Momentesammler on tour Oktober 2024

Meine Lieben! Na, da staunt ihr, was? So früh war ich noch nie dran mit einem Monatsrückblick, und wir hoffen jetzt einfach alle, dass heute nichts allzu Aufregendes mehr passiert. Könnt ihr euch noch erinnern, als ich beim letzten Q&A auf die Frage, bei der es um Lebenspläne gegangen ist, geantwortet habe, ich mache keine Pläne, da sowieso immer alles anders kommt? Tja, der Oktober hat offensichtlich aufmerksam mitgelesen und sich gedacht, diese These stelle ich doch gleich unter Beweis. Der letzte Monat ist komplett anders verlaufen, als ich es geplant oder mir gedacht hatte. Aber wie habe ich letztens ebenfalls so schön gesagt: “Go with the flow” aka einfach auf der Gegenwartswelle surfen. Und Surfen habe ich in den letzten Wochen nun wirklich gelernt. Pläne sind dazu da, um verworfen zu werden. Oder verschoben. Und zwar wieder und wieder und wieder …

BILD DES MONATS: Der Oktober ist einer meiner liebsten Monate und das bleibt er auch weiterhin, obwohl er es mir heuer wirklich nicht gerade leicht gemacht hat, an dieser Aussage festzuhalten. Die letzten Wochen haben sich ziemlich gewehrt, und vor einem Jahr hätte ich mich an irgendeinem Punkt einfach nur noch unter die Bettdecke verkrochen und w.o. gegeben. In diesem Jahr habe ich stattdessen nur mit den Schultern gezuckt, gegrinst und mir gedacht, wer weiß, wofür’s gut ist. Ihr wisst schon: “Everything happens for a reason” – wofür auch immer.
Ja, die letzten Wochen waren eine klitzekleine Herausforderung für mich, aber wie es halt so ist mit der Natur, die bleibt meist ziemlich unbeeindruckt von den kleinen Problemchen der Gattung Mensch. Der Herbst hat natürlich trotzdem sein Ding durchgezogen, und sind wir mal ehrlich, wenn die Sonne durch ein buntes Blätterdach blitzt, das Laub unter den Füßen raschelt und man sich in einen dicken Kuschelpulli, na ja, kuscheln kann, schaut die Welt nicht mehr ganz so trüb aus.
Irgendwie mag ich ja gerade das so sehr an den Jahreszeiten oder überhaupt an der Idee Leben. Egal was einen selbst gerade beschäftigt, egal wie sehr man momentan durchgebeutelt wird, die Sonne geht jeden Morgen erneut auf und am Abend wieder unter, der Sommer vergeht und der Herbst zieht ins Land, genauso wie der Winter kommt und danach ein Frühling. Ich liebe diese Konstante, die einen erdet und begreifen lässt, dass alles immer in Bewegung ist, und wir, ja, wir müssen einfach nur lernen, mitzusurfen.OKTOBERMOMENT: Bitte, versteht meinen Lieblingsmoment hier nicht falsch, denn mir fällt gerade auf, dass tendenziell sehr häufig ein Weinglas in den Fotos meiner Lieblingsmomente auftaucht. Lasst mich dazu aber etwas klarstellen: Ich trinke maximal ein- bis zweimal im Monat ein Achterl Wein. Es schaut in meinen Timelines tatsächlich so aus, als ob ich seit ein paar Jahren unter die Trinker gegangen bin, deshalb war es mir wichtig, das klarzustellen. Ich habe, was das angeht, sehr strenge Regeln an mich selbst. Außerdem ist es doch so, je exklusiver etwas ist, umso besonderer kann es dadurch sein. Eben wie dieser Oktober-Lieblingsmoment. Es war der Abschluss eines perfekten Herbsttages, auf den ich gleich noch genauer eingehen werde. Seit Monaten waren wir nicht mehr in unserem Lieblingspub, und ich habe diesen Abend so sehr geliebt. Macht in den kalten Monaten einfach um einiges mehr Spaß als im Sommer. Draußen hat der Regen gegen die Fensterscheiben geprasselt, währenddessen wir uns ein paar Potatoe-Wedges geteilt, irischer Musik gelauscht und diesen Abend so richtig genossen haben.

