Carnevale di Venezia – Reise in eine andere Welt

Meine Lieben, genau eine Woche bin ich wieder aus Venedig zurück, aber eigentlich nicht nur aus Venedig, sondern aus einer anderen Welt, aus einer fantastischen, fabelhaften, märchenhaften Welt. Kennt ihr alle Mary Poppins, also den Film meine ich, und die Szene, als Mary mit den Kindern in ein Straßenbild springt und plötzlich mitten in der Szenerie dessen wieder auftaucht? Seit ich den Film als Kind zum ersten Mal gesehen hatte, wollte ich das auch machen, ich wollte in ein Straßenbild springen und in einer anderen, einer magischen Welt wieder auftauchen, aber egal wie oft ich es probiert habe, es wollte einfach nicht funktionieren.Bis vor ein paar Jahren, ich bin zwar nicht wirklich in ein Bild gesprungen, aber das musste ich gar nicht, sondern habe mich mit unserem Auto auf die 3,5 stündige Fahrt von Graz nach Venedig begeben und bin auch ohne Straßenbild in genau so einer fabelhaften und märchenhaften Welt wieder aufgetaucht, denn damals habe ich zum ersten Mal den Carnevale di Venezia in Italien besucht.Seitdem ich also vor 8 Jahren zum ersten Mal diesen Zauber erleben durfte, wollte ich wieder zurück, so sehr hat er mich in den Bann gezogen, aber Straßenbilder hin oder her, irgendwie ist wie immer das Leben dazwischen gekommen.

Doch heuer habe ich mir endlich den Traum erneut erfüllt, habe mir meinen Schatz geschnappt und bin ins Straßenbild gehüpft und das Allerbeste, auf der anderen Seite, in dieser Märchenwelt in Italien, haben noch Freunde von uns gewartet, die mit uns in das Märchen der bunten Farben, der wunderschönen Masken und historischen Zeiten eingetaucht sind und davon möchte ich euch heute eben auch ein Märchen erzählen, aber das von der besten Sorte, ein wahres Märchen.

Venezia, alleine schon dieser melodisch klingende Name der Lagunenstadt, deren Zentrum auf Inseln erbaut ist, verspricht einen Hauch von Vergangenheit und ja, eben Märchen. Venezia, was diese Stadt nicht schon alles gesehen und erlebt hat. Die Hauptstadt der Region Venetien ist mit 414,6 km², wovon sogar noch 257,7 km² auf Wasserfläche fallen, verhältnismäßig klein, aber dass die Größe nicht viel aussagt, das wissen wir ja bereits (*zwinker, zwinker*). Von den rund 260.000 Einwohnern leben mehr als die Hälfte in den Stadtteilen am Festland und nur rund 60.000 im historischen Zentrum.

Bis 1797 war Venedig Hauptstadt der Republik Venedig und mit über 180.000 Einwohnern eine der größten europäischen Städte. Bis ins 16. Jahrhundert hinein war die Lagunenstadt eine der größten Handelsstädte, wovon natürlich vor allem der Adel profitierte. Nach französischer und österreichischer Herrschaft wurde Venedig 1866 ein Teil Italiens.

Seit 1987 stehen Venedig und seine Lagune auf der UNESCO-Liste als Weltkulturerbe und gehört zu einer der von Touristen am häufigsten besuchten Städte überhaupt, deshalb ist seit einem Jahrhundert die wirtschaftliche Struktur der Altstadt einseitig auf den Tourismus ausgerichtet….und das lassen sie sich gut zahlen.Auch wenn der Spielort einer jeden Geschichte immer überaus wichtig ist, möchte ich euch heute lieber mehr vom Karneval an sich erzählen, als von der Lagunenstadt selbst, denn die ist doch sowieso eigentlich jedem ein Begriff, oder?! Der historische Karneval in Venedig ist der bekannteste von Italien neben denen von Florenz und Rom. Seit dem Spätmittelalter haben sich von den italienischen Fürstenhöfen ausgehend immer prunkvollere und aufwändigere Formen des Karneval entwickelt.

Im Allgemeinen dauerst das Fest von Epiphania, also 6. Jänner, bis zum Beginn der Fastenzeit mit dem Aschermittwoch. Das erste erwähnte Karnevalsfest in Venedig wird in der Chronik des Dogen Vitale Falier für 1094 festgehalten. Zu Lebzeiten Giacomo Casanovas im 18. Jahrhundert erreichte der Karneval seine größte Pracht und auch die Sitten wurden immer lockerer.Der heutige venezianische Karneval beginnt offiziell 10 Tage vor Aschermittwoch und wird sonntags ab 10.30 Uhr mit dem Engelsflug eröffnet. Beim Engelsflug (Volo di Angelo) schwebt ein Artist an einem Stahlseil vom Campanile herab über den Markusplatz. Auf unterschiedlichen Bühnen gibt es künstlerische und artistische Darbietungen. Privatpersonen flanieren in aufwendigen Kostümen durch die Stadt, vor allem um den Markusplatz herum.

Die meisten Besucher kommen am Wochenende vor Aschwermittwoch in die Lagunenstadt, davon auch sehr viele reine Tagestouristen aus dem Umland, auch aus Österreich und in diesem Jahr haben sich eben auch zwei Grazer auf den Weg in die wunderschöne Stadt in Venetien gemacht und daran möchte ich euch jetzt eben noch ein bisschen teilhaben lassen.

it dem Auto ist man tatsächlich in nur 3,5 Stunden von Graz vor den Toren Venedigs, wo wir unser Auto in einem gesicherten Parkhaus stehen gelassen haben, zu einem Tagestarif von 26€, was ich für eigentlich venezianische Preise absolut human halte. Von dort waren es genau 5 Minuten Fußmarsch und wir haben die ersten Kanäle erspäht, dazu strahlender Sonnenschein von oben, geniale Straßenmusik in den Ohren, also besser hätte dieser Tag gar nicht starten können.Von diesem Punkt aus kann man entweder ein Vaporetto bis zur Rialtobrücke nehmen oder wie wir einfach zu Fuß gehen. Wenn die Gässchen halbwegs leer sind, ist das bis zum Markusplatz ein Fußmarsch von vielleicht 15-20 Minuten, allerdings ist kaum vorstellbar, wieviele Menschen an diesem Wochenende immer in die Stadt strömen und so kann man für diesen Weg auch gut und gerne eine Stunde brauchen. Da wir aber früh dran waren, haben wir uns gemütlich auf den Weg gemacht, erste Masken gesichtet und einfach das einzigartige Flair dieser Stadt aufgesaugt.

Ich kann mich noch genau erinnern, als ich das erstemal nach Venedig gekommen bin, ich habe mich mitten in einer Filmkulisse gewähnt, weil diese Stadt so unwirklich ausschaut, man glaubt kaum, dass das real sein kann. Es gibt tatsächlich Menschen, die Venedig nichts abgewinnen können, aber das ist mir vollkommen unbegreiflich.Alleine Italien, amore mio, die Sprache, die Menschen, das Essen, einfach dieses ganze Land ist einzigartig und wunderschön und es zieht mich regelmäßig gegen Süden und wenn es nur auf eine schnelle Pizza oder Gelato nach Udine geht.

Ich bin so dankbar, dass ich eben wirklich nur ein paar Kilometer entfernt wohne. Mein Italienisch ist leider sehr eingerostet, aber da haben wir für Abhilfe gesorgt, denn was gibt es Besseres, als eine italienische Stadt mit Italienern zu erkunden….

…und diese kennt ihr sogar schon, denn auf unserem gemeinsamen Ausflug nach Bozen im Advent habe ich euch schon meine ganz persönliche Backfee und liebe Freundin Isabel mit ihrem Verlobten Alex vorgestellt und wenn ihr ihren genialen Backblog noch nicht kennt, schaut unbedingt bei ihr vorbei, ich spreche aus Erfahrung, weil ich immer mit Leckereien von ihr versorgt werde, Isabel ist eine Göttin in der Küche und einer der liebsten Menschen, die ich kenne.

Lange Rede kurzer Sinn, kaum am Markusplatz getroffen, haben wir es uns schon mitten am Platz mit Blick zur Basilica die San Marco im Café bei Sonnenschein bequem gemacht.

Dieser Moment war mir jeden Cent der 100 Euro für 5 Getränke und 2 Snacks (!) wert, denn jaaaa, wie schon erwähnt, Venedig ist ein teures Pflaster, aber wenn man das weiß, dann wird man nicht unliebsam überrascht und once in a lifetime muss man sich das einfach gönnen, mitten im Herzen Venedigs in der Sonne sitzen und eine cioccolatta genießen.Dazu die Gesellschafft so lieber Menschen, aufwendig kostümierte Menschen, die an uns vorbeiflanieren, eigentlich hätte ich dort den ganzen Tag sitzen bleiben können, lachen, Sonne, Genuß, Leben pur und das war ganz bestimmt ein Lieblingsmoment, der für immer einen Platz in meinem Herzen haben wird UND vor allem darf ich kurz in Erinnerung rufen, dass wir noch immer den Monat Februar im Kalender stehen hatten, einfach nur unbeschreiblich schön und unvergesslich.Aber dann auch nur eigentlich, denn mich hat es schon so sehr in meinem Fotofinger gejuckt, denn gerade die Vormittagsstunden sind ideal, wenn man zum Karneval in Venedig ist, denn zu dem Zeitpunkt sind die schönsten Masken unterwegs und das Getummel noch halbwegs erträglich. Am Nachmittag bekommt man oft nur noch verkleidete Touristen zu sehen, die mit den wunderschönen historischen Kostümierungen nicht mehr allzuviel zu tun haben…so als kleiner Tipp am Rande.

Also haben wir uns unter die Massen gemischt, sind an den Kanälen entlang flaniert und ein weiteres absolutes Venedig Highlight ist noch auf meiner Wunschliste gestanden.

Obwohl ich nun schon so oft in dieser Stadt war, bin ich noch nie mit der Gondel gefahren und das musste einfach sein, also haben wir uns zu viert eine Gondel geschnappt und sind eine halbe Stunde für 80€ durch die venezianischen Kanäle gegondelt.

Man bekommt eine völlig neue und andere Perspektive auf die Stadt. All diese Prachtbauten von der Wasserseite aus zu sehen, viele Häuser an denen man ansonten gar nicht wirklich vorbeikommt, eintauchen in das venezianische (okay, vielleicht ein biiisschen touristisch angehauchte) Leben, eine kleine Zeitreise und natürlich auch so richtig romantisch. Immer schon wollte ich eine Gondelfahrt in Venedig erleben und es war wiedermal viel schöner, als ich es mir vorgestellt hatte.

Eine Gondelfahrt gehört zu einem Vendigbesuch einfach dazu, eine kleine Zeitreise ins Venezia von damals, vielleicht zu Zeiten Giacomo Casanovas, ein bisschen Phantasie und alles ist möglich…vor allem zum Karneval.Allerdings wie das meiste Schöne auch viel zu schnell vorbei, aber ich könnte mir vorstellen, dass ich das nicht zum letzten Mal gemacht habe. Danach hat uns vier der Hunger schon ziemlich geplagt und wenn man schon in Italien ist, dann ist es einfach Pflicht, sich ein leckeres italienisches Pastagericht oder Pizza schmecken zu lassen.

Auf der Suche nach einem schönen Lokal mit Tischen in der Sonne sind wir erneut durch all die süßen Gässchen spaziert, haben versucht uns von Touristen nicht niedertrampeln zu lassen und sind auf einer kleinen Piazza dann auch fündig geworden.Ein Tisch in der Sonne umgeben von historischen Bauten, dazu habe ich Gnocchi mit Tomatensauce gegessen und so einfach das Gericht auch ist, so lecker hat es geschmeckt, das können halt nur die Italiener und es war genau das Richtige nach all der Lauferei, denn die gehört zu Venedig nunmal dazu, über all die Brücken, Stufen rauf und runter, das macht auf alle Fälle Appetit. Tja und wie es nunmal so ist mit den perfekten Tagen, die gehen immer viel zu schnell, aber wirklich viiiel zu schnell, vorbei und deshalb mussten wir uns langsam wieder auf den Weg Richtung Bahnhof bzw. Parkhaus machen, was durch all die Touristenströme dem Ende hinzu eine ziemliche Lauferei wurde. Auch wenn die Strecke an sich keine besonders weite gewesen wäre, man braucht locker drei- oder viermal so lange um von einem Ort zum anderen zu gelangen, das sollte jeder Venedigbesucher einplanen.

Und dann war er auch schon da, der Abschiedsmoment, über die Rialtobrücke Endspurt bis zum Bahnsteig und schweren Herzens zuerst von Isabel und Alex, meinen zwei perfekten Venedigmodels, Abschied nehmen und anschließend von Frühlingsgefühlen und dem wundervollen Venedig, aber eines ist bei beiden Gewiss, wir werden uns bestimmt bald wiedersehen.

WAS für ein Tag, seit nun genau 8 Jahren wollte ich wieder zurück nach Venedig und den Karneval erleben und ich hatte fast vergessen, was für ein einmaliges Erlebnis das ist und dieses kann ich wirklich jedem von ganzem Herzen empfehlen. Man muss nichtmal Faschingfan sein, das bin ich absolut nicht, eigentlich sogar ganz im Gegenteil, ich kann dem wirklich überhaupt nichts abgewinnen und bin eher immer ein bisschen genervt davon, aber Karneval in Venedig hat damit überhaupt nichts zu tun.Diese Kostümierungen, diese erhabenen Bewegungen, das muss man einfach einmal gesehen haben und ein Fest für jeden Fotografen, vor allem wenn man auch noch so ein Glück mit dem Wetter hat. Am Vortag war es noch grauslig und dunkel bewölkt, tja, wenn Engel reisen und ich habe meinen persönlichen Engel in Venedig wiedergesehen, auch das hat hunterprozentig zu diesem Highlighttag dazugehört.So viel gelacht habe ich schon lange nicht mehr und auch wenn gegen Abend die Füße schmerzten, das selige Lächeln habe ich nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Danke Venedig, Danke Italien und Danke Alex, Isabel und natürlich auch Peter für diesen unvergesslichen Tag und ich freue mich schon, wenn wir erneut wieder gemeinsam auf Tour sind.

eine Lieben, ihr habt ja alle schon so gespannt auf den Venedigbericht gewartet und ich habe diesmal etwas länger dafür gebraucht, aber die Unmengen an Fotos mussten erstmal gesichtet und sortiert werden und ich hätte den Beitrag noch endlos machen können, soviel Fotomaterial ist übrig, aber irgendwann muss einfach auch mal Schluss sein. Ich hoffe, ich konnte euch vermitteln, was für ein wunderschöner und perfekter Tag das für mich war, wie sehr ich jede Sekunde genossen habe und was mir solche Momente bedeuten. Diese Momente sind für die Ewigkeit, eingeschlossen in meinem Herzen und dort bleiben sie für immer. Das ist reisen, das sind Freunde, das ist Leben!

Wer von euch war schon einmal zum Karneval in Venedig, wie habt ihr das Treiben erlebt, seid ihr Faschingfans oder eher Verweigerer, ich freue mich so sehr auf eure Worte und ich werde jetzt noch in Erinnerungen schwelgen und ich glaube, eine Pasta kochen, das muss jetzt einfach sein. Alles Liebe, love&peace,