahr haben wir uns den Film über den gesamten Tag hinweg aufgeteilt – wie auch die Handlung des Films aufgebaut ist -; wir haben in der Früh damit begonnen, zwischen Spaziergang und Kino weitergeschaut und eben am Abend das Finale). Tja, und schwupp die wupp war es Mitternacht, wir sind zur nächsten Brücke spaziert, um unterm Sternenhimmel auf das neue Jahr anzustoßen.
Und dann war es 2024!

ENTDECKUNGSMOMENT: In New Orleans existiert ein Radiosender für blinde Menschen bzw. Menschen mit Sehbehinderung. Freiwillige lesen dort die lokalen Tageszeitungen vor, genauso wie Bestseller-Bücher, Supermarktprospekte, Geschichten für Kinder, das Wall Street Journal und ähnliches. Ich finde das eine großartige Idee! Sollte es in Graz so einen Sender geben und sie Freiwillige suchen, ich wäre sofort dabei!

THE DAY AFTER, HELLO 2024: Wie wir bereits festgestellt haben, bin ich nicht gerade eine Partymaus, deshalb starte ich meist ohne richtigen Kater ins neue Jahr. Da ich allerdings selten vor drei in der Früh ins Bett komme, fühlt es sich in meinem Alter trotzdem so an, als hätte ich am Vortag drei Flaschen Champagner alleine geleert – deshalb liebe ich ganz entspannte Neujahrstage. Ausschlafen, auf einem langen Spaziergang den Kopf auslüften, gerne dazu ein Chai to go, und wie beinahe jedes Jahr gleichzeitig ordentlich Sonne inhalieren. Dann nach Hause zu “The Big Lebowski” und Resteessen, das hat genauso Tradition wie der dicke Kopf. Niemand kann einen so gut daran erinnern, wie man das Leben nehmen sollte. Wir lieben den Dude!
Und Neujahrstage. Sehr!BYE, BYE FEIERTAGE: Dreikönigstag und somit offiziell das Ende des Feiertagwahnsinns. Wir sind diesen Samstag entspannt angegangen, haben ein paar Folgen Kommissar Rex gesuchtet, dabei Wien vermisst, ich habe mich künstlerisch betätigt, wie ihr bereits gesehen habt, um dann am Sonntag, dem endgültig letzten Tag, noch mal klar Schiff in der Wohnung zu machen, Energie zu tanken, um frisch und aufgeräumt zurück ins Alltagsleben zu starten.

BACK TO ROUTINE: Zwar habe ich in den ersten Tagen des Jahres langsam wieder zurückgefunden zur Routine – ein paar Dinge vorbereitet -, aber richtig reingestartet wie die meisten anderen dann mit Montag. Und es hat so, so gutgetan! Ehrlich, ich liebe das beinahe genauso wie den Beginn der Adventszeit, wenn wieder alles einem geregelten Gang folgt. Außerdem war ich richtig motiviert, und so ein Zustand muss natürlich ausgenutzt werden. Ich glaube, man kann sich glücklich schätzen, wenn man seinen Alltag so gestalten kann, dass man sich darauf beinahe genauso freut wie auf einen Urlaubsbeginn.

UNNÜTZES WISSEN: Etwas, was niemand fragt, man eigentlich auch nicht wissen muss, trotzdem hat mich diese Tatsache extrem überrascht. Fragt mich nicht, wie es dazu gekommen ist, dass ich dieses Thema gegoogelt habe – nein, fragt nicht! Jedenfalls, wusstet ihr, dass Charles Goodyear bereits 1839 Gummi aus Latex herstellen konnte und somit 1855 das erste Kondom hergestellt wurde, das zwar erst 1870 in Serie gegangen ist? Aber 1855! Ist das zu glauben?

LEBENSMOMENTE: Den Jänner habe ich mehr oder weniger ausschließlich dafür genutzt, um zu detoxen – und das in jedem denkbaren Bereich. Ich habe mich vollkommen zurückgezogen aus allem, habe mich rein meinem Blog und einem gewissen Manuskript gewidmet, keine Ablenkung durch Coffee-Shop-Besuche, shopping oder ähnliches. Außerdem habe ich weiter an Wohnungsprojekten getüftelt, denn da wird einiges passieren in den nächsten Monaten. Ansonsten habe ich mich auch weiter künstlerisch ausprobiert (ich glaube, da ist eine neue Leidenschaft im Entstehen), gebacken wurde ebenfalls, mit Sonne im Gesicht am Schlossberg Podcasts gelauscht – ja, das ist bei uns sogar im Jänner möglich, der Klimawandel lässt grüßen -, viel gelesen, viel meditiert … einfach viel, viel Selfcare! Genau so hat mein Jänner ausgesehen.

BLOGMOMENTE IM JÄNNER:

• bevor wir richtig im neuen Jahr angekommen sind, haben wir erst einmal noch auf den Dezember 2023 zurückgeblickt
• und mit ein paar Fotos auf einen weihnachtlichen Trip nach Wien
• ein mehr als überfälliger Blick in die Schreibwerkstatt ist ebenfalls online gegangen
• ich habe euch einen Blick in mein neues Wohnzimmer werfen lassen
• außerdem habe ich über mein Leben mit Hochsensibilität geschrieben
• und natürlich konnte ein gewisser Geburtstag nicht unerwähnt bleiben: MirliMe wurde acht Jahre

ZUKUNFTSMOMENTE: Ich warne euch gleich vor, ich werde erneut schummeln. Ende Jänner steht alljährlich der erste Geburtstag des Jahres ins Haus, darüber werde ich euch aber erst im Februar berichten, da mein Mann und ich in dieser besagten Woche Urlaub haben, um diesen besonderen Tag richtig feiern zu können, und sonst kommt mein Jännerrückblick erst irgendwann Mitte des Monats online, wenn es keinen Sinn mehr ergibt. Aber ich bin mir sicher, ihr verzeiht mir diesen Cheat, oder?! Worauf freue ich mich sonst noch im Februar? Februar bedeutet immer Super Bowl, außerdem steht Ende des Monats ein Dinner-Date mit einer Freundin am Plan und die ersten Arztbesuche des Jahres stehen ebenfalls im Kalender. Gut, auf die freue ich mich eher weniger, aber ich versuche immer alle Vorsorgeuntersuchungen in den ersten Monaten des Jahres unterzubringen, da das sowieso nicht meine bevorzugten Wochen sind, und es ist immer ein großartiges Gefühl, wenn man diese erledigt hat.
Ansonsten, wir werden sehn. Ihr wisst ja, Tag für Tag …

eine Lieben, ihr glaubt nicht, wie froh ich bin, dass ich mir die Silvestertage für diesen Rückblick aufgespart habe, sonst hätte ich euch einfach nichts zu erzählen bzw. vor allem nichts zu zeigen gehabt. Ich hatte in den letzten Wochen kaum die Kamera in der Hand. Im Dezember habe ich beinahe jeden Tag irgendetwas fotografiert, demnach habe ich diese Pause jetzt ehrlich gebraucht. Die nächsten Wochen werden sehr herausfordernd, denn Blog plus ein Buch fertigstellen parallel ist nicht machbar – und trotzdem funktioniert es dann doch immer irgendwie. Bitte verzeiht also, sollten sich öfter mal Tippfehler oder ähnliches einschleichen, auch wenn ich mich bemühen werde, allem gerecht zu werden.
Außerdem möchte ich noch ein riesengroßes Dankeschön für eure so lieben Worte zum Bloggeburtstag aussprechen und vor allem auch für die vielen Ideen und Beitragswünsche. Ihr habt mich für die nächsten Wochen gut versorgt und ich freue mich schon jetzt, daran zu “arbeiten”!
Aber genug von mir, jetzt erzählt mal, wie seid ihr ins neue Jahr gestartet, was tut sich bei euch? Ich bin neugierig!
Alles Liebe, love&peace,