FILMMOMENTE UND SERIENJUNKFOOD: Momentan bin ich, beim Konsum meiner “Unterhaltungsmedien”, eher politisch unterwegs. Hängt aber irgendwie auch alles miteinander zusammen. Zumindest trifft dies auf meine Filmempfehlung für den Oktober zu, die ich euch absolut ans Herz legen möchte: “Der Mauretanier”, abrufbar über Netflix. Der Film aus dem Jahr 2021 mit Jodie Foster in einer der Hauptrollen beruht auf einer wahren Begebenheit und erzählt die Geschichte von Mohamedou Ould Slahi, der von der US-Regierung gefangen genommen und jahrelang ohne Anklage im Gefangenenlager von Guantanamo Bay festgehalten wurde, bis sich die Anwältin Nancy Hollander seines Falles angenommen hat und dabei auf unzählige Hindernisse und verstörende Offenbarungen gestoßen ist. Für mich war Guantanamo Bay immer nur ein abstrakter Begriff. Wir wissen alle, dass es nach wie vor existiert, ich persönlich hatte aber keinen richtigen Bezug dazu. Bis zu diesem Film. Ich will nicht lügen, was man erfährt, ist heftige Kost, aber deshalb umso wichtiger, dass diese Geschichte erzählt wurde. Im Grunde wird nicht geklärt, ob Mohamedou tatsächlich mitverantwortlich war für die Anschläge am 11. September oder nicht, aber darum geht es in diesem Film auch nicht. Es geht darum, dass jeder Mensch Rechte hat, und sich kein Staat der Welt einfach darüber hinwegsetzen darf, egal aus welchen Gründen.
Gut, kommen wir zu etwas “leichterer” Kost. Auf Netflix habe ich inzwischen alle Verfilmungen von Harlan Coben Romanen durch und kürzlich entdeckt, dass auch auf Prime die eine oder andere zu finden ist. “(K)ein böser Traum” ist – wie alle Coben Geschichten – Spannung von der ersten Sekunde an, und es ist faktisch unmöglich, selbst auf die richtige Lösung zu kommen. Als Eva Beaufils bei der Durchsicht von Familienfotos auf eine Aufnahme mit ihr gänzlich unbekannten Personen stößt, bis sie in einer der Personen ihren Ehemann Bastien erkennt, dieser aber meint, er kenne das Foto nicht und kurz darauf verschwindet, führt sie die Suche nach ihm an einen Ort, den sie aus guten Gründen aus ihrem Gedächtnis gelöscht hat. In sechs Folgen versucht Eva dieses Rätsel zu lösen, und man fiebert und rätselt voller Spannung mit ihr mit.
Die zweite Coben Serie auf Prime war für mich nicht von Anfang an als solche zu erkennen. “Der schwarze Schmetterling” erinnert eher an eine Teenager-Grusel-Geschichte, zumindest denkt man das zu Beginn. Die Sendung aus dem Vorjahr beruht auf der Geschichte des Romans “Shelter”. Mickey Bolitar zieht nach dem Tod seines Vaters zu seiner Tante nach New Jersey, nichts ahnend, dass das Verschwinden einer Mitschülerin Parallelen zu einem Fall aufweist, als sein Vater Schüler an dieser Schule war, und auch das war nicht der Anfang der Geschichte. Ich finde diese Serie passt perfekt in die Halloweenzeit. Richtig gute Unterhaltung auf alle Fälle.

KLANGMOMENT: Jedem, der die TV-Show “Peaky Blinders” ebenso gesuchtet hat wie ich, ist mein Klangmoment des Oktobers natürlich sofort ein Begriff: “Red Right Hand” von Nick Cave & The Bad Seeds. Gott, ich liebe diesen Song einfach, und für mich passt er perfekt zum Oktober und zu Halloween und überhaupt. Die australische Rockband wurde im Jahr 1983 von Nick Cave, Mick Harvey und Blixa Bargeld gegründet. Bis heute hat die Band 16 Studioalben und mehrere Singles veröffentlicht. Das bekannteste Stück “Where the wild roses grow” im Duett mit Kylie Minogue liebe ich ebenfalls sehr.

REPRÄSENTATIV: Sagen wir mal so, wenn ein Monat in der Krankenhausambulanz beginnt, sind die Weichen für die restlichen Wochen schon in eine gewisse Richtung gestellt. Kein Grund, sich Sorgen zu machen, also zumindest jetzt nicht mehr, da Entwarnung gegeben wurde, aber … Okay, wartet, lasst mich ein wenig ausholen: Jeder, der hier schon etwas länger mit mir unterwegs ist, kann sich vielleicht daran erinnern, dass ich vor einigen Jahren mehr oder weniger Stammgast im Krankenhaus war. Ich hatte mehrere Operationen, die allerdings alle nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben und obwohl der Status Quo nicht ideal ist, habe ich daraufhin erst einmal eine Pause gebraucht. Außerdem ist dann Corona gekommen und da hatten Ärzte, meiner Meinung nach, sowieso Besseres zu tun, als erfolglose Operationen durchzuführen. Schön langsam war es allerdings mehr als überfällig, dass ich diese Geschichte wieder angehe. Hatte ich eigentlich auch fix vor in diesem Jahr, aber – ich will ehrlich sein – ich habe mich davor gedrückt und es immer weiter vor mir hergeschoben. Daraufhin hat sich mein Körper wohl gedacht, so nicht Madame, wir haben da etwas vereinbart. Long story short, ich dachte Anfang Oktober, es hat sich erneut eine Entzündung entwickelt, bin nach zwei Panikattacken deshalb ins Krankenhaus, aber zum Glück war es falscher Alarm. Das Gute daran, der Fall war natürlich für den behandelnden Arzt nicht uninteressant, tja, und nach einem weiteren Termin zwei Wochen später haben wir für nächstes Frühjahr einen OP Termin vereinbart. Ich fühle mich in diesem Krankenhaus und bei diesem Arzt wirklich extrem gut aufgehoben und wage deshalb einen erneuten Versuch. Ich habe zwar auch dann nur eine siebzigprozentige Chance, dass die OP erfolgreich sein wird, aber hilft halt nichts. Und wer weiß, vielleicht kann ich dieses Kapitel dann endlich, nach acht Jahren, doch noch abschließen. Ohne OP auf alle Fälle nicht. Ich halte euch auf dem Laufenden.ALLES AUF DEN KOPF GESTELLT: Ganz ehrlich, während ich gerade diesen Monatsrückblick schreibe, kann ich nur den Kopf schütteln und lachen, weil die letzten Wochen noch einmal so zusammengefasst nur absurd klingen und dafür bin ich momentan eigentlich wirklich extrem gut drauf. Ich habe euch doch erzählt, dass mein Mann ab Herbst wieder im Ausland im Einsatz ist und ich somit Strohwitwe bin – war ich auch, aber nur für eine Woche (was ich, weil es schon lang nicht mehr vorgekommen ist, eigentlich schon sehr genossen habe – die Macht über den Fernseher war meine alleinige). Jedenfalls hat er nun ein sehr interessantes Angebot am lokalen Standort, also in Graz, bekommen, und nachdem wir beide nicht mehr so scharf auf Wochenendbeziehung sind, war es eigentlich nicht abzuschlagen. Zwar hatte ich eine ziemlich genaue Vorstellung, wie die nächsten Wochen und Monate aussehen würden und musste mich nun erst wieder neu orientieren, aber im Endeffekt bin ich natürlich superhappy, dass mein Mann jetzt doch zu Hause bleiben kann.

WAS FÜRS HERZ: Irgendwie passt zu diesem Thema perfekt die herzergreifendste, entzückendste Disney-Werbung (oder überhaupt Werbung), die ich je gesehen habe. Ehrlich, ich habe sie mir, nachdem ich sie entdeckt hatte, wieder und wieder angesehen. Also wer da nicht sofort einen dicken, fetten Grinser im Gesicht hat, dem ist nicht mehr zu helfen.

ME, MYSELF AND I: Es wurde mal wieder Zeit für einen richtig feinen Me-Day und mein geplanter Fiseurbesuch war der ideale Anlass dafür. Sensation, ich habe sogar ausnahmsweise einmal nichts zu meckern. Gut, meine Haare sind natürlich wieder ein wenig zu kurz, aber mittlerweile mag ich es sogar. Meine Friseurin kennt mich halt auch einfach schon, seit ich gerade mal über die Tischkante blicken kann, und sie weiß, ich würde sie mir von selbst niemals so kurz schneiden lassen, aber im Endeffekt liebe ich es dann doch immer. Im Anschluss habe ich es mir beim Lieblingsbäcker mit Chai und Kuchen und einem Buch gemütlich gemacht, und ich erinnere mich dann immer daran, dass ich mir solche Ich-Momente wirklich öfter gönnen sollte. Einfach nur mit sich selbst sein, das tut ab und zu SO gut. Tja, und am Abend ist es noch auf eine Date Night ins Kunsthauscafé gegangen. Eigentlich könnte ich diesen Tag gleich noch oben zu meinen Lieblingsmomenten hinzufügen, denn dort gehört er definitiv hin.

THESE AUTUMN DAYS: Zimtweckerl von der K u. K Hofbäckerei sind der beste Start in einen Herbsttag. Natürlich war der Morgenspaziergang bei Sonnenschein durch den herbstlichen Stadtpark danach ebenfalls herrlich, aber ich will nicht lügen, momentan freue ich mich über richtig trübe Regentage eigentlich viel mehr und habe mich fast ein wenig über das schöne Wetter geärgert. Aber mit dieser Meinung stehe ich wohl eher allein da. Zum Frühstück sind wir dann im Tribeka gelandet, mein liebster Ort mit dem besten Granola und Croissant der Stadt – zumindest für meinen Geschmack. Den Rest des Tages haben wir uns auf die Suche nach Herbstdeko in diversen Innenstadt-Geschäften gemacht, sehr Random ein paar Pommes beim Burger King geholt und zuletzt, als dann endlich der gewünschte Regen eingesetzt hat, haben wir uns auf den Weg zu Ikea gemacht – natürlich nicht ohne das obligatorische Hot Dog. Wie wir den Abend verbracht haben, wisst ihr wiederum schon, denn hier schließt sich der Kreis mit dem Lieblingsmoment. Und was darf an so einem perfekten Herbsttag natürlich nicht fehlen? Ganz genau, die Fortsetzung unseres Potter-Marathons.

ENTDECKUNGSMOMENT: Ihr werdet es nicht glauben, aber neben all meinen Buchprojekten und Fototouren und Coffee-Shop- und Blogmomenten muss ich mich natürlich auch ganz banal um die Erwachsenen-Verpflichtungen wie Haushalt & Co kümmern. Eine davon ist Wäschewaschen, und auch wenn ich mich jetzt gleich wie eine dämliche Werbesendung anhören werde, möchte ich betonen, dass ich dafür nicht bezahlt werde, sondern einfach nur gern persönliche Begeisterung an euch weitergebe. Jedenfalls, etwas, das mich wirklich nervt, ist das Waschen weißer Kleidung. Also nicht die Aktion an sich, sondern dass weiße Wäsche nach wenigen Wäschen nicht mehr richtig weiß ist. Deshalb war ich auf der Suche nach Abhilfe und bin dabei über Dr. Beckmann gestolpert. Diese Säckchen, die man zur weißen Wäsche beilegt, sind ihr Geld wirklich wert.
Okay, das hört sich tatsächlich wie ein Teleshopping-Kanal an, sorry, aber ihr werdet es mir danken …

WE WILL DANCE AGAIN: Hat jemand von euch die Dokumentation “We will dance again” gesehen? Ich habe zuerst überlegt, ob ich sie zu meinen Serienempfehlungen packen soll, aber ich weiß nicht, ob ich sie in diesem Sinne empfehlen kann. Klären wir erst einmal, worum geht es in dieser Dokumentation überhaupt? Sie gibt Einblick in die Ereignisse des Anschlags der Hamas auf das Festival in Israel vor einem Jahr. Auch wenn viele Szenen (zum Glück) verpixelt wurden, wie soll ich sagen … Ich weiß gerade wirklich nicht, wie ich meine Gedanken richtig zu Wort bringen soll. Ich bin froh, dass ich mir diese Sendung angesehen habe. Ja. Aber sie hat mich auch tagelang verfolgt und die Nacht danach nicht richtig schlafen lassen bzw. mir nicht sehr schöne Träume beschert. Andererseits hat sie mich wiederum dazu gebracht, mich eingehender mit der Thematik zu beschäftigen. Sagen wir so, jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er mit so viel “Realität” umgehen kann. Ob es notwendig ist, all das so ausführlich zu zeigen, die Antwort darauf muss jeder für sich selbst finden.

OUT IN THE WOODS: Eigentlich bin ich generell gern im Wald unterwegs, aber besonders liebe ich es natürlich im Herbst. Es geht doch bitte nichts über einen ausgedehnten Herbstspaziergang. Gut, es hätte an diesem Sonntag ein wenig kühler sein können, denn eigentlich wäre auch ein T-Shirt nicht übertrieben wenig Kleidung gewesen, aber das ignorieren wir einfach. Die Sonne und die warmen Temperaturen haben nichts daran geändert, dass dieses herbstliche Farbenspiel eins der schönsten Dinge ist, die die Natur zu bieten hat. Wir sind ewig durch den Leechwald spaziert, haben an einem Weinhang ein Bänkchen entdeckt und dort die Sonne inhaliert und sind im Anschluss noch ins Purberg am Hilmteich eingekehrt für einen Chai und Kaffee. Am Heimweg haben wir uns dann noch Mandelcroissants besorgt und den Tag mit einer Movie-Night ausklingen lassen. Fun Fact: Wir haben uns dafür Dumbledores Geheimnis angesehen und ich weiß, dass ich diesen Film im Kino gesehen habe, aber ich schwöre, ich hätte alles verwettet, dass mir der Film nie zuvor unter die Augen gekommen ist. Ich hatte einfach null Erinnerung, was mich schon ein wenig gegruselt hat.UNNÜTZES WISSEN: In Surabaya, einer indonesischen Stadt, können Einwohner den öffentlichen Bus mit Plastikmüll bezahlen. Fünf Plastikflaschen oder zehn Plastikbecher für ein Zwei-Stunden-Ticket. Diese Initiative soll helfen, Plastikmüll zu reduzieren und das Nutzen öffentlicher Transportmittel fördern. Ich finde diese Idee grenzgenial, da könnten sich international einige Länder etwas abschauen. Die Grazer Antwort darauf: Wir machen die öffentlichen Transportmittel einfach NOCH teurer – kein Kommentar.

EINE KATASTROPHE KOMMT SELTEN ALLEIN: Wir haben vorhin ja schon von hausfraulichen Pflichten gesprochen. Dazu gehört nicht nur Wäschewaschen, sondern natürlich auch das Wohnungputzen. Als ich gerade dabei war, die Dusche zu reinigen und alles noch mal mit heißem Wasser abspülen wollte, dafür die Temperatur natürlich auf die höchste Stufe gestellt habe, was in einem Altbau bedeutet, quasi kochendes Wasser aus der Leitung, platzt doch einfach der Duschschlauch und das brennheiße Wasser spritzt durchs halbe Badezimmer, überschwemmt den Boden und verbrüht mir natürlich die Füße. Zum Glück habe ich relativ schnell reagiert und die Dusche wieder abgedreht, aber was lernen wir daraus? Putzen ist massiv gefährlich und sollte ab sofort eingestellt werden.ANDERS ALS GEPLANT: Ich habe doch im letzten Monatsrückblick angekündigt, dass es im Oktober auf unseren alljährlichen herbstlichen Roadtrip gehen wird. Jetzt fragt ihr euch bestimmt, wer mit seiner Annahme, wo es denn hingehen könnte, Recht behalten hat und sucht nach ein paar ersten Schnappschüssen von genau dieser Reise …
Alsooo, eigentlich war dieser Roadtrip fürs erste Oktoberwochenende geplant, nur mussten wir ihn dann leider aus besagten beruflichen Gründen meines Mannes um zwei Wochen verschieben. War aber eigentlich gar nicht so schlecht, weil die Wetterprognosen eh nicht die besten waren. Die waren allerdings zwei Wochen später noch katastrophaler, weshalb wir die Reise noch einmal verschoben haben und dann, dann hat die liebe Mirli eine sehr hartnäckige Angina bekommen und somit wurde uns wieder ein Strich durch die Reiseplanung gemacht. Nun haben wir also ein drittes Mal verschoben, und wenn nicht noch einmal irgendein Unglück passiert, müsste es nun morgen endlich losgehen. Drückt mir, bitte, die Daumen!
Natürlich hat mir das alles meine Blogplanung komplett durcheinandergebracht und ich musste im Oktober einige Male tricksen. Ich hoffe allerdings, es ist unbemerkt von euch geblieben, wenn nicht, lügt mich doch, bitte, einfach an, damit ich kein allzu schlechtes Gewissen haben muss.

LEBENSMOMENTE: Wisst ihr, was ich immer sehr lustig finde? Bereits den letzten Herbst und Winter hatten mein Mann und ich eine Routine entwickelt, die tatsächlich nicht so geplant war, aber dann irgendwie eben zu einer wurde, vor allem deshalb, weil die letzte “kalte” Jahreszeit im Endeffekt gar nicht so kalt war, weshalb wir eigentlich den gesamten Winter über sonntags auf den Schlossberg spazieren, dort die Sonne genießen und dabei gemeinsam Podcasts hören konnten. Anfang des Monats haben wir genau diese “Schloßberg-Saison” wieder eingeläutet und mir ist erst da richtig bewusst geworden, dass wir den gesamten Sommer über kein einziges Mal an diesem Lieblingsplatzerl waren. Und umgekehrt ist es mit dem Burggarten. Im Frühling und Sommer leben wir quasi dort und dann pausiert es wieder für ein halbes Jahr. Okay, vielleicht hört sich das für andere gerade nicht so aufregend an – wie auch immer. Die Übergangs-Jahreszeiten bedeuten immer, dass meine Hormone Samba tanzen und regelmäßig zum Partymachen nach Ibiza abrauschen und mich mit Kopfschmerzen und Migräne zurücklassen. Tatsächlich ist das im Frühling und Herbst bei mir in den letzten Jahren immer so, aber da muss man als Frau wohl durch, wenn sich der Körper langsam anfängt, zu verändern. Ansonsten habe ich die letzten Wochen über genau das getan, was ich im Oktober tun wollte: gebacken, durch Geschäfte flaniert, um Herbstdeko zu finden, die Wohnung auf Vordermann gebracht, die ersten Maroni getestet, am Nationalfeiertag (wie jedes Jahr) ein paar Museen erkundet und jeden raschelnden Herbstmoment zelebriert.

BLOGMOMENTE IM OKTOBER:

• eine gemütliche Lesestunde in Mirli´s Lesecafé mit dem Thriller “Belladonna” ist immer ein guter Start in einen Monat
• außerdem habe ich euch die überfälligen Antworten im Q&A geliefert
• ich habe euch erzählt, wie sich ein Leben zu klein anfühlt
• wir haben über Individualismus philosophiert
• und natürlich auf den vergangenen Monat September zurückgeblickt

ZUKUNFSMOMENTE: Wartet, ich muss mir nur gerade noch die Lachtränen aus den Augenwinkeln wischen, bevor ich weiterschreiben kann. Mir hat gerade dieses Wort Zukunftsmomente bzw. für was es steht, einen Lachflash beschert. Ich könnte hier einfach nur “Plöpp” hinschreiben, würde aufs Gleiche hinauslaufen. Aber gut, wir probieren es noch mal und schauen, ob mir der November stattdessen dann trotzdem wieder beweisen möchte, dass Pläne genau für nix sind. Also rein theoretisch geht es morgen, wie vorhin erwähnt, endlich auf unseren dreimal verschobenen, nun einen Monat verspäteten, herbstlichen Roadtrip. Ehrlich, ich freu mich so, so sehr, aber wenn es diesmal wieder nicht hinhaut, dann soll es wohl nicht sein. Ich bin ja niemand, der an Zeichen glaubt, aber in dem Fall … Ansonsten werde ich den November genau für das genießen, wofür er steht: neblig, nass, trüb, melancholisch – und ich werde es richtig feiern! Mir war der Oktober zu sonnig, ich wünsche mir einen richtig herbstlichen Herbst. Vielleicht geht sich auch noch ein Wientrip aus, mal sehn. Außerdem werde ich mit dem Backen erster Weihnachtskekse beginnen, natürlich Ende des Monats die Wohnung in ein Weihnachtswunderland verwandeln, unzählige Chais und heiße Schokoladen in gemütlichen Kaffeehäusern trinken, es mir so richtig kuschlig zu Hause machen und ein Mädelsdate ist auch mal wieder geplant. Das wäre zumindest mein Plan, schauen wir mal, was die Schicksalsgötter daraus machen …

eine Lieben, wenn ich mir das alles noch mal so durchlese, sollte ich vielleicht erneut betonen, dass es mir jetzt im Moment gerade wirklich, wirklich gut geht. Die letzten Wochen hören sich wild an, und das waren sich auch, sehr fordernd, vor allem für jemanden, der eben schon gerne plant und alles strukturiert, aber deshalb bin ich auch sehr stolz auf mich, wie gut ich mit diesem Chaos umgegangen bin. Ich habe mir nicht die Laune verderben lassen, und ich sehe es jetzt mal so, was den Urlaub betrifft – ich habe einen Monat mehr Vorfreude dazugewonnen. Ansonsten wäre jetzt alles schon wieder vorbei und nun habe ich es noch vor mir. Ende gut, alles gut. Ansonsten hoffe ich eigentlich wirklich nur, dass ihr von dem Chaos nicht so viel mitbekommen habt, ich habe mich zumindest sehr bemüht, trotz mehr oder weniger ständiger körperlicher Ausfälle, halbwegs regelmäßig Beiträge rauszubringen. Aber nun sollte dann langsam wieder Routine einkehren.
Jetzt aber zu euch, wie habt ihr den Oktober erlebt, konntet ihr den Herbst richtig zelebrieren? Erzählt!
Alles Liebe, love&peace